Wittgenstein. Forellenhof und Metzgerstübchen in Bad Laasphe: In Wittgenstein werden für gleich mehrere Gastronomiebetriebe neue Pächter gesucht.

Strahlender Sonnenschein, der Duft von frischem Kuchen, Kinderlachen und das Rascheln der Blätter – für gewöhnlich ist an und in der Wisent-Hütte einiges los. Aufgrund der Corona-Krise aber steht die Gastronomie derzeit still. Nur wegen Corona? Wer einen Blick auf Immonet, einem digitalen Immobilienportal wirft, stellt fest, dass derzeit gleich mehrere Gastronomiebetriebe einen neuen Pächter suchen.

Unter ihnen: die Wisent-Hütte und der Forellenhof in Wingeshausen sowie das Metzgerstübchen in Bad Laasphe – und das nicht erst seit ein paar Wochen, wie Julia Messerschmidt, Referentin der Krombacher Unternehmenskommunikation, mitteilt: „Für die Objekte werden seit letztem Jahr beziehungsweise für die Wisent-Hütte seit Anfang dieses Jahres neue Pächter gesucht. Dies gestaltet sich unter den aktuellen Voraussetzungen in Zeiten von Corona sicherlich nicht so einfach.“

Die Wisent-Hütte

Sie befindet sich direkt am Eingang zur deutschlandweit einzigartigen Wisent-Wildnis am Rothaarsteig, hat eine Fläche von 180 Quadratmetern, bietet 60 Innenplätze,40 im Obergeschoss und rund 120 auf der Außenterrasse – die Wisent-Hütte. Kostenpunkt? 1000 Euro Pacht zuzüglich der Nebenkosten. Bereits in der Vergangenheit wurden Gespräche bezüglich eines neuen Pächters gesucht. Aktuell übernimmt dies die PR-Agentur embe Consult. „Wir suchen seit etwa zwei Jahren einen geeigneten Pächter. Dies hat nichts mit der aktuellen Situation zu tun. Sondern liegt daran, dass dies eben nicht mein/unser Kerngeschäft ist“, sagt Andreas Bernshausen, geschäftsführender Gesellschafter bei embe Consult.

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Gespräche gab es auch mit dem ehemaligen Küchenchef der Wisent-Hütte. Der aber hat nun eine neue Stelle im Sauerland angetreten. Aber trotzdem brauchen sich die Besucher – sollte die Hütte im Rahmen einer Lockerung bald wieder öffnen dürfen – keine Sorgen machen, vor verschlossenen Türen zu stehen. „Wenn wir wieder öffnen dürfen, dann machen wir das auch“, so Bernshausen. Dann allerdings mit kleiner Karte. „Wir haben eine gelernte Köchin vor Ort, die uns weiterhin unterstützt.“

Weitere Objekte auf Immonet

Neben den im Text genannten Objekten wird in Bad Berleburg auch die Gaststätte „Zur Linde“ auf der Immobilienplattform Immonet angeboten. Die Pacht beläuft sich auf 500 Euro, zuzüglich 350 Euro Nebenkosten.

In Erndtebrück werden auf Immonet gleich zwei neue Pächter gesucht: Zum einen ist das Restaurant „Edermühle“ inseriert worden, zum anderen wird eine Pension mit Gaststätte in Erndtebrück-Zinse angeboten.

Sollte dennoch bald ein neuer Pächter gefunden werden, braucht dieser sich zumindest um die Einrichtung keine Sorgen machen. Denn: „Die Gastronomie ist voll inseriert (rustikaler Stil). Teile sollten vom jetzigen Pächter übernommen werden“, heißt es auf Immonet. Zudem sollte es sich beim Interessenten um einen fachkundigen Betreiber mit Küchen-Erfahrung handeln.

Der Forellenhof

Ein solcher Betreiber wird auch für den Forellenhof in Wingeshausen gesucht – idealerweise für die deutsche Küche, wie es auf Immonet geschrieben steht. Dabei besteht das Objekt aus einem Restaurant mit zirka 50 Plätzen, einem Gesellschaftszimmer (10 Plätze), einer Terrasse (50 Plätze), Wirtschaftsküche, sieben Doppel- und zwei Einzelzimmer (alle mit Dusche/WC). Die Pacht beläuft sich auf 2500 Euro zuzüglich der Nebenkosten. Eine Übernahme sei ab Spätsommer möglich.

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Bislang hat Mirco Laaser den Hof gemeinsam mit seiner Frau gepachtet. Aus gesundheitlichen Gründen hat sich das Paar entschieden, aufzuhören. „Das steht schon seit längerer Zeit fest“, verrät Laaser. „Wir wollen nicht aufhören, wir müssen.“ Es sei schwer geworden, genügend Personal zu finden. Lange, stressige Arbeitstage waren die Folge. Und das sei auf Dauer nicht gut für die Gesundheit. „Es ist schwer, jemanden zu finden, der abends und am Wochenende arbeiten möchte“, so Laser. Dennoch fällt ihm der Abschied schwer. „Es war eine tolle Zeit hier. Wir haben einiges erreicht. Alleine, wenn man sich das Ranking des Forellenhofs anschaut – das ist in der Region einzigartig.“ Er selbst kam für den Forellenhof von außerhalb nach Wittgenstein. „Die Lage hier hat uns am Ende überzeugt.“

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Erste Interessenten für den Forellenhof habe es bereits gegeben. „Er sollte auf jeden Fall Erfahrungen mitbringen, wenn er den Hof übernehmen möchte.“ Am Ende aber entscheide der Hausbesitzer. „Wir selbst sind ja nur die Pächter.“ Auch wenn es derzeit nicht leicht ist, einen neuen Pächter zu finden, sieht Laaser eine Chance nach Corona. „Viele Menschen werden sicher für ihren Urlaub in Deutschland bleiben. Das ist auch eine Chance für die Region hier.“

Das Metzgerstübchen

Das Metzgerstübchen hingegen befindet sich im Zentrum von Bad Laasphe und besticht nicht nur durch seine rustikale, aber gemütliche Einrichtung, sondern auch durch seine Speisen. Etwa 45 Plätze bietet das Restaurant für seine Gäste. Insgesamt besteht das Objekt aus dem Restaurant, zwei Gesellschaftszimmer, einem Saal mit Beame, einer Wirtschaftsküche, sowie einer kleinen Außenterrasse. Der neue Pächter könnt sich laut Immonet über ein komplett mit Groß- und Kleininventar ausgestattetes Gastronomiebetrieb freuen. Die Kosten für das 250 Quadratmeter große Metzgerstübchen belaufen sich auf eine Kaltmiete von 1500 Euro. Warum ein neuer Pächter gesucht wird, kann die Brauerei Krombacher nicht sagen. „Wir sind in allen drei Fällen nur Vermittler und nicht Eigentümer der Objekte.“