Wittgenstein. Ein aktualisiertes Handlungskonzept „Labor Wittgenstein Wandel“ nimmt Tourismus und Rad-Mobilität als Schwerpunkte in den Fokus.
Der Zweckverband Region Wittgenstein hat das Integrierte Handlungskonzept „Labor Wittgenstein Wandel“ vom Juni 2015 auf den Prüfstand gestellt, überarbeitet und neue Schwerpunkte für konkrete Projekte 2020 vorgeschlagen. Dabei ganz klar im Fokus: Tourismus und Rad-Mobilität in der Region.
Touristisches Informationsportal für Wittgenstein im Internet: So möchten die drei Zweckverbandskommunen Bad Berleburg, Bad Laasphe und Erndtebrück im kommenden Jahr rund 40.000 Euro in ein touristisches Informationsportal für Wittgenstein im Internet investieren, das auf der bereits aktiven Präsenz „Termine Wittgenstein“ basiert.
Neues Design, eine mobile Nutzung des Portals über unterschiedliche Systeme wie Mobiltelefon, Tablet
und Desktop, eine Verknüpfung mit kooperierenden Portalen, um auch Nutzer in angrenzenden touristischen Zielregionen wie Siegerland oder Lahntal besser zu erreichen – das sind die wesentlichen Ziele. Dabei geht der Zweckverband von 12.000 Euro Eigenanteil aus.
Touristisches Wanderwege-Konzept für den Wittgensteiner Panoramaweg: Hier setzt der Zweckverband Gesamtausgaben von rund 60.000 Euro (Eigenmittel: 18.000 Euro) an. Konkretes Ziel ist ein Qualitätswanderweg – inklusive Beschilderung, besonderer Erlebnispunkte für Wanderer, einer Infrastruktur auch für die barrierefreie Nutzung und abgestimmten Maßnahmen für die touristische Vermarktung. Für die Arbeit am Konzept sollen die heimischen Touristiker und der SGV, aber auch private Grundstückseigentümer ins Boot geholt werden.
Interkommunales Radwege-Konzept für Wittgenstein: „Zur Umsetzung einer zukunftsweisenden Radwege-Infrastruktur für Freizeit und Alltagsnutzung in den Wittgensteiner Ortschaften und als Verbindung zwischen den Ortschaften und in benachbarte Kommunen fehlt eine vorbereitende interkommunal abgestimmte regionale Fachplanung“, heißt es dazu im Handlungskonzept.
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Diese nun angestrebte Planung soll eng mit dem zuständigen Landesbetrieb Straßen NRW und auch dem Kreis Siegen-Wittgenstein abgestimmt werden, der ein kreisweites Radwege-Konzept vorbereitet. Ein Augenmerk wollen die Initiatoren dabei nicht nur auf touristisch Radrouten legen, sondern ganz bewusst auch auf den Schüler- und Alltagsradverkehr. Die Kosten dafür schätzt der Zweckverband auf rund 113.500 Euro (Eigenmittel: 33.750 Euro).
Fortschreitende Digitalisierung
Gründe für das überarbeitete Handlungskonzept: Seit dem Start der Umsetzungsphase hätten sich die strukturellen Rahmenbedingungen verändert, sowohl technisch als auch gesetzlich, erläutert die Verwaltung.
Aber vor allem auch „eine fortschreitende Digitalisierung der Alltagswelt und ein Wandel im Bereich der Mobilität mit zunehmender Verbreitung von Elektromobilität für Freizeit- und Alltagsnutzung“ seien wesentliche Faktoren für die Änderungen gewesen. Unterstützung kam vom Institut für Regionalentwicklung (IfR).
Samt geschätzter Ausgaben von 8500 Euro für die Projekt-Steuerung ergeben sich somit Gesamtkosten von rund 221.000 Euro – mit einem 30-Prozent-Eigenanteil der drei Wittgensteiner Kommunen von jeweils rund 22.100 Euro, zu finanzieren bis 2022. Bereits nach dem alten Konzept beantragte und bewilligte Fördermittel in Höhe von 56.700 Euro sollen mit dem aktuellen Förderantrag „umbewilligt“ werden.
Versammlung und Räte entscheiden
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Das komplette Paket für die Überarbeitung des Handlungskonzepts samt neuer Finanzierung muss sowohl von der Versammlung des Zweckverbandes als auch den Ratspolitikern der drei Kommunen beschlossen werden.