Erndtebrück. Die Mitglieder des Erndtebrücker Ausschusses für Bauen und Gemeindeentwicklung vermuten eine Verhinderungstaktik der Naturschützer.

Seit Jahren ein kontrovers diskutiertes Thema, kam die „Route 57“ erneut auf die Tagesordnung des Erndtebrücker Ausschusses für Bauen und Gemeindeentwicklung. Von einem Treffen der Verwaltungsspitze Erndtebrücks und Vertretern aus der Politik mit dem Landesbetrieb Straßen NRW Mitte Dezember berichtete Fachbereichsleiter Björn Fuhrmann: „Uns wurde dabei das gesamte Planungsverfahren vorgestellt und auf verschiedene Gesetzmäßigkeiten hingewiesen. Es ist auf jeden Fall ein informativer Termin gewesen.“ Weitere Entwicklungen in der Sache würden dann in weiteren Sitzungen mitgeteilt, so Fuhrmann.

Verzögerung aufgeklärt

Für Matthias Althaus (UWG), der ebenfalls an dem Gespräch beteiligt war, habe sich dabei zumindest die Verzögerung des Projekts aufgeklärt: „Die Umweltverträglichkeitsprüfung hat so etwas wie ein Mindesthaltbarkeitsdatum, nach fünf Jahren ist sie bereits wieder hinfällig. Die Sache dreht sich dauerhaft im Kreis und wir wundern uns, warum es nicht weiter geht.“

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Heinz-Josef Linten (CDU) erinnerte in diesem Zuge an ein Treffen im Frühjahr 2019 zwischen Naturschutzverbänden und Straßen NRW – dabei sollen die Naturschutzverbände einen Untersuchungskorridor bis Benfe vorgeschlagen haben. „Das war für mich überraschend, denn es kann nicht in unserem Interesse sein, dass der Untersuchungskorridor so weit runter geht.“

Früher hätten die Naturschutzverbände noch konstruktiv argumentiert – „jetzt müssen wir hoffen, dass sie nicht versuchen, die Umgehung kaputt zu machen“, warnte der CDU-Fraktionsvorsitzende und fügte hinzu: „Was bringt uns denn eine Südumgehung am Sportplatz in Benfe vorbei?“

Verhinderungstaktik vermutet

Heinz-Georg Grebe (FDP) stieß ins selbe Horn und gab zu Bedenken, dass mit neuen Einsprüchen zu rechnen sei. „Es wird noch Jahre dauern. Das wird nicht die letzte Umweltverträglichkeitsprüfung gewesen sein“, prophezeite der FDP-Fraktionsvorsitzende.

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Matthias Althaus vermutete eine gezielte Verhinderungsplanung. „Der Vorwurf geht dabei nicht an Straßen NRW, sondern klar in Richtung der Naturschutzverbände“, machte er deutlich. Die Verhinderung sei das Ziel der Naturschutzverbände, warf auch Lothar Menn (SPD) in den Raum. „Die wollen die Trasse nicht. Dann wird wieder etwas gefunden, das untersucht werden muss und dann dauert es wieder Jahre.“