Raumland. Wittgensteiner Bauern fordern, dass ihre Interessen berücksichtigt werden. Die müssten mit den Auflagen für Tier- und Naturschutz vereint werden.
Bauernproteste, Eintrittspreller beim Stünzelfest und die Lage der heimischen Landwirte: Gesprächsstoff gab es genug bei der Jahreshauptversammlung des Landwirtschaftlichen Kreisvereins Wittgenstein im Rumilingene-Haus.
Der Verein zählt derzeit 1275 Mitglieder – die Zahl ist stabil, ein Zeichen dafür, dass die Landwirtschaft in Wittgenstein immer noch eine wichtige Rolle spielt. Auch die Jugend im Verein entwickelt sich positiv. Diese Erkenntnisse konnten die Teilnehmer der Jahreshauptversammlung im Rumilingenehaus in Raumland mit nach Hause nehmen.
Problematik des Stünzelfests
Den meisten Menschen bekannt ist der Landwirtschaftliche Kreisverein als Gastgeber des jährlichen Stünzelfestes. Das fand in diesem Jahr eine Woche früher als gewohnt statt, um dem Pfingsttermin aus dem Weg zu gehen. Ist dies der Fall, sind die Besucherzahlen in der Regel unter dem Durchschnitt. Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass schon 2020 die Zahlen wieder auf einem anderen Niveau sein werden.
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In diesem Zusammenhang stellten die Mitglieder die Frage, wie mit dem Phänomen der Eintrittspreller umgegangen werden soll. 2019 seien verstärkt Besucher gesehen worden, die aus dem Laaspher Grund ohne Eintritt zu zahlen auf den Festplatz gekommen seien. Geschäftsführer Jörg Sureth machte deutlich, dass dieses Problem im Vorstand durchaus bekannt sei.
Lösung möglicherweise zum nächsten Stünzelfest
Allerdings müsse das nötige Personal gestellt werden, um alle Lücken des Festplatzes auf dem Stünzel zu schließen. Für die Kassen zum Beispiel werde es immer schwieriger, die richtigen Leute zu finden. „In der Regel braucht es robuste Personen, die auch in der Lage sind, sich durchzusetzen“, betonte Sureth. Leider hätten sich die Sitten in Wittgenstein nicht zum Positiven entwickelt. Doch der Vorstand sagte zu, sich des Themas anzunehmen. Vielleicht könne schon zum 13. Juni eine Lösung präsentiert werden – dann steht das nächste Stünzelfest an.
Einen wichtigen Punkt sprach der neue Geschäftsführer der Kreisstellen HSK, OE und SI-WI, Johannes Söbbeler an: die Bauernproteste. NRW Umweltministerin Ursula Heinen-Esser stehe für einen kooperativen Ansatz mit den Landwirten. Das sei zu begrüßen, aber es bleibe auch abzuwarten, wie sich die Bundespolitik entwickle.
Bauern-Interessen berücksichtigen
Insgesamt sei man eher auf Konfrontation aus, so Söbbelers Aussagen zusammengefasst. Die Landwirte hoffen auf Rückendeckung aus der Politik für ihre Anliegen. Insgesamt stelle man sich einem Mehr an Umweltschutz nicht entgegen, es müssten aber auch die Interessen der Bauern berücksichtigt werden. Einen ähnlichen Tenor schlug auch die heimische Politik an.
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Waltraud Schäfer, stellvertretende Landrätin aus Niederlaasphe, betonte die Rolle der Landwirtschaft für die Region: Die Landwirte müssen von ihrer Arbeit leben können, gleichwohl müsse dieses Interesse mit Auflagen zum Tier- und Umweltschutz unter einen Hut gebracht werden. Sie sieht auch die Kunden in der Pflicht. Der Kauf von hochwertigen und regionalen Produkten sei ein guter Anfang. „Leider kaufen immer noch zu viele Kunden lieber billig “, so Schäfer.
Die heimischen Tierzüchter haben einen guten Ruf, wie der Vorsitzende des Kreisvereins, Karsten Hof betonte. Die Züchter setzen auf Qualität, die würden sie gern in den Verkaufspreisen für ihre Tiere gewürdigt finden.