Bad Berleburg. Die neuen Anmeldezahlen zeigen auch: Eltern entscheiden sich beim Wechsel für ihre Kinder öfter anders als von den Grundschulen empfohlen.

Die meisten Grundschüler in Bad Berleburg werden zum nächsten Schuljahr 2020/2021 in die Realschule wechseln. Das geht aus den aktuellen Anmeldungen zu den weiterführenden Schulen hervor, vorgelegt von der Stadt Bad Berleburg als Schulträger. Dabei zeigt sich auch: Eltern entscheiden sich beim Wechsel an Haupt- und Realschule oder das Gymnasium oft anders als von den Grundschulen empfohlen.

Die Ergebnisse

Ganz konkret erwarten die weiterführenden Schulen nach Abschluss des Anmeldeverfahrens folgende Schülerzahlen im fünften Jahrgang:

> Realschule Bad Berleburg: 75 (2019: 90)

> Johannes-Althusius-Gymnasium: 59 (2019: 60)

> Ludwig-zu-Sayn-Wittgenstein-Hauptschule: 26 (2019: 31)

Damit können an der Realschule Bad Berleburg drei sowie am Johannes-Althusius-Gymnasium zwei Eingangsklassen gebildet werden. Und an der Ludwig-zu-Sayn-Wittgenstein-Schule wird voraussichtlich zum ersten Mal nur eine Eingangsklasse eingerichtet.

Die Auspendler

Die Stadt Bad Berleburg als Schulträger rechnet also mit 160 Schülern. Zwar ist der aktuelle Jahrgang der künftigen Fünftklässler in Bad Berleburg 162 Schülerinnen und Schüler (2019: 173) stark, jedoch werden zwölf (2019: 8) von ihnen nach aktuellem Stand der Anmeldungen wohl zu Schulen in benachbarten Kommunen pendeln.

Fünf Schüler aus dem Bad Berleburger Stadtgebiet werden zur Realschule Erndtebrück wechseln, jeweils drei zur Realschule und zum Gymnasium Schloss Wittgenstein sowie ein Schüler zum Städtischen Gymnasium in Bad Laasphe.

Die Einpendler

Zu den 150 Schülern aus Bad Berleburg, die demnächst eine 5. Klasse in ihrer Heimatstadt besuchen, kommen zehn (2019: 16) aus Bad Laasphe und Erndtebrück. Das Johannes-Althusius-Gymnasium wird fünf Schüler aus Erndtebrück aufnehmen, an der Ludwig-zu-Sayn-Wittgenstein-Schule sind drei Schüler aus Bad Laasphe angemeldet worden. Und jeweils ein Schüler aus Erndtebrück und Bad Laasphe wechselt zur Realschule Bad Berleburg.

Das empfehlen die Grundschulen

Mit 24 Prozent (2019: 26) haben die Grundschulen den Eltern nicht so häufig die Hauptschule für ihre Kinder empfohlen. Dagegen liegt der Anteil der Empfehlungen Hauptschule/eingeschränkt Realschule mit 13 Prozent über dem Vorjahreswert (2019: 8). Deutlich geringer ist mit 25 Prozent der Anteil der reinen Empfehlungen für die Realschule (2019: 31). Der Anteil der Empfehlungen Realschule/eingeschränkt Gymnasium liegt unverändert bei 13 Prozent. Und 25 Prozent (2019: 22) entfielen auf Empfehlungen für das Gymnasium.

So entscheiden sich die Eltern

Allerdings zeigt die Statistik: Die Eltern entscheiden sich oft anders als empfohlen.

> So wechseln beispielsweise 46 Prozent der Schülerinnen und Schüler mit Hauptschul-Empfehlung in diesem Jahr an eine Realschule.

> Noch deutlicher das Ergebnis bei den Empfehlungen Hauptschule/eingeschränkt Realschule: Hier haben sich sich 15 Prozent der Eltern für den Übergang ihrer Kinder an die Hauptschule entschieden (2019: 7), während 85 Prozent der Kinder nun an eine Realschule wechseln.

> Und bei den Empfehlungen Realschule/eingeschränkt Gymnasium zeigt sich gegenüber den Vorjahreswerten (2019: 55/45 Prozent) eine klare Verschiebung zugunsten der Gymnasien: 76 Prozent (2019: 55) wechseln zu einem Gymnasium und 24 Prozent (2019: 45) zu einer Realschule.

Gymnasiale Oberstufe

Für die Einführungsphase der gymnasialen Oberstufe am Johannes-Althusius-Gymnasium haben sich laut Stadtverwaltung 86 Schülerinnen und Schüler angemeldet, darunter 19 „Seiteneinsteiger“ von anderen Schulen, überwiegend der Realschule Bad Berleburg. Damit bestätige sich wieder der längerfristige Trend zum Erwerb des Abiturs – nach einer vergleichsweise niedrigen Jahrgangsstärke im laufenden Schuljahr mit 57 Schülerinnen und Schülern.

Acht Schüler mit Unterstützungsbedarf

Unter den neuen Fünftklässlern in den weiterführenden Schulen Bad Berleburgs befinden sich nach derzeitigem Stand insgesamt acht Schüler mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf.

Sechs der Schüler mit dem Förderschwerpunkt Lernen werden analog zur Regelung der vergangenen Jahre an der Realschule Bad Berleburg aufgenommen werden.

Und zwei Kinder mit den Förderschwerpunkten Emotionale und soziale Entwicklung bzw. Sprache werden zur Ludwig-zu-Sayn-Wittgenstein-Hauptschule wechseln.