Erndtebrück. Vorbildliches Erndtebrück: Alle halten sich bisher an die Auflagen. Worauf die Mitarbeiter vom Ordnungsamt auf ihrer Tour besonders achten.
Bis jetzt haben sich die Erndtebrücker Bürger geradezu vorbildlich an die Corona-Auflagen gehalten – diesen Eindruck hat zumindest Joshua Hoedt vom Ordnungsamt, der abwechselnd mit drei weiteren Kollegen mindestens einmal täglich eine Kontrollrunde durch den Kernort dreht. „Es geht vor allem darum, jetzt Präsenz zu zeigen“, sagt Hoedt.
„Das Bild, das sich abzeichnet, ist durchweg positiv. Die Bürger halten sich an das Kontaktverbot“, macht Hoedt gleich zu Beginn der Runde am Vormittag deutlich. Es ist schönstes Frühlingswetter, aber es sind kaum Menschen zu sehen. „Der Durchgangsverkehr durch Erndtebrück hat sich definitiv verringert“, sagt Hoedt.
Seine Aufgabe ist es an diesem Vormittag, zu kontrollieren, ob sich die Menschen an das Kontaktverbot und die Maßgabe, möglichst zuhause zu bleiben, halten. Die Routen und auch die Uhrzeiten der Kontrollgänge, die das Ordnungsamt nun schon seit etwa drei Wochen durchführt, sprechen die Mitarbeiter untereinander ab.
Die Routen
„Wir schauen schon, dass die Routen und Uhrzeiten variieren“, so Hoedt. Auf den Fußgängerwegen kommen dem Ordnungsamtsmitarbeiter kaum Menschen entgegen – wenn dann sind sie allein oder zu zweit unterwegs und grüßen freundlich, halten aber den vorgegeben Abstand. „Bis jetzt mussten wir noch keine Bußgelder aussprechen“, sagt Hoedt.
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Es müsse genau hingeschaut werden, Menschengruppen sind – außer es handelt sich um Familien – derzeit nicht erlaubt. Plätze wie Schulhöfe und Spielplätze, bei denen mit Personengruppen gerechnet werden kann, werden daher inspiziert. Kontrolliert werden durch das Ordnungsamt sowohl der Kernort, als auch alle dazugehörigen Ortschaften der Edergemeinde.
Zur Kontrollroute gehören ebenfalls die Geschäfte, die noch geöffnet sind – Getränke Hoffmann, Lidl, Aldi, Bäckerei Eckhardt oder auch das Einkaufszentrum mit Rewe und dem dm-Drogieriemarkt. „Die Geschäfte, die Getränke und Speisen zum Abholen oder Mitnehmen verkaufen, haben von uns Hinweisschilder bekommen. Aber auch unabhängig davon sind bereits Maßnahmen zum Schutz der Kunden und Angestellten unternommen worden. Da kann man nicht meckern“, macht Hoedt deutlich.
Die Maßnahmen
So werden in den Aldi-Markt zum Beispiel nur noch eine bestimmte Anzahl an Kunden gelassen –
sichergestellt werden soll dies mit der reduzierten Anzahl an Einkaufswagen, den die Kunden mit in den Laden nehmen müssen.
Im Lidl säubert ein Mitarbeiter die Griffe der Einkaufswagen und in allen Geschäften weisen Markierungen auf dem Boden auf den nötigen Abstand von mindestens eineinhalb Metern hin. Joshua Hoedt wirft einen Blick in jedes Geschäft, kontrolliert unter anderem, ob die Hinweisschilder angebracht sind. „Wir gehen nicht jedes Mal hinein. Wir vertrauen darauf, dass die Geschäfte die Auflagen von sich aus einhalten.“
In kleineren Läden wie zum Beispiel der Metzgerei Müller dürfen sich nur maximal vier Kunden gleichzeitig aufhalten. „Würden wir beim Rundgang feststellen, dass sich mehr Personen dort aufhalten, würden wir die Mitarbeiter in dem Geschäft darauf hinweisen. Die Corona-Schutzverordnung gibt vor, dass Verstöße konsequent geahndet werden. Mehr als ein bis zwei mündliche Hinweise werden wir daher nicht aussprechen können – bei weiteren Verstößen werden Bußgelder verhängt“, so Hoedt.
Das Verhalten
Diejenigen Kunden, die die Maximalzahl im Laden sprengen, müssen draußen warten, bis andere Kunden das Geschäft verlassen haben. Doch auch in der Metzgerei läuft während des Rundgangs alles nach Vorschrift: Vier Kunden stehen im Geschäft vor der Theke, ein Fünfter wartet draußen.
„Es ist insgesamt deutlich weniger los als sonst“, merkt Hoedt auch mit Blick auf das Einkaufszentrum an.
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Viele freie Parkplätze, die Leute gehen allein einkaufen. „Vereinzelt sieht man auch schon mal Menschen mit Handschuhen und Mund-Nasen-Schutz“, so Hoedt. Auch die Mitarbeiter des Ordnungsamts haben die Möglichkeit, sich mit Handschuhe und Mund-Nasen-Schutz auf ihrem Kontrollgang zu schützen, betont Hoedt.
Auch neue Vorgaben müssen eingehalten werden
Neu ist seit kurzem auch die Vorgabe, dass Lebensmittel, die in Imbissen, Bäckereien – oder zum Beispiel auch Eisdielen wie dem Dolomiti im Herzen Erndtebrücks – erworben wurden, nicht im Umkreis von 50 Metern der Gastronomie verzehrt werden dürfen. Auch das kontrolliert Hoedt bei seinem Rundgang. „Das
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Eiscafé Dolomiti verhält sich auch vorbildlich, da kann man gar nichts gegen sagen“, sagt er mit einem Blick auf das Eiscafé.
Erndtebrück ist eine kleine Gemeinde, mit Verstößen gegen die Auflagen sei hier nicht in dem Umfang zu rechnen wie in größeren Kommunen, macht Hoedt klar. Dennoch sei es wichtig, Präsenz zu zeigen und dann tätig zu werden, wenn es nötig sein sollte – bisher war das jedoch in Erndtebrück noch nicht der Fall.