Bad Laasphe.

. Wer kann da schon mithalten? Mit Max Eberl von Borussia Mönchengladbach, Horst Heldt von Schalke 04, Hans-Joachim Watzke von Borussia Dortmund und der telefonischen Ankündigung eines offiziellen Glückwunschschreibens durch Bayern München gratulierten gleich vier Bundesligavereine den Bolliden Bolzers zur 30-jährigen Wiederkehr ihres Gründungsdatums. Hinter dem eher außergewöhnlichen Namen verbirgt sich eine Freizeit-Fußballmannschaft, deren Mitglieder aus verschiedenen Ortsteilen Bad Laasphes kamen, und die in den Jahren 1984 bis 1989 für einiges Aufsehen sorgten.

Mit Hacke und Schüppe

Und das nicht nur bei Hallenturnieren und Einsätzen auf dem mittlerweile zugewachsenen Waldsportplatz in Feudingen, sondern gleichermaßen abseits ihrer sportlichen Aktivitäten. Einer der Höhepunkte dabei war eine selbst organisierte Orientierungsrallye durch Wittgenstein, die bei den „Bolzers“ immer noch für Gelächter sorgt. „Eine der Aufgaben bestand darin, mit Hacke und Schaufel in eine Gaststätte zu gehen“, erzählt uns Eckhard Liebig, damaliger Chef der Kicker. „Nur, wer das tat, bekam dann dort die nächste Aufgabe gestellt. Der Gastwirt war natürlich informiert und nahm die ganze Angelegenheit mit Humor. Die Gäste allerdings schauten schon ziemlich irritiert, als nach und nach immer mehr Rallye-Teilnehmer mit Hacke und Schippe im Lokal aufkreuzten.“

Auf Bratwursttour

In Erinnerung geblieben ist auch eine weitere Begebenheit, die noch heute gern erzählt wird. Im Anschluss an ein Fußballspiel auf Schalke schafften es die Laaspher nämlich, auf dem Weg zu ihren Fahrzeugen die Vorräte gleich mehrerer Bratwurststände gegen Null zu fahren. In den fünf Jahren ihres Bestehens bildeten die „Bolliden Bolzers“ eine absolute Einheit, führten ein reges Vereinsleben, in das auch ihre Frauen und Freundinnen integriert waren. Grillfete und Weihnachtsfeier gehörten ebenso dazu wie Kegelabende und Winterwanderungen.

„Im Laufe der Jahre fanden wir allerdings immer weniger Zeit zum Fußballspielen. Beruf und Familie nahmen jeden Einzelnen von uns zu sehr in Anspruch,“ erinnert sich Eckhard Liebig. So löste sich der Verein bereits 1989 wieder auf.

Wiedersehen nach 25 Jahren

Da sich in diesem Jahr sowohl das Gründungsdatum zum 30. Mal und das Auflösedatum zum 25. Mal jähren, fasste man den Entschluss, sich mit allen damals zugehörigen Männern und Frauen in der Hesselbacher Skihütte zu treffen. Und da gab es beim Treffen am Wochenende eine ganze Menge aufzuarbeiten, kam es doch für manche ehemaligen Vereinsmitglieder seit einem Vierteljahrhundert zum ersten Wiedersehen. Die Partnerinnen der damaligen Kicker hatten für ein reichhaltiges Kuchen- und Salatbüffet gesorgt und herbstliche Drachen in den Vereinsfarben zur Dekoration gebastelt. Auf einem Tisch waren Erinnerungsstücke wie alte Trikots, selbst gestrickte Mützen, Stutzen, gewonnene Pokale und Wimpel ausgestellt. Angesprochen auf die gemeinsam erlebten fünf Vereinsjahre, äußerten alle Anwesenden übereinstimmend: „Es war die schönste Zeit in unserem Leben.“ Mit dem Versprechen, auf das nächste Wiedersehen nicht noch einmal 25 Jahre zu warten, verabschiedeten sich die Bolliden Bolzers am späten Abend.