Erndtebrück. Die Einmündung B 62/Im Grünewald soll mit einem Ausbau endlich sicherer werden – und deutlich mehr Platz für lange Lkw-Transporte von EEW bieten.

Schon seit Jahren soll er für den Verkehr sicherer werden – der Bahnübergang an der Einmündung der Straße „Im Grünewald“ in die Bundesstraße B 62 von Erndtebrück über Altenteich hinauf zur Lützel. Mittlerweile sind die Planungen für einen Umbau des unfallträchtigen Einmündungsbereichs so weit fortgeschritten, dass eine zeitnahe Umsetzung denkbar ist.

Die Investition

Für die laufenden Planungen hätten die Projekt-Beteiligten bereits viel Geld in die Hand genommen, weiß Günther Padt, Geschäftsführer des Zweckverbandes Personennahverkehr Westfalen-Süd (ZWS), der das Projekt sehr begrüßt. Ziel sei es, den bislang unbeschrankten Bahnübergang mit all seinen Gefahren für den Auto- und Lkw-Verkehr deutlich aufzurüsten. Eine Haltelinie „Im Grünewald“, die sich zunächst zwischen den Gleisen befand, war bereits 2017 zurückversetzt worden – doch das reicht für die Sicherheit an der Einmündung bei weitem nicht.

Die Sicherheit

Unfallträchtiger Einmündungsbereich

Im Bereich des Bahnübergangs B 62/Im Grünewald haben sich in den letzten Jahren mehrere, zum Teil schwere Verkehrsunfälle ereignet. Hier zwei Beispiele.

Januar 2017: Ein 79-jähriger Autofahrer übersieht die nahende Rothaarbahn beim Abbiegen von der Bundesstraße in den „Grünewald“, wird bei der Kollision mit dem Zug schwer verletzt.

Januar 2016: Ein schwerer Sattelzug bleibt ausgerechnet auf dem Gleis liegen – technischer Defekt, die Motorsteuerung ist ausgefallen. Die Bahn muss vorübergehend Züge der Rothaarbahn stoppen. Ein starker Traktor kann den Lkw schließlich von den Schienen ziehen.

Nach Informationen unserer Redaktion geplant: eine deutlich ausgebaute Ampel-Kreuzung, Stichwort „Bü­StrA“: Eine sogenannte Bahnübergangs- und Straßensicherungs-Anlage soll dafür sorgen, dass vor einer Durchfahrt der Rothaarbahn der Verkehr auf der Straße in geeigneter Weise angehalten wird und von den Gleisen abfließen kann. So eine Anlage ist zum Beispiel seit einiger Zeit am inzwischen beschrankten Bahnübergang „Zum Heilbach“/Hauptstraße (L 553) in Betrieb.

Der Platzgewinn

Ferner soll der Verkehrsknoten in Erndtebrück so umgestaltet werden, dass deutlich mehr Platz entsteht vor allem für die oft sehr langen Rohr-Transporte des Eisenwerks auf die Bundesstraße. Dazu werde die B 62 zur Eder hin verschoben, erläutert Winfried Behle vom Landesbetrieb Straßen NRW. Ein Wohnhaus gegenüber der Einmündung, bereits vom Erndtebrücker Eisenwerk erworben, soll abgerissen werden, um den notwendigen Platz zu schaffen.

Die formellen Hürden

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Allerdings zeichnet sich ab, dass trotz fortgeschrittener Planungen bis zur Realisierung noch formelle Hürden zu nehmen sind – etwa beim Eisenbahnbundesamt, das am Ende grünes Licht geben muss.

Die Projekt-Beteiligten

Die Projekt-Beteiligten – das sind federführend die Bahn, der Landesbetrieb Straßen, die Gemeinde Erndtebrück und die Erndtebrücker Eisenwerk GmbH & Co. KG, deren Firmengelände an der Straße „Im Grünewald“ ins gleichnamige Industriegebiet liegt. Von hier aus und dorthin fließt im Grunde ständig Lkw-Verkehr via Bahnübergang hinunter zur viel befahrenen Bundesstraße.

Die Reaktionen

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„Es ist sehr gut, dass damit die wichtigen ansässigen Betriebe und deren Mitarbeiter eine Aussicht auf eine deutliche Verbesserung der Verkehrsanbindung erhalten“, hatte Erndtebrücks Bürgermeister Henning Gronau mit Blick auf die laufenden Planungen bereits vergangenen Sommer betont. „Ein Dank gilt allen Beteiligten für die konstruktive Erarbeitung. Vor allem die Firma EEW hat sich hier enorm eingebracht.“ Denn auch ihr liegt das Projekt am Herzen.

„Es ist wichtig für uns, an diesem Bahnübergang die Sicherheit unserer Mitarbeiter zu verbessern“, unterstrich ebenfalls bereits im Sommer Jörg Schorge von EEW. Und: „Diese Gefährdung besteht seit vielen Jahren, weshalb wir froh sind, dass eine Lösung nun näher denn je ist. Wir hoffen weiterhin auf einen reibungslosen Ablauf.“