Banfe. . „Hier herrscht immer so eine familiäre Atmosphäre, da kommt man jedes Mal gerne wieder her“, erzählte Swen Homrighausen.

Stöbern zwischen Kaffeeservice, antiken Kerzenständern, Schmuck und Schallplatten. Zum 8. Mal veranstaltete der Verein für Kultur-, Sport- und Freizeitgestaltung Banfe einen großen Antik- und Trödelmarkt in der Festhalle. Wer es hier auf etwas Bestimmtes abgesehen hatte, der stand schon vor der offiziellen Eröffnung um 11 Uhr auf der Matte. Denn echte Marktgänger wissen – der frühe Vogel macht das Schnäppchen. Das bestätigte auch Vorsitzender Bernd Kleikamp, der von „hufenscharrenden Besuchern“ berichtete, die bereits eine Stunde vor Öffnung auf vorzeitigen Einlass hofften.

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So trat um 11 Uhr ein beachtlicher Sturm von Besuchern in die Festhalle ein, verschaffte sich einen kurzen Überblick und steuerte auf geradem Wege auf die Verkaufstische zu.

Auf dem Banfer Trödelmarkt teilten sich erfahrene Händler die Festhalle mit Neulingen, die ihren Hausstand verkleinern wollten.
Auf dem Banfer Trödelmarkt teilten sich erfahrene Händler die Festhalle mit Neulingen, die ihren Hausstand verkleinern wollten. © Anna-Lina Müller

„Wir sind wahnsinnig zufrieden mit der Besucherzahl, so soll es sein“, freute sich das Veranstalter-Team. Der Banfer Trödelmarkt ist nicht nur etwas für Kenner und Sammler, sondern auch für Trödelneulinge, die sich einmal von Tisch zu Tisch treiben lassen wollen. Das Gleiche gilt für die Verkäufer auf der anderen Seite – hier mischten sich erfahrene Händler mit „Amateuren“, die den alten Hausstand loswerden wollten. Genau diese Mischung gibt dem Banfer Trödelmarkt seinen besonderen Charme. Das zieht nicht nur die Besucher zu jedem Termin immer wieder an, sondern auch die Verkäufer. „Hier herrscht immer so eine familiäre Atmosphäre, da kommt man jedes Mal gerne wieder her“, erzählte Swen Homrighausen, der als Antiquitätenhändler regelmäßig unterwegs ist und einige besondere Stücke im Gepäck hatte. Hier gab es neben Schmuck, Gemälden, Alben und Dekoartikeln auch Exotisches wie einen Reiseschreibtisch zu erstehen. Eine kleine Box mit Fächern für Schreibpapier, Feder und Tinte. Direkt gegenüber hatte Hans Wied seine Raritäten ausgebreitet, der sich an diesem Tag vor allem auf Regionalliteratur konzentriert hatte. „Wir sprechen uns untereinander immer etwas ab, sodass nicht wir nicht alle das gleiche mitbringen und am Ende hat dann jeder etwas davon“, plauderte der Hobby-Händler aus dem Nähkästchen. Seit Jahrzehnten verbringt der Wittgensteiner am allerliebsten Zeit mit Vergangenem – mit Heimatgeschichte kennt sich kaum einer so gut aus wie Hans Wied. So fanden sich auch bei ihm einige ganz besondere und vor allem alte Raritäten. Ein Feuerwehreimer aus 1850 und eine Hutschachtel, die Trödelliebhabern sofort ins Auge fielen und schnell dem Besitzer wechselten.

Kindertisch

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Auf einem Trödelmarkt geht es vor allem immer darum, sich in Dinge zu verlieben, die man eigentlich gar nicht braucht. „Eigentlich bin ich auf der Suche nach einer bestimmten Teetasse, die habe ich natürlich nicht gefunden. Aber dafür gibt es ja viele andere tolle Dinge“, erzählte eine Besucherin. Denn genau das, wonach man eigentlich sucht, ist leider oft nicht zu finden. Doch genau das ist es, was den Trödel ausmacht.

Sophie und Noah nahmen das Verkaufen ihrer alten Spielsachen in die eigene Hand und verhandelten wie die Großen
Sophie und Noah nahmen das Verkaufen ihrer alten Spielsachen in die eigene Hand und verhandelten wie die Großen © Anna-Lina Müller

Ein ganz besonderer Verkaufstisch fand sich direkt neben dem Eingang. Hier saß nämlich keine Dame mit Porzellangeschirr, sondern eine Reihe von kleinen Händlern hinter einem Tisch voller Spielzeug. „Der Kindertisch hat uns besonders gefreut“, so auch Bernd Kleikamp. Die Kinder hatten zuvor Garage, Dachboden und Kinderzimmer ausgemistet und versuchten nun selbst, Rennauto und Hörspiel an den Mann oder die Frau zu bringen. Am Mittag zogen die Junghändler eine erste positive Bilanz: „Ich hab jetzt schon 12,60 Euro verdient“, berichtete Noah stolz.

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Der Banfer Antik- und Trödelmarkt hat seine Beliebtheit nicht zuletzt dem engagierten Helferteam des Vereins für Kultur- Sport- und Freizeitgestaltung zu verdanken, das seit Jahren für den reibungslosen Ablauf von Standvergabe, Aufbau und Verpflegung sorgt. Denn wer eine kleine Pause von der Schnäppchenjagd benötigte, konnte sich am üppigen Kuchenbuffet mit zahlreichen selbst gemachten Torten bedienen oder dem Hunger mit Bratwurst und Pommes entgegenwirken.

Termine

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„Uns ist einfach wichtig, dass auf alles Seiten gute Atmosphäre herrscht, so stehen am Ende alle mit einem Lächeln dar“, so der Vorsitzende Bernd Kleikamp, der den Markt in diesem Jahr zum ersten Mal in leitender Funktion organisierte. Der nächste Trödelmarkt soll bereits im Oktober stattfinden. „Ziel ist es, jedes Jahr einen Termin im Frühjahr und einen im Herbst zu finden, so haben wir dann alle Jahreszeiten abgedeckt“, erklärte Kleikamp. Wer also im Oktober schon wieder erste Weihnachtsschnapper machen will, der sollte sich diesen Termin gut vormerken.