Bad Berleburg. Der Angeklagte zeigte einem Polizisten den Hitler-Gruß und rief „Sieg Heil!“. Das Gericht verurteilt ihn zu einer hohen Geldstrafe.

Weil der 33-jährige Angeklagte einem Polizisten den Hitlergruß zeigte, verurteilte ihn das Amtsgericht Bad Berleburg am Dienstagvormittag zu einer Geldstrafe in Höhe von 6000 Euro.

Der Vorwurf

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Der mehrfach vorbestrafte Maschinenanlagenführer aus Siegen soll Ende Juni dieses Jahres gegen 1.30 Uhr mit mehreren Freunden und Bekannten vor einer Bar in der Berleburger Kernstadt gestanden haben. Die Polizei hatte die Sperrstunde der Kneipe bereits auf 1 Uhr vorverlegt, weil es hier in der Vergangenheit immer mal wieder zu kleineren Ausschreitungen gekommen war.

Laut Aussage des als Zeuge geladenen Polizeibeamten sei er mit einem Kollegen in einem Polizeistreifenwagen die Straße an der Bar entlang gefahren. Dabei habe er das Fenster geöffnet, weil er schon von einiger Entfernung her sehen konnte, dass eine größere Gruppe vor der Kneipe gestanden habe. „Als er uns vorbeifahren sah, hat er die Hacken zusammengeschlagen, den Hitler-Gruß gezeigt und ‘Heil Hitler!’ gerufen“, so der Polizist vor Gericht. Für ihn sei das reine Provokation gewesen.

Das Urteil

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Der Angeklagte widersprach dieser Version: Weder er noch jemand anders aus der Gruppe habe den Hitler-Gruß gezeigt. „Ich bin kein Unschuldslamm, aber sowas mache ich nicht. Ich bin kein Rassist“, versuchte sich der 33-Jährige zu rechtfertigen. Doch weder Oberamtsanwältin Judith Hippenstiel noch Richter Torsten Hoffmann zweifelten an der Version des Polizisten, der das Vorgehen detailreich und widerspruchsfreie erklärt habe.