Bad Berleburg. Während die Akutklinik ihren Regelbetrieb schrittweise und unter Vorsichtsmaßnahmen wieder aufnimmt. Gibt es in der Rehaklinik Kurzarbeit.
Seit dem 1. Mai sind laut dem Landesgesundheitsministerium wieder elektive Eingriffe in Krankenhäusern möglich. Deshalb läuft der Klinikbetrieb in der Vamed-Akutklinik in Bad Berleburg wieder an. Ganz anders ist dagegen die Lage in der Vamed-Rehaklinik Bad Berleburg. Das berichtet der Klinikbetreiber auf Nachfrage dieser Zeitung.
Erleichterungen gibt es für junge Familien
Väter dürfen sich unter strengen Auflagen ab der kommenden Woche wieder länger als eine Nacht bei ihren Frauen und Neugeborenen im Familienzimmer oder Kreißsaal aufhalten. Das Besuchsverbot bleibt jedoch bestehen.
„Wenn sich die Situation weiter normalisiert, werden wir in unserem internen Krisenstab mögliche Lockerungen besprechen und die Patienten entsprechend informieren“, sagt Dr. Frank Melz.
Die Vamed-Akutklinik Bad Berleburg habe sich entschieden, seit Anfang dieser Woche neben der ohnehin fortgesetzten Versorgung von Notfällen auch die konservative und operative Behandlung von nicht akut erkrankten Patienten Schritt für Schritt wieder aufzunehmen, heißt es von Vamed. Dies gelte für das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ), die Klinikambulanzen sowie für das Herzkatheterlabor, alle operativen Fächer und die Endoskopie.
Schutzmaßnahmen
Dabei gelten besondere Schutzmaßnahmen: Die Patienten werden darauf hingewiesen, dass sie die Klinik nur mit einer selbst mitgebrachten Mund-Nasen-Bedeckung betreten dürfen und dass diese während des gesamten Aufenthaltes getragen werden muss. Zudem werden die Patienten gefragt, ob sie aktuell Symptome einer Atemwegsinfektion oder Begleitsymptome wie Muskel- oder Gelenkschmerzen an sich bemerken. Auch die Körpertemperatur wird abgefragt.
„Die Coronavirus-Pandemie stellt weiterhin ein hohes Risiko dar. Selbst bei aktuell rückläufigen Infektionszahlen können wir ein Wiederaufflammen des Infektionsgeschehens nicht ausschließen. Aus diesem Grund treffen wir vorbeugende Schutzmaßnahmen.“ Dazu zähle auch, dass jeder Patient, der ohne negatives SARS-CoV-2-Testergebnis in die Klinik komme, auf das Virus getestet werde.
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Zudem werden laut Vamed weiterhin Betten und Beatmungskapazitäten sowie ein Quarantänebereich für Covid-19-Patienten freigehalten. „Wir können nicht ausschließen, dass wir im Falle einer zweiten Welle der Coronavirus-Infektionen dazu gezwungen sind, diese Lockerungen wieder aufzuheben“, so Dr. Melz.
Situation in der Rehaklinik
Unverändert sei die Situation hingegen in der Vamed-Rehaklinik Bad Berleburg, wie deren Ärztliche Direktor, Dr. Dietmar Schäfer, erklärt: „Aus medizinischer Sicht gibt es aktuell keine klare Aussicht auf eine Verbesserung der Lage. Die Anmeldesituation für Anschlussheilbehandlungen in der Neurologie und in der Orthopädie bleibt auf einem niedrigen Niveau stabil. Heilverfahren werden aktuell nicht durchgeführt. Dies wirkt sich in der Rehaklinik hauptsächlich auf 145 Mitarbeiter der Indikationen Psychosomatik und Hörstörungen sowie einen Teil der orthopädischen Mitarbeiter aus, die sich derzeit in Kurzarbeit befinden.“
Unterschiede bei Kurzarbeitergeld
Die Klinikleitung der Vamed-Rehaklinik Bad Berleburg hatte Ende April aufgrund der sinkenden Patientenzahlen in einzelnen Bereichen Kurzarbeit einführen müssen. Zwar fänden notwendige Reha-Maßnahmen beispielsweise nach Schlaganfällen oder dringenden Operationen statt, übliche Heilverfahren seien dagegen ausgesetzt, so Vamed weiter. Die Klinik hatte damals auch gegenüber dieser Zeitung erklärt, dass Kurzarbeitergeld für Mitarbeiter ohne Kinder auf 93 Prozent und für Mitarbeiter mit Kindern auf 95 Prozent der gewöhnlichen Vergütung aufstocken zu wollen, um den finanziellen Verlust abzufangen.