Banfe. Die Termine von Peter Mayer-Ullmann in der Kirchengemeinde Banfetal sind oft eng gesteckt. Da ist ein reservierter Platz am Friedhof hilfreich.
Für den Pfarrer gibt’s jetzt vor dem Banfer Friedhof oben an der Schulstraße einen eigenen, deutlich beschilderten Parkplatz – und zwar aus einem guten Grund. Und Banfes Ortsvorsteherin Elvira Haßler hat sich persönlich dafür eingesetzt.
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Denn: Der Terminkalender von Pfarrer Peter Mayer-Ullmann, unterwegs in der gesamten neuen evangelischen Kirchengemeinde Banfetal mit Banfe und Fischelbach, ist nicht selten eng gesteckt. Da kann es passieren, dass er erst auf die letzte Minute mit dem Auto zu einer Beerdigung kommt – und dann nicht gleich einen Parkplatz findet. Weil die Teilnehmer der Beerdigung beim Parken schneller waren. Und jetzt in der Friedhofskapelle auf den Pfarrer warten. Wo bleibt der bloß?
Das sagt der Pfarrer
„Das Problem haben wir ja an vielen Stellen hier bei uns, dass Du als Pfarrer meiste der letzte bist, der kommt“, bestätigt Mayer-Ullmann im Gespräch mit unserer Redaktion. „Und wenn dann die Wege wie hier bei uns schmal sind, kann es sein, dass Du weit entfernt parken musst.“
Zum Gottesdienst in der Banfer Kirche funktioniere das für ihn schon ganz gut, so der Pfarrer – direkt vor der Sakristei. Schwieriger sei es in Fischelbach: Hier stelle er den Wagen gegenüber der Kirche ab – auf einem Vorplatz, der nicht wirklich zum Parken gedacht sei.
Und als Pfarrer spaziere man ja auch nicht einfach so in die Kirche oder auf den Friedhof, macht Mayer-Ullmann deutlich. Er habe zum Beispiel immer die Tasche mit dem Talar im Gepäck. Oft auch Material, das er zum Beispiel in besonderen Gottesdiensten einsetze. Und meist noch eine Tasche mit der Mikrofon-Technik für die Lautsprecher-Anlage. Ein großer Vorteil des reservierten Parkplatzes liege auf der Hand: „Direkt vor Ort sind meist auch gleich Leute da, die mir dann helfen“, hat Mayer-Ullmann erfahren.
Ein Hausbesuch als Seelsorger, Beerdigung in Banfe, Gottesdienst in Fischelbach, Aufgaben im Pfarrhaus – der Alltag eines Pfarrers ist durchaus vielfältig. „Und gerade im Winter wird’s für mich als Fahrer ja erst recht eng“, weiß Mayer-Ullmann aus leidvoller Erfahrung. Wenn der Weg bergauf zum Banfer Friedhof „hoch zugeschneit“ ist.
Etwa 20 Beerdigungen pro Jahr in Banfe
Für Unterstützung in Sachen Schild bedankt sich Banfes Ortsvorsteherin Elvira Haßler ausdrücklich beim Ordnungsamt und beim Bauhof der Stadt Bad Laasphe.
Bei immerhin 20 Beerdigungen pro Jahr durchschnittlich in Banfe kann die neue Park-Regelung nun dazu beitragen, dass sie auch wirklich pünktlich anfangen.
Oder neulich an Totensonntag: Da sei er bei einer Tour von Friedhof zu Friedhof mit dem Wagen im Wald oberhalb von Banfe steckengeblieben. Und gerade in Banfe „erlebe ich regelmäßig, dass da zugeparkt ist“. Schließlich komme „bei Beerdigungen auf den Dörfern ja auch meist das ganze Dorf zusammen“. Ob das neue Schild an der Schulstraße wirkt? „Warten wir mal ab“, ist auch Pfarrer Mayer-Ullmann gespannt.
Das sagt die Ortsvorsteherin
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„Wir haben da oben schon ausreichend Parkplätze“, ist Banfes Ortsvorsteherin Elvira Haßler überzeugt. Aber gerade bei großen Beerdigungen wird es eben schnell voll. Also habe man im Frühjahr in der Versammlung der örtlichen Vereinsvorsitzenden überlegt: Können wird da nicht mal was machen?
Anruf im Bad Laaspher Rathaus, für den kommunalen Friedhof in Banfe zuständig. Doch dort sieht man sich nicht in der Pflicht, so ein Schild aufzustellen. Und schließlich koste so eine Tafel ja auch Geld, heißt es – und zwar 35 Euro. Diese Summe bezahlt nun das Dorf, ganz unbürokratisch.
Das sagt man auf dem Friedhof
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„Das wurde aber auch höchste Zeit“, kommentieren Friedhofsbesucher die Montage des Schildes. Auch sie kennen die Situation, dass Teilnehmer einer größeren Beerdigung schnell mal die Straße vor dem Friedhof zuparken – und es dann für den Pfarrer eng wird.
Ebenso sieht es Rolf-Walter Dietrich, der Friedhofsgärtner. Eine Beerdigung könne eben nicht beginnen, ehe „der Hauptverantwortliche“ da sei. An Kirchen und Friedhöfen im benachbarten Hessen seien solche reservierten Parkfelder für den Pfarrer übrigens schon länger üblich, berichtet er.