Bad Laasphe/Feudingen. Dafür votierte im Bad Laaspher Bau-, Denkmal- und Umweltausschuss eine breite Mehrheit aus CDU und SPD. Zu Wort kamen aber auch Feudinger Bürger.

Die viel diskutierte Buswende auf einer städtischen Grünfläche an der Sieg-Lahn-Straße (Landstraße L 719) in Feudingen schräg gegenüber dem Landhotel Doerr soll gebaut werden. Dafür votierte am Mittwochabend im Bad Laaspher Bau-, Denkmal- und Umweltausschuss eine breite Politiker-Mehrheit aus CDU und SPD. Gegenstimmen kamen von FDP und Grünen. Zuvor hatten einige Feudinger Bürger als Zuschauer im Saal noch Gelegenheit, sich zu dem Vorhaben zu äußern.

Anwohner Hartwig Hahlweg, Sieg-Lahn-Straße 14, gab als Beispiel ein düsteres Unfall-Szenario und fragte: Was wohl passiere, wenn der Fahrer eines auch nur ein halb beladenen Tanklastzuges etwa in der unübersichtlichen Kurve Höhe Bahnübergang zu spät bremse – und in einen Bus hineinfahre? Hier verweisen die städtische Tiefbau-Abteilung und das Planungsbüro darauf, dass Experten schon vor ein paar Jahren festgestellt hätten: Nur mit einer bahnhofsnahen, zentralen Haltestelle könne mehr Verkehrssicherheit erreicht werden. Dem widersprach ein Bürger im Saal: Die derzeitigen Haltestellen direkt an der Sieg-Lahn-Straße gebe es nun schon seit 50 Jahren – und es sei nie etwas passiert.

Düsteres Unfall-Szenario gezeichnet

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Dagegen wendete Heinrich Meyer aus dem Heuweg ein, dass es in Höhe des Drogerie-Marktes Quitadamo für Autofahrer gefährlich sei, an einem gerade haltenden Bus vorbei zu fahren – deshalb sei die Buswende „dringend notwendig“. Und Karl Ludwig Bade, Sieg-Lahn-Straße 19, befürchtet ein Halteverbot an den früheren Haltestellen als Folge des Buswende-Baus.

Am Ende nicht durchsetzen konnte sich FDP-Fraktionschef Klaus Preis mit dem Vorschlag, kurzfristig eine Ortsbesichtigung für den Ausschuss zu terminieren – und dabei auf zuvor abgesteckter Wende-Fläche zu testen, wie der Fahrer eines Busses hier zurechtkommt. Schließlich rede man hier über eine neue Bushaltestelle, die viel koste, die keiner wolle, die eher mehr Gefahr als Sicherheit vor allem für die Schulkinder bedeute – und am Ende womöglich nichts bringe. Dann habe man dafür „ein wertvolles Grundstück“ geopfert. Das findet auch Peter Honig, neuer sachkundiger Bürger für die Grünen im Ausschuss. Außerdem: Wenn man auf diese Weise den Verkehrsfluss verbessern wolle, gebe es naturgemäß auch mehr Verkehr, meint er. Und: Was passiert im Bereich Buswende, wenn ein paar Meter weiter die Bahnschranken geschlossen sei und sich ein Rückstau auf der Sieg-Lahn-Straße bilde?

Wagner kritisiert mangelnde Entscheidungsfreude

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Am Beispiel Buswende zeige sich im Übrigen wieder die Gefahr, dass in Bad Laasphe über ein Projekt oft lange diskutiert werde – und es am Ende dann doch keine Entscheidung gebe, kritisierte Ausschuss-Vorsitzender Günter Wagner (CDU). Genau deshalb müsse es nun endlich ein Votum der Politik geben.

Für den Bau der Buswende hat die Stadt Bad Laasphe im laufenden städtischen Haushalt bereits eine Summe von 222.500 Euro eingeplant – und Klaus Preis ging in der Sitzung bei der üblichen Förderung durch das Land NRW für diese Infrastruktur-Maßnahme von rund 30.000 Euro Eigenanteil für die Stadt aus.