Bad Berleburg/Hatzfeld. Hatzfelds Bürgermeister wird bei Berleburger Videokonferenz zugeschaltet. Polizei und Ordnungsamt sensibilisieren die Bevölkerung für Corona.

Das Corona-Virus kennt keine Landesgrenzen - und auch die interkommunale Zusammenarbeit geht darüber hinaus. Beide Städte haben sich am Montag im Rahmen der Videokonferenz des Bad Berleburger Stabes für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) ausgetauscht.

Videokonferenzen

Videokonferenzen in der interkommunalen Zusammenarbeit gibt es bei der Stadt Bad Berleburg nicht nur mit Arnsberg, Menden, Olpe, Soest und der Südwestfalen Agentur im Projekt „Smart Cities“, sondern auch mit der Stadt Hatzfeld. An der digitalen Sitzung des SAE Bad Berleburg am Montag hat der Hatzfelder Bürgermeister Dirk Junker als Gast teilgenommen. Im Bereich der Wasserversorgung und bei der Entwicklung des Ederradwegs arbeiten die beiden Städte bereits seit einigen Jahren erfolgreich zusammen.

Fruchtbarer Austausch

Auch die gemeinsame Videokonferenz war ein fruchtbarer Austausch, findet Bürgermeister Bernd Fuhrmann: „In einer Situation, mit der bisher noch niemand von uns umgehen musste, ist die Kommunikation zwischen Städten und Gemeinden besonders wichtig. Das klappt neben der Abstimmung per E-Mail im heimischen Kreis auch über die Landesgrenze hinaus.“ Sein Hatzfelder Bürgermeister-Kollege bestätigt: „Es waren auch für mich interessante Einblicke in die Arbeit des SAE in Bad Berleburg. Der regelmäßige Austausch, den wir ohnehin leben, führt auf beiden Seiten zu neuen Impulsen.“

Hatzfeld berichtet

Die Stadt Hatzfeld bietet seit März zum Beispiel ebenfalls einen Newsletter per Telegram an (Link: t.me/HatzfeldEder). Die Mitglieder des SAE erfuhren von Dirk Junker, wie die aktuelle Verordnung zu Kontaktverboten in Hatzfeld und landesweit in Hessen konkret umgesetzt wird. Weitere Themen, über die sich beide Kommunen austauschen konnten, waren die abgesagten Osterfeuer und erste Rückmeldungen von Unternehmen, die die Auswirkungen der Corona-Pandemie zu spüren bekommen.

Virtuelles Osterfeuer

Die Osterfeuer, die normalerweise am Samstag vor Ostern in der Kernstadt und den Dörfern stattfinden, waren bereits Thema der Videokonferenz mit den Ortsvorstehern in der vergangenen Woche. Mit Blick auf den besonderen Brauch und die Bedeutung für die Burschenschaften und Dorfjugenden gab es verschiedene Anregungen der Ortsvorsteherinnen und Ortsvorsteher. Die Frage, ob nicht doch ein gemeinsames Abbrennen im kleineren Rahmen am geplanten Termin stattfinden könne, hat die Verwaltung noch einmal geprüft, sieht durch die derzeitigen Vorgaben aber keinen Handlungsspielraum hierfür. Mit Unterstützung von Landjugend, Dorfjugenden und Burschenschaften ließe sich aber eine andere Idee umsetzen: ein virtuelles Osterfeuer für die Stadt der Dörfer.

Stadt sammelt Fotos und Videos

Da die Verwaltung empfiehlt, dass das gestapelte und aufgehäufte Holz bereits im Vorfeld von maximal zwei Personen kontrolliert heruntergebrannt wird, können Fotos und Videos davon an die Stadt gesendet werden. Am 11. April würde dann ein Zusammenschnitt daraus online zur Verfügung gestellt. „Das hat zwar nicht dasselbe Ambiente“, räumt Bernd Fuhrmann ein, „kann aber vielleicht ein kleiner Ersatz für die Wohnzimmer sein.“ Einen Vorteil sieht der Bürgermeister dabei: „Dieses Jahr können wir dann alle gleich mehrere Osterfeuer anschauen.“ Auch dabei gelte aber, dass dies nicht zum Anlass genommen werden darf, um zu Hause eine Privatveranstaltung daraus zu machen. Wer Fotos und Videos anbieten möchte, kann sich per E-Mail an s.treude@bad-berleburg.de wenden. Wenn es kein aktuelles Material gibt, kann auch auf Fotos und Videos der vergangenen Jahre zurückgegriffen werden.

Streifen melden keine Verstöße

Auch am vergangenen Wochenende waren wieder Streifen von Ordnungsamt und Polizei in Bad Berleburg unterwegs. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben dabei keine Verstöße festgestellt, wie Peter Mengel, Abteilungsleiter „Sicherheit und Ordnung“ erläutert: „Wir haben stattdessen die Gelegenheit genutzt, um präventiv Gespräche zu führen, also die Bevölkerung noch mal für die geltenden Regeln und deren Hintergründe zu sensibilisieren.“ Bürgermeister Bernd Fuhrmann ist froh darüber, dass die Mehrheit der Bad Berleburger den Ernst der Lage erkannt hat: „Ich bedanke mich auch im Namen von Rat und Verwaltung bei allen, die die derzeitigen Einschränkungen akzeptieren. Sie zeigen sich damit solidarisch und leisten einen Beitrag dazu, dass sich das Virus möglichst langsam verbreitet.“

Aktion: Grußkarten an die Senioren

Die Solidarität und die Menge an kreativen Ideen sind in Bad Berleburg nach wie vor groß. So unterstützt die Stadt jetzt auch ein Projekt von Michal Kuhn. Sie hat auf ihrer Facebook-Seite dazu aufgerufen, den Seniorinnen und Senioren im Haus am Sähling und im Haus Ederhöhe in Beddelhausen Grußkarten zu Ostern zu senden. Die Karten sollten in einen Umschlag gesteckt werden und direkt in die Briefkästen der Einrichtungen geworden bzw. per Post an diese Adressen versendet werden: An die Bewohner des Haus am Sähling, An der Gontardslust 11, 57319 Bad Berleburg bzw. Seniorenheim Ederhöhe gGmbH, Ederhöhe 4, 57319 Bad Berleburg.

Ansteckung vermeiden

Dazu hat sich Bürgermeister Bernd Fuhrmann zunächst mit dem Ärztlichen Direktor der Vamed-Klinik Dr. Frank Melz ausgetauscht, um eine mögliche Ansteckung durch die Karten zu vermeiden. Die Schreiber sollten darauf achten, dass kein Speichel an die Karte gelangt, der Klebestreifen des Briefumschlags darf also auch nicht angeleckt werden. Außerdem sollte die Karte im Seniorenheim für mindestens 48 Stunden eingelagert und erst danach unter Beachtung der geltenden Hygienevorschriften weitergegeben werden.