Von 1984 bis 1989 waren die Bolliden Bolzers am Ball, eine Freizeit-Fußballmannschaft, die aus Bad Laasphern bestand.

Hesselbach. Was haben Klaus Fichtel, Olaf Thon, Klaus Fischer, Frank Mill und Rudi Bommer gemeinsam? Für den fußballinteressierten Leser keine allzu schwere Aufgabe, sorgten doch diese fünf Sportler ebenso wie Martin Max, Rüdiger Abramczik und Christian Schreier zu ihrer Zeit für Furore in der Fußball-Bundesliga. Unbekannt dürfte allerdings sein, dass sich diese Kicker ebenso wie Jürgen Sparwasser (1. FC Magdeburg) zu einem Foto im ehemaligen Bolliden-Trikot überreden ließen.

Die wilden 80er Jahre

Doch um wen oder was handelt es sich bei den Bolliden? Von 1984 bis 1989 waren die Bolliden Bolzers am Ball, eine Freizeit-Fußballmannschaft, deren Mitglieder sich aus mehreren Ortsteilen Bad Laasphes zusammensetzten. Familienangehörige, Nachbarn und Freunde fanden sich damals zu einem Team zusammen und bildeten eine verschworene Einheit. Dass sich am Zusammengehörigkeitsgefühl der Truppe bis heute nichts geändert hat, zeigte sich bereits im Jahr 2014, als sich die früheren Kicker nach 25 Jahren zum ersten Mal wiedertrafen.

Am vergangenen Wochenende war es dann wieder soweit, konnte doch in der Hesselbacher Skihütte die 35. Wiederkehr des Gründungsdatums gefeiert werden. Und die Ehemaligen waren nahezu komplett mit ihren Ehefrauen erschienen, um in Erinnerungen zu schwelgen. Die Frauen hatten für ein reichhaltiges Salat- und Kuchenbüffet gesorgt, Dia-Show und Filme sorgten immer wieder für viele Lacher.

Karikaturen ersetzen Fotos

Gerne erinnerte man sich zum Beispiel an das Männerballett, das bei einer Weihnachtsfeier zum absoluten Hingucker avancierte. Dieser Auftritt wurde später noch einmal bei einem Familienabend des Schützenvereins Herbertshausen mit großem Erfolg wiederholt. Auf die gleiche Stufe zu stellen ist die Playback-Show, in der sich einige Spieler als Heino, Stevie Wonder, Madonna und Modern Talking präsentierten. Zu sehen war außerdem ein Film von Tobias Liebig, der beim Treffen 2014 entstanden war.

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Absolute Hingucker waren Karikaturen, die Rolf Liebig angefertigt hatte. Sie zeigten mit einer großen Liebe fürs Detail gestaltete Szenen aus der Bolliden-Geschichte, zu denen keine Fotos vorhanden waren. Außerdem überraschte Eckhard Liebig, der damalige Leiter der Freizeit-Fußballmannschaft, die Besucher mit Grußworten, Widmungen und Glückwünschen von Horst Eckel, dem einzigen noch lebenden Weltmeister von 1954, den Reporter-Legenden Ernst Huberty und Werner Hansch sowie Karlheinz Rummenigge, Clemens Tönnies, Rudi Völler, Eintracht Frankfurt, Helene Fischer, Peter Maffay und Otto Waalkes. Der Ostfriese schickte sogar eine handgezeichnete Karikatur eines fußballspielenden Ottifanten.

Es verwundert nicht, dass der rundum gelungene Abend erst in den frühen Morgenstunden sein Ende fand. „Die Bolliden sind wie eine große Familie, Da freut sich jeder auf ein Wiedersehen“, so Eckhard Liebig. Schon jetzt legten die ehemaligen Freizeitsportler fest, sich spätestens zum 40. Vereinsgeburtstag wiederzutreffen.