Wittgenstein. Gesichtsmasken und Abstand zwischen den Schülern: Der Unterrichtsstart für die Abschlussklassen in Wittgenstein verlief insgesamt ruhig.

Für die Schüler der Abschlussklassen hat am Donnerstag nach fünf Wochen Pause der Unterricht wieder begonnen. Dabei verlief der Vormittag in den weiterführenden Schulen insgesamt ruhig. Abstand und Hygieneregeln wurden laut Schulleiter befolgt. Und noch etwas fiel auf: Die Schüler freuten sich, wieder in die Schule gehen zu dürfen – auch, wenn diese Freude bei vielen zunächst noch von Unsicherheit begleitet wurde.

Städtisches Gymnasium Bad Laasphe

So fanden in den meisten weiterführenden Schulen am Morgen Gespräche mit den Schülern statt, wie Steffen Roth, stellvertretender Schulleiter des Städtischen Gymnasiums in Bad Laasphe, mitteilt. „Wir sitzen hier mit Schutzmasken und entsprechenden Abstand und beantworten Fragen der Schüler“, sagt er. Auch dort gibt es das freiwillige Unterrichtsangebot für die Leistungskurse der Q2 in der Vorbereitung auf das Abitur. Am Freitag werden in Bad Laasphe außerdem noch Vorabiturklausuren geschrieben.

Gymnasium Schloss Wittgenstein

Dem freiwilligen Unterrichtsangebot folgten auch im Gymnasium Schloss Wittgenstein die meisten der Schüler. Nur wenige blieben laut Schulleiter Christian Tang zuhause. Zudem lernen die Schüler in kleinen Gruppen – gerade einmal sechs bis acht von ihnen sitzen in einem Raum. Dabei werden Schutzmasken getragen.

Realschule Bad Laasphe

In einigen Schulen befindet sich auch auf den Fluren Desinfektionsmittel – wie hier im Städzischen Gymnasium Bad Laasphe.
In einigen Schulen befindet sich auch auf den Fluren Desinfektionsmittel – wie hier im Städzischen Gymnasium Bad Laasphe. © Steffen Roth

Zur Bad Laaspher Realschule kamen hingegen alle Schüler zum Unterricht. Auf dem Hof hatten sie sich vorab mit Einhaltung des Sicherheitsabstandes versammelt. In sechs Gruppen wurden die insgesamt 58 Schüler dann unterrichtet. Dabei bekamen sie einen eigenen Tisch zugewiesen – mit Namensschild. Zudem sollen die Tische nach jeweils zwei Stunden immer wieder gereinigt werden – nach jeder Stunde wird einmal gelüftet. „Durch die feste Sitzordnung können wir im Falle einer Infektion die Infektionskette zurückverfolgen“, sagt Melanie Dietrich, Schulleiterin der Realschule.

Was das Lehrpersonal betrifft, so haben teilweise Lehrer Kurse übernommen, die diese zuvor nicht unterrichteten. „Wir haben Kollegen, die zur Risikogruppe gehören“, sagt die Schulleiterin. Zudem werden aktuell nur die Fächer Mathematik, Deutsch und Englisch unterrichtet.

Althusius-Gymnasium Bad Berleburg

Auch im Johannes-Althusius-Gymnasium in Bad Berleburg werden die Schüler in kleineren Gruppen unterrichtet. Maximal 13 Schüler dürfen in einem Raum sitzen – in manchen Räumen sogar nur acht. Ebenfalls gab es vor dem Beginn eine Umfrage, bei der abgefragt wurde, wie viele Schüler den öffentlichen Verkehr nutzen, um zum Unterricht zu kommen. „Das waren für die beiden Tage jetzt knapp über zehn Schüler. Die anderen kommen auf anderem Wege zur Schule.“

Allem in einem verlief der Schulstart aber auch dort sehr ruhig. „Der Morgen verlief angenehm und man merkt, dass die Schüler dankbar sind für ein kleines Stück Normalität“, sagt Schulleiter Clemens Binder. „Natürlich ist alles noch ein wenig unsicher, aber es haben sich alle Schüler an den Abstand und die Regeln hier gehalten.“

Virologe- Lockerungen unter bestimmten Bedingungen sinnvoll

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    Realschule Erndtebrück

    Ebenfalls ruhig verlaufen ist der Schulstart in der Realschule Erndtebrück. „Wir haben eine Einwegstraße auf den Fluren errichtet, so begegnen sich die Schüler dort nicht und können den Abstand wahren“, sagt Darjana Sorg, Schulleiterin der Realschule in Erndtebrück. „Selbst bei der Versammlung auf dem Schulhof kam es am Morgen zu keiner Gruppenbildung“, sagt sie froh. Zudem seien zahlreiche Schüler mit Mundschutz zur Schule gekommen. „Wir selbst bieten aber auch Gesichtsmasken an. Gerade in den Bereichen, wo wir den Sicherheitsabstand nicht wahren können, müssen sie getragen werden“, sagt sie. Drei der Schüler sind sogar in voller Schutzmontur gekommen, was zum Teil auch als kleiner Gag gemeint war.

    Städtische Realschule Bad Berleburg

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    Der Unterricht für die drei Zehner-Klassen in der städtischen Realschule Bad Berleburg mit 79 Schülern läuft in sechs Lerngruppen, verteilt auf je zwei Klassenräume in drei Etagen der Realschule am Stöppel. Platz ist ja genug da. Noch.

    „Bei uns stehen im Moment alle Türen offen“, erklärt _Schulleiter Manfred Müller – einfach, um das Infektionsrisiko durch ständige Handgriffe fürs Öffnen zu vermeiden. Rein ins Schulgebäude und in die Klassen – natürlich mit Waschgelegenheit – geht‘s über den Haupteingang, raus in die Pause über die Feuertreppe.

    Im gemeinsamen Schulzentrum mit der benachbarten Hauptschule finden die Pausen zeitversetzt statt, der ansonsten gemeinsame Schulhof ist jetzt in zwei Zonen getrennt. Die Stimmung sei gut, betont Müller. Es werde Abstand gehalten, auch in den Pausen.

    Berufskolleg Wittgenstein

    Auch im Berufskolleg am Breitenbach sind die ersten Klassen wieder am Start. Große Klassen sind geteilt, die rund 90 Schüler haben zugewiesene Sitzplätze in den Räumen, erklärt Schulleiterin Claudia Sauer. Wie sie sich wegen Corona verhalten sollen, das haben sie bereits schriftlich. Sauers Eindruck: Die Mission Neustart läuft gut und relativ ruhig an.

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    Kopfzerbrechen macht Schulleiterin Sauer die Frage: Wie geht es weiter, wenn im Mai weitere Klassen dazukommen? „Das wird bei uns hier zunehmend ein Platzproblem“, fürchtet sie. Aber auch ein personelles, denn: „Bei uns ist fast ein Viertel der Lehrerkollegen nur im Homeoffice einsetzbar, weil sie zur Risikogruppe gehören.“ Immerhin: Ein bisschen entzerrt werde die Lage wohl „Mitte Mai, wenn alle Fachhochschul-Prüfungen vorbei sind“, hofft Sauer.