Raumland. Ob es im Rumilingene Haus gerade einen Kaffee gibt oder das Schieferschaubergwerk geöffnet hat, zeigt jetzt eine digitale Ampel.

Hat das Schaubergwerk geöffnet? Kann ich im Rumilingene Haus jetzt noch einen heißen Kaffee oder ein kühles Bier bekommen? Ein Blick auf die neue digitale Ampel am Wanderparkplatz in Raumland versorgt den Betrachter ab sofort mit einer schnellen Antwort, denn seit Donnerstag ist das solarbetriebene Hinweisschild nun in Betrieb.

Mit digitalen Werkzeugen das Alltagsleben erleichtern und aktive Dorfgemeinschaften unterstützen – das ist das Ziel des Projekts „Digitale Dorf.Mitte“. Ein solches Werkzeug soll nun auch die digitale Ampel in Raumland sein.

Projekt mit der Uni Siegen

„In den sehr gut besuchten Dorfwerkstätten haben wir gefragt, was den Dorfbewohnern helfen könnte, um das Dorfleben noch mehr zu beleben“, erklärt Hildegard Schröteler-von Brandt, Professorin für Stadtplanung an der Uni Siegen – die Universität arbeitet im Rahmen des Projekts mit drei Modelldörfern in Wittgenstein (neben Raumland noch Arfeld und Puderbach) zusammen.

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Die Ampel wird über eine App gesteuert, auf die die Verantwortlichen des Schieferschaubergwerks und des Rumilingene Hauses zugriff haben – ist das Schaubergwerk zum Beispiel geöffnet, wird die Ampel über die App auf grün gestellt. Jogger, Wanderer oder Touristen, die auf dem Wanderparkplatz am Ederwanderweg parken, sehen so sofort, wo sie sich im Anschluss aufhalten können.

„Die Dorfgemeinschaft war immer mit dabei, wenn es um die Entwicklung des Projekts ging“, berichtet Schröteler-von Brandt.

Menschen aus der Region beteiligt

„Es ist schön, das es uns gelungen ist, Menschen aus der Region an dem Vorhaben zu beteiligen“, zeigt sich die Professorin zufrieden. So sei zum Beispiel die Schieferplatte, die die Ampel einrahmt, von einer

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Graviererin aus Wunderthausen gestaltet worden. „Der Schiefer passt auch sehr schön in das kleine Häuschen“, so Schröteler-von Brandt. Das Projekt wurde komplett vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert, es war keine Eigenbeteiligung nötig, sagt Schröteler-von Brandt.

Digitalisierung geht weiter

Mit der Inbetriebnahme der Ampel ist jedoch die nutzerfreundliche und alltagserleichternde Digitalisierung in Raumland noch nicht abgeschlossen. „In der Kirche soll eine Kamera aufgehängt werden, damit die Gottesdienste aufgezeichnet werden können“, so Schröteler-von Brandt.

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„Im Rumilingene Haus sollen künftig Tablets ausliegen, zwei Ehrenamtliche aus dem Dorf haben sich bereits erklärt, Schulungen für diejenigen anzubieten, die noch keinen Anschluss an den Umgang mit diesen Geräten gefunden haben“, macht Raumlands Ortsvorsteher Heinz Limper klar.

„Wenn wir weg sind, bricht das alles nicht plötzlich weg“, versichert die Professorin der Uni Siegen. „Es wird langsam in eine Art Selbsthilfe übergehen, die Leute aus dem Ort werden das Projekt eigenständig fortführen.“