Bad Berleburg. Wir stellen fünf Projekte für die Kernstadt von Bad Berleburg vor, in die allein 1,03 Millionen Euro fließen.

Projekte im Wert von insgesamt rund 1,533 Millionen Euro möchte sich die Stadt Bad Berleburg jetzt mit NRW-Landesmitteln aus der Städtebau-Förderung sowie zur Dorf-Erneuerung fördern lassen – und 2020 realisieren. Politisch beraten wird die Projekt-Förderung am morgigen Dienstag im Ausschuss für Planen, Bauen, Wohnen und Umwelt sowie abschließend am 30. September in der Stadtverordneten-Versammlung. Und die Zeit drängt – denn die Frist für die Förderanträge läuft Ende des Monats ab. Davon profitieren würden die Kernstadt, aber auch die drei Dörfer Beddelhausen, Diedenshausen und Raumland, deren Ortsvorsteher antragsreife Konzepte vorgelegt haben.

Städtebau-Förderung

Die Kernstadt-Projekte im Rahmen des Programms „Bad Berleburg 2030“ orientieren sich am Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept (INSEK), das bereits im April von der Stadtverordneten-Versammlung einstimmig beschlossen und dann bei der Bezirksregierung zur Anerkennung eingereicht worden war. Dabei geht es um Gesamtkosten von 1,03 Millionen Euro.

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400.000 Euro sollen Maßnahmen für Einrichtung, Umgestaltung und verbesserte Erschließung des Bürgerhauses am Markt kosten. Im Zuge des Bürgerhaus-Umbaus am Markt zum Kommunikations- und Informationszentrum möchte die Stadtverwaltung auch das Umfeld verbessern – vor allem durch barrierefrei und behindertengerecht ausgestattete Wegeverbindungen in das angrenzende Quartier mit Poststraße, Ederstraße und Schulstraße. Und: Die Einrichtung des Bürgerhauses sei „nutzungs- und bedarfsorientiert zu gestalten“.

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250.000 Euro will die Stadt in ein Orientierungssystem für eine Route in der historischen Altstadt und für historische Friedhöfe an der Altstadt investieren. Damit sollen der historische Tiergarten, der Kurpark am Berleburger Schloss, der alte Friedhof und der alte jüdische Friedhof als Begegnungs- und Erlebnisorte für Bewohner und Besucher der Kernstadt gesichert und in ihrem stadthistorischen Kontext weiter aufgewertet werden. Hier bietet sich laut Stadtverwaltung die Installation eines alters- und behindertengerechten Orientierungssystems entlang einer historischen Altstadtroute an.

Drei Maßnahmen antragsreif

Um „Anträge aus den Ortschaften zur Steigerung der Attraktivität unserer Heimat“ hat die Stadt offensiv geworben, „das Förderprogramm wurde zudem in den Dorfkonferenzen vorgestellt“. Drei Maßnahmen liegen nun antragsreif vor. Das förderfähige Kostenvolumen liebt bei insgesamt fast 503.000 Euro.

Neugestaltung kirchlicher Dorfplatz in Raumland (förderfähiges Kostenvolumen: 255.850 Euro): Gäste und Besucher erleben das besondere Ambiente des kirchlichen Dorfplatzes rund um die Raumländer Kirche mit den historischen Gebäuden, den alten, zum Teil denkmalgeschützten Bäumen und den alten Grabsteinen. Allerdings sind mittlerweile die Fußwege abgängig und in Teilen nicht mehr verkehrssicher. Die Wegeflächen sollen daher im Sinne der Dorferneuerung vor dem Hintergrund der historischen Bedeutung im Bestand neu befestigt werden.

Weiterentwicklung Dorfgemeinschaftshaus Beddelhausen (167.195 Euro): Das ehemalige Gebäude der Hauptschule, Baujahr 1964, wird auch dank eines regen Vereinslebens seit 1990 als Dorfgemeinschaftshaus genutzt, zuletzt erweitert um einen Mehrzweckraum in der ehemaligen Gymnastikhalle und erweitert um ein Foyer. Geplant sind nun unter anderem behindertengerechte Toiletten, ein neues Dach, eine neue Heizung sowie eine moderne Elektrik. Ein neuer, schneller Internet-Zugang soll das Haus zu einem Treffpunkt im „Digitalen Dorf“ machen.

Weiterentwicklung Festhalle Steinert in Diedenshausen (79.946,85 Euro): In den 1980er Jahren hat der Heimat- und Verkehrsverein Diedenshausen (HVD) die Halle in mehreren Bauabschnitten errichtet. Ziel ist nun ein ganzjährig nutzbarer, ansprechender Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft. So soll der Hallenboden endlich ein Fundament mit Kälte-Isolierung bekommen. Außerdem sollen die Türen zum Foyer, die Fenster und die Heizungsanlage erneuert werden.

In den vergangenen Jahren wurden bereits einige Maßnahmen im Bad Berleburger Stadtgebiet über den Fördertopf „Dorferneuerung“ umgesetzt. Der Fördersatz liegt derzeit bei 65 Prozent der Gesamtkosten. Der Mindest-Eigenanteil der Stadt Bad Berleburg an den Maßnahmen liegt bei 10 Prozent, den restlichen Eigenanteil (25 Prozent) trägt in der Regel die Dorfgemeinschaft.

30.000 Euro sind für ein Mobilitätskonzept Oberstadt/Altstadt vorgesehen. Begegnen möchte die Stadt damit der Verkehrs- und Park-Problematik. Letzteres betrifft vor allem den Bereich der historischen Altstadt mit Schloßstraße, Goetheplatz, Parkstraße, Straße „Berlebach“. Ziel ist es, Verkehrslenkung und Parkraum-Gestaltung zu verbessern, aber auch die Nutzung anderer Verkehrsmittel zu fördern – etwa Rad oder Bus.

250.000 Euro fließen in ein Rahmenkonzept „Moderne Individualverkehrssysteme“ samt Umsetzung. Hintergrund: Alternative Verkehrsmittel wie Fahrrad oder Bus und Bahn für die innerörtliche Kurzstrecken-Mobilität werden bisher von Bewohnern und Gästen wenig genutzt – und bestehende Alternativen zum Auto tragen nicht zur Verringerung der Verkehrs- und Park-Problematik bei. Deshalb sollen unter anderem Einrichtungen für den E-Bike-Verleih oder fürs Car-Sharing geschaffen werden.

100.000 Euro rund sind veranschlagt für ein Licht- und Beleuchtungskonzept „Oberstadt/Altstadt“. Denkmalgeschützte und weitere besonders erhaltenswerte Gebäude sollen aufgewertet werden – mit dem ausgemachten Ziel, das gesamte bauliche Ensemble im Bereich der Historischen Altstadt und des Berleburger Schlosses noch intensiver erlebbar zu machen. Dazu sind Objekt-Inszenierungen auf der Grundlage eines Licht- und Beleuchtungskonzeptes vorgesehen.

Die Stadt Bad Berleburg kalkuliert in allen Fällen mit einem Fördersatz von 70 Prozent.