Dr. Pia Aumeier von der Universität Bochum erklärt Hobby-Imkern im CJD Birkelbach, wie die Spätsommerpflege von Bienenvölkern am besten gelingt.

Mäusekeil oder doch lieber Mäusegitter? Wer sein Bienenvolk gut durch den Winter bringen möchte, steht früher oder später vor dieser Frage. Dr. Pia Aumeier von der Ruhr-Universität Bochum und selbst seit 25 Jahren passionierte Imkerin, gab darauf eine Antwort – mit ihrer Vorlesung „Tipps zur Spätsommerpflege“, die sie jetzt im CJD-Gebäude in Birkelbach hielt. Dabei verknüpfte die Akademikerin Theorie mit Praxis, um allen Langzeit- aber auch Jungimkern Tipps und Tricks mit auf den Weg zu geben.

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Die wichtigsten Punkte der Spätsommerpflege: „Den Varroa-Befall im Griff haben, (Varroa sind kleine Milben, die sich in den Bienenkisten sammeln, Anm. d. Red.); die Bienen ausreichend füttern, auf ein junges Wabenwerk sowie junge Königinnen und ausreichend starke Völker achten“, so die Imkerin. Des Weiteren hatte sie gute Ratschläge gegen Räuberei an den Kisten und Mäusebefall parat. Sie empfahl allen Imkern, ein Mäusegitter und keinen Mäusekeil zu verwenden. Die Imkerin gab dennoch zu: „Auch ich habe viele Fehler gemacht, und dachte nach fünf Jahren, dass ich viel Ahnung von der Imkerei hätte. Heute merke ich, dass das nicht so ist.“

Gegen Ende der Vorlesung wurde die Wirkung von Ameisensäure und sogenannter Oxalsäure verglichen. Schnell stellte sie klar, dass auch bei diesem Thema viele Mythen und Unwahrheiten verbreitet sind. „Leider hat nicht immer jedes Infoblatt die richtigen Informationen. Viele Wissenschaftler kennen die Theorie und schreiben diese so herunter. Doch leider vergessen sie immer wieder die Praxis und dass es da häufig anders läuft. Natürlich verärgert mich sowas, aber mir ist am Anfang meiner Imkerzeit genauso ein Fauxpas passiert“, fügt sie hinzu.

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Im Anschluss an die Vorlesung gab es eine kurze Kaffee- und Kuchenpause, um sich noch einmal zu stärken, bevor es in die Praxis ging. Aumeier hatte selbst einige ihrer Völker mitgebracht. Draußen zeigte sie schließlich den interessierten Imkern, wie sie ihr theoretisches Wissen in die Praxis umsetzen konnten.