Banfe. Im Rahmen des Festkommers vor 100 Gästen blickt der Frauenchor Banfe auf schöne und traurige Momente zurück. Dabei fließen auch einige Tränen.

Eigentlich war es an diesem Sonntagvormittag im Banfer Emmahaus schwer, den Höhepunkt der Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehens des örtlichen Frauenchores auszumachen. Nicht selten wurde es emotional, witzig oder – ganz klassisch – musikalisch. Doch als die Vorsitzende Elvira Haßler sieben Gründungsmitglieder aus dem Jahr 1970 auf die Bühne rief, erfüllte eine besondere Aura die Bühne.

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Denn Erika Messerschmidt, Luise Rothenpieler, Elke Linke, Edda Schäfer, Gertrud Dietrich, Renate Jung und Inge Kobusch waren damals am 19. Januar vor 50 Jahren dabei, als sich der Chor auf Initiative des späteren Chorleiters Helmut Schmidt sen. gründete. Haßler sprach von einer besonderen Ehre und erinnerte an die Entstehungsgeschichte, die mit einem Aufruf über im Dorf verteilte Flyer begann. Schließlich holte er die heutige Chorleiterin Katja Kaiser sowie die restlichen Sängerinnen des Chors auf die Bühne, um das traditionelle „Banfelied“ vorzutragen – die Gründungsmitglieder, von denen Jung und Kobusch noch heute aktiv sind, strahlten vor Freude und Rührung.

Zuvor hatte bereits der örtliche Pfarrer Peter Mayer-Ullmann in seiner Gastrede erwähnt, wie wichtig das Singen für die Freude im Leben sei. Die „Banfer Mädels“ unterlegten diese Aussage des Theologen mit vier weiteren Darbietungen.

Tränen der Freude und der Rührung

Wie emotional und witzig das Erzählen der Vereinschronik sein kann, bewiesen zwischendurch Christine Lotz und Anneliese Ermert. Erstere resümierte die Geschichte des Frauenchors und hob Sternstunden wie die fünf Meistertitel, allerdings auch traurige Anlässe wie den Tod des langjährigen Chorleiters Schmidt hervor. Dass nicht nur bei der vortragenden Lotz zwischendurch vor Rührung die Stimme stockte, sondern auch bei so manchem der über 100 Gäste die Tränchen kullerten, offenbarte die enge Verbundenheit der Sängerinnen mit ihrer Geschichte und mit dem Dorf Banfe.

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Anschließend trieb Ermert dem Publikum ebenfalls Tränen in die Augen – diesmal allerdings vor Lachen. Unter dem Motto: „Wie kann man Frauen dazu bringen hier im Ort zu singen?“ blickte sie lakonisch witzig auf die vergangenen 50 Jahre zurück. Dabei ließ Ermert weder das „glückliche Händchen von Onkel Helmut“, noch so manche langgezogene Chorprobe aus.

Geschichten auf Wittgensteiner Platt

Als sie schließlich von der Ära Kaisers als Chorleiterin erzählte, wechselte sie auf Wittgensteiner Platt, was die vielen Gäste – selbst den in Siegen geborenen Landrat Andreas Müller – zum Lachen brachte. Dieser würdigte ebenso wie die Landtagsabgeordnete Anke Fuchs-Dreisbach und Bad Laasphes Bürgermeister Torsten Spillmann das lange Durchhaltevermögen des Chors, der in seinem Tun für Gemeinschaft, Freude und Kontinuität stehe.

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Dann folgte der krönende Abschluss: „Ihr macht eure Auftritte mit Freude, um anderen Freude zu bereiten, das möchten wir euch zurückgeben“, erklärte André Bäcker, der zusammen mit anderen Mitgliedern von Banfer Vereinen wochenlang die Lieder „Tage wie diese“ von den Toten Hosen und „Ein Kompliment“ von den Sportfreunden Stiller eingeübt hatten, um den Frauenchor zu überraschen.