Erndtebrück. Indem der Ausschuss für Soziales, Sport und Kultur künftig unter Ausschluss der Öffentlichkeit abstimmt, soll die Spannung bewahrt werden.

Dass möglichst viele Sportler zur offiziellen Ehrung im Rathaus erscheinen, hat sich Maria Breuer, Vorsitzende des Gemeindesportverbands (GSV) Erndtebrücks gewünscht – das wird nun möglicherweise nicht passieren, befürchtet sie, da die Namen der vom GSV nominierten Sportler wegen der Abstimmung im Ausschuss bereits vorab öffentlich gemacht werden und in der Zeitung stehen. Auf diese Weise gebe es keine Spannung mehr.

Die Forderung

Am 23. April findet die Sportlerehrung statt – dass die Namen bereits Anfang März bekannt werden, findet Breuer „traurig“, machte sie im Ausschuss für Soziales, Sport und Kultur deutlich. Wer die Sportler des Jahres werden, solle daher bis zur tatsächlichen und offiziellen Ehrung geheim bleiben, forderte die Vorsitzende des GSV daher von den Ausschussmitgliedern.

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„Wir haben sehr viel Mühe und suchen die Sportler aus“, machte Breuer deutlich. Sie stelle sich eine Veranstaltung vor, bei der alle Sportler, die geehrt werden sollen – darunter auch Ehrenamtliche oder solche, die besondere Leistungen erbracht haben – erscheinen. „Zum Schluss der Veranstaltung wird dann erst mitgeteilt, wer vom Ausschuss aus den ganzen Sportlern ausgewählt wurde für die Ehrung zu den Sportlern des Jahres“, teilte Breuer ihren Wunsch den Politikern mit.

„Dann ist eine gewisse Spannung da, es werden viele Aktive mit dabei sein und nicht schon vorab sagen ,Der und der wird Sportler des Jahres, dann brauche ich ja nicht mehr zur offiziellen Ehrung gehen.’ Das finde ich sehr schade, dass das so läuft“, erklärte die GSV-Vorsitzende und forderte, dass nicht der Ausschuss die Entscheidung fällt und wie in den Jahren zuvor den Vorschlägen und Beschlüssen des GSV zustimmt. So könne die Entscheidung des GSV bis zum Schluss geheim bleiben und nicht vorab öffentlich bekannt werden.

Die Politiker-Meinung

Maria Breuer erfuhr in ihrer Forderung vollste Unterstützung der Ausschussmitglieder. So sagte Heinz Georg Grebe (FDP): „Für das nächste Jahr ist das sicherlich nachdenkenswert und man sollte das meiner Meinung nach so machen. Es würde das ganze noch mehr beleben und Spannung rein bringen.“

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Antje Laues-Oltersdorf (SPD) wies darauf hin, dass der Ausschuss sich schon immer dem Vorschlag des GSW angeschlossen habe: „Das ist ja eigentlich immer nur eine Pro-Forma Abstimmung gewesen, das könnte man sich wirklich sparen.“ Auch Bettina Pfeiffer (CDU) machte deutlich, dass auch nicht nominierte Sportler erscheinen und geehrt werden.

Der Einwand

Kämmerer Thomas Müsse machte im Zuge der Forderung auf die rechtliche Lage aufmerksam: „Das ist eine Ehrung der Gemeinde Erndtebrück, die sich Richtlinien gegeben hat, wie so etwas abzulaufen hat. Die

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Abstimmung ist Teil der öffentlichen Ausschusssitzung und der Bürger hat ein Recht darauf, zu erfahren, was hier beschlossen wird.“ Grebe schlug vor, die Abstimmung in den nicht-öffentlichen Teil der Sitzung zu verschieben. „Nach der Geschäftsordnung der Gemeinde handeln wir grundsätzlich alles öffentlich ab, nur Personalien oder Auftragsvergaben finden im nicht-öffentlichen Teil statt“, erwiderte Müsse. Wenn der Ausschuss diese Änderung aber wünsche, könne man darüber reden, machte der Kämmerer deutlich.

Die Neuerung

Heinz Georg Grebe stellte daraufhin einen Antrag auf eine Abstimmung zur Verschiebung der Abstimmung auf den nicht-öffentlichen Teil ab 2021. Alle Ausschussmitglieder stimmten zu, dass die Entscheidung des Ausschusses künftig erst bei der offiziellen Veranstaltung verkündet wird.