Banfe. Sowohl Aussteller als auch Schnäppchenjäger verstehen ihren Besuch beim Antik- und Trödelmarkt in Banfe als reines Hobby.
Ein Tafel-Service von Oma, eine alte Lederjacke oder auch die Lieblingsschallplatte – all das findet man auf dem Antik- und Trödelmarkt in Banfe. Und schon der volle Parkplatz verrät: Die Festhalle oben am Alertsberg ist prall gefüllt mit Schnäppchenjägern.
Wichtige Regel: Keine Neuwaren, nur Raritäten
Beim großen Antik- und Trödelmarkt in der Festhalle wie dem am Sonntag ist der Name tatsächlich Programm: Hier gibt’s eben keine Neuwaren, sondern nur Raritäten, Schnäppchen und Sammlerstücke aus zweiter Hand.
Und damit sich die Besucher zwischendurch stärken können, sind Kuchen und Kaffee, Wurst und Pommes frites sowie Getränke aller Art im Angebot.
Veranstalter ist stets der Verein für Kultur, Sport und Freizeitgestaltung Banfe als Trägerverein der Banfer Festhalle.
Gleich am Eingang eine Elsofferin: „Das ist mein dritter Markt dieses Jahr, wo ich als Ausstellerin bin“, erzählt sie. „Und schon das zweite Mal bin ich auf dem Trödel hier in Banfe. Das Meiste, was ich verkaufe, sind Sachen, die ich in meinen Schränken ausmiste. Es ist einfach zu schade zum Wegwerfen. Gerade wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht, freue ich mich, wenn ich die Sachen nicht wegschmeißen muss. Auch viele Haushaltsartikel finden an meinem Stand Platz.“
Handarbeiten und freches Handeln
Etwas weiter hat Brigitte Schmelzer ihren Stand. Sie kommt extra aus dem Siegerland nach Wittgenstein. Schmelzer ist ein „Alter Hase“ im Trödelgeschäft. „Am 14. Januar habe ich mein 40-jähriges Jubiläum“, sagt sie. „Das ist schon etwas ganz Besonderes für mich. Ich besuche vier bis sechs Märkte im Jahr – gemeinsam mit meinem Mann. Er und ich, wir teilen dieses Hobby.“
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Brigitte Schmelzer verkauft aber nicht nur Trödel, sondern ebenso ihre eigenen Handarbeiten. „Ich besuche deswegen auch sogenannte Kreativmärkte und biete dort meine Häkelwaren oder auch Stickereien an. Ein bisschen fühle ich mich wie ein Umweltschützer, da meine Ware nicht einfach im Container landet“, berichtet die Siegerländerin.
Viele neue Freundschaften entstehen
„In meinen 40 Jahren habe ich schon viele Sachen erlebt“, erinnert sich Schmelzer. „Das Risiko bei Trödelmärkten, die im Freien stattfinden, ist immer das Wetter. Wir hatten schon so furchtbaren Regen, dass wir alles sauber machen mussten und heimgefahren sind. Aber auch freches Handeln gibt es leider. Das sind dann Menschen, die so unrealistische Preisangebote machen – das ist wirklich frech.“
So ein Trödelmarkt lässt aber auch viele neue Freundschaften entstehen. Man kommt schnell ins Gespräch mit Stand-Nachbarn und vertreibt sich so die Zeit. Doch in Banfe ist bei einer so vollen Halle nicht allzu viel Zeit für ein Gespräch.
Nichts verkauft, aber weitermachen
„Im Vordergrund steht für mich immer noch der Spaß“, steht Brigitte Schmelzer voll und ganz zu ihrem Hobby. „Auch wenn ich schon frustrierende Erlebnisse hatte, wo ich nichts verkauft habe, darf man sich davon nicht unterkriegen lassen“, fügt sie hinzu.
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Auch Otto Lückel verbringt seine Zeit gerne auf Trödelmärkten. Allerdings als Besucher. „Mir macht es einfach Spaß, an den Ständen vorbei zu schlendern. Ich finde es schön, dass sich die Aussteller den ganzen Tag die Zeit nehmen und verhandeln. Manchmal finde ich auch ein paar schöne Dinge, aber nach etwas Bestimmtem suche ich nie.“
So bietet der Trödelmarkt in Banfe für jeden etwas. Ob als Aussteller oder als Besucher: Jeder kommt voll und ganz auf seine Kosten.