Wittgenstein. Drei Kitas in Wittgenstein sollen flexiblere Öffnungszeiten bekommen. Der Kreis Siegen-Wittgenstein diskutiert aber auch über weitere Gruppen.
„KitaPlus“ heißt das Angebot mit erweiterten und flexibleren Öffnungszeiten. Und die soll es demnächst in insgesamt drei Wittgensteiner Kindertageseinrichtungen geben, „soweit sich der Bedarf ergibt“. Über Vorschläge des Kreises Siegen-Wittgenstein dazu diskutieren kommende Woche die Politiker im Jugendhilfeausschuss auf Kreisebene. Dabei geht es vor allem um ein zusätzliches Angebot in Erndtebrück.
Darüber hinaus sieht das Jugendamt des Kreises in Teilen Wittgensteins zumindest mittelfristigen Bedarf für die Einrichtung weiterer Kita-Gruppen.
Die ersten Erfahrungen
Mit „KitaPlus“ – so heißt übrigens das Förderprogramm des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend dahinter – haben zwei Wittgensteiner Kitas bereits gute Erfahrungen gemacht: die AWO-Kita „Laubfrosch“ am Eichenweg in der Bad Berleburger Kernstadt und die AWO-Kita „Auf der Pfingstweide“ in Bad Laasphe. Konkret gefördert werden „zukunftsfähige Konzepte, die Öffnungszeiten vor und nach den üblichen Öffnungszeiten einer Kita, also deutlich vor 8 Uhr beziehungsweise nach 16 Uhr anbieten“. Sowohl in Bad Berleburg als auch in Bad Laasphe liegen die Rahmen-Öffnungszeiten montags bis freitags zwischen 6 und 19 Uhr.
Das „KitaPlus“-Angebot soll es auch in der geplanten AWO-KlimaKita für Erndtebrück geben – wenn sie zum Beginn des kommenden Kita-Jahres 2020/2021 fertiggestellt ist und ihren Betrieb aufnehmen kann.
Die Finanzierung
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Was die Finanzierung aus Kreis- und Landesmitteln betrifft: „Aufgrund bisheriger Erfahrungen wird mit einem jährlichem Budget von 100.000 Euro pro Einrichtung kalkuliert“, so der Kreis. Zur Beschlussfassung stehen ferner zusätzliche Mittel im Kreis-Haushalt sowie höhere Zuschüsse des Landes Nordrhein-Westfalen an.
Der mittelfristige Bedarf
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Laut „Bedarfsplan Tagesbetreuung für Kinder – Fortschreibung für das Kindergartenjahr 2020/2021“ liegen die Versorgungsquoten in Bad Berleburg, Bad Laasphe und Erndtebrück jeweils über 100 Prozent. Dennoch sind weitere Kita-Kapazitäten angedacht.
Den Bau der AWO-Kita in Erndtebrück mit zwei Gruppen hatte der Kreis bereits für das Kita-Jahr 2019/20 ins Auge gefasst – weil die Anmeldequote für Kinder unter drei Jahren (u3) „im Vergleich zu den Vorjahren deutlich angestiegen“ sei. Und „diese Tendenzen“ hätten sich bei der aktuellen Bedarfsplanung bestätigt, so das Jugendamt.
Etwas anders sieht die Situation in Bad Berleburg aus: Hier nehme in der Kernstadt der Anteil der Kinder über drei Jahren (ü3) deutlich zu – auch weil sich „im Zentrum ein Neubaugebiet in Planung befindet“, so das Jugendamt des Kreises. Nach ersten Planungen bestehe hier „Bedarf für eine mindestens zweigruppige Kita“.
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In Bad Laasphe dagegen sinken laut Jugendamt die ü3-Kinderzahlen. Dies betreffe vor allem die Kernstadt sowie den Einzugsbereich Niederlaasphe und Puderbach. Gleichzeitig liege laut Vorlage der Kreisverwaltung die u3-Anmeldequote unter der berücksichtigten Quote für die weitere Infrastruktur-Planung. Der aktuelle Mehrbedarf liege allenfalls bei einer ü3-Gruppe – und das auch nur vorübergehend für zwei Jahre.