Erndtebrück. Michael Schnell, 1. Vorsitzender Verein Handel, Handwerk und Touristik Erndtebrück: Alle Tourismus-Akteure müssen jetzt an einen Tisch. Dringend.
In der Edergemeinde rückt derzeit das Thema „Tourismus“ wieder in den Vordergrund, die Diskussion um eine verstärkte Zusammenarbeit mit den Wittgensteiner Nachbarkommunen läuft, auch gerade in der Kommunalpolitik. Welche Rolle dabei künftig der Vereins für Handel, Handwerk und Touristik Erndtebrück spielen könnte, erklärt im Interview mit unserer Redaktion dessen 1. Vorsitzender, Michael Schnell.
Die CDU im Erndtebrücker Gemeinderat hat beantragt, Gespräche mit der BLB-Tourismus GmbH aufzunehmen, um Unterstützung in Sachen Tourismus-Förderung zu gehen. Der Verein Handel, Handwerk und Touristik solle dabei laut Antrag mit einbezogen werden – wie?
Michael Schnell Ich gehe davon aus, dass man die Fach-Kompetenzen in unseren Reihen nutzen möchte. Und damit wollen wir auch gerne dazu beitragen, dass es gerade in Sachen Tourismus weitergeht.
Steckbrief: Michael Schnell
Michael Schnell (43) ist gebürtiger Erndtebrücker, dessen Familienwohnsitz im Oberdorf 8 sich nie geändert hat.
Die Hauptschule in Erndtebrück schließt er 1992 mit der Fachoberschulreife ab.
Seine Freizeit war ausgefüllt mit Arbeiten auch in der elterlichen Landwirtschaft, Bauarbeiten am Elternhaus, Modellbau sowie sportlichen Aktivitäten beim TuS Erndtebrück in den Abteilungen Ski, Fußball und Tischtennis.
1992 beginnt Schnell eine Lehre als Fliesenleger bei Berthold Busch. Nach vier Gesellenjahren bei „Busch Fliesen“ und inzwischen mit dem Meisterbrief in der Tasche gründet der Betriebswirt HWK 2004 sein eigenes Unternehmen. Der 41-Jährige ist verheiratet und hat einen Sohn.
Michael Schnell über sich selbst: „Ich bin eigentlich ein ruhiger Zeitgenosse. Es gibt aber Dinge, die mich auf die Palme bringen: Das eine ist Dummheit, das andere Arroganz.“
Was sind aus Ihrer Sicht die drängendsten Themen und Ziele für einen Tourismus-Workshop, den Sie selbst vorgeschlagen haben? Der „Betten-Mangel“ in der Edergemeinde allein, den Sie neulich im Erndtebrücker Gemeinderat ansprachen, kann es ja nicht sein, oder? Gibt’s für besagten Workshop oder auch ein Gespräch eigentlich schon einen Termin?
Das Wichtigste ist, dass man Gespräche mit allen Beteiligten führt, auf deren Bedürfnisse und Ideen eingeht und zusammen Lösungen findet. Ein Gesprächstermin in Kürze steht übrigens inzwischen.
Erndtebrücks Bürgermeister Henning Gronau lobte neulich im WP-Interview den Verein für Handel, Handwerk und Touristik, bei dem sich „ein neues, engagiertes Vorstandsteam gefunden“ habe. Wie sieht dieses Team aus?
Hier die Namen der Akteure im Überblick: 1. Vorsitzender Michael Schnell, 2. Vorsitzender Stephan Frettlöh, Geschäftsführerin Helga Trettin, Kassenwart Jürgen Hellwig, Kassenprüfer Ernst Heinrich Völkel, Beisitzer mit tatkräftiger Unterstützung sind Karin Geßner, Gabriele Feige, Ingrid Burkert und Martin Knebel. Außerdem in den Startpositionen, um den Vorstand zu erweitern: Stefanie Schlabach, Werner Kölsch, Henning Schorge, Ralf Hauke und hoffentlich noch viele mehr.
Was hat sich der noch recht neue Vorstand denn schon an Aktionen oder Projekten vorgenommen? Welchen Zweck verfolgt der Verein grundsätzlich?
Erst einmal muss es darum gehen, dass alle Abläufe optimiert werden, Vernetzungen zwischen den verschiedenen Akteuren hergestellt und entstandene Probleme möglichst rasch gelöst werden.
Eigentlich sollte der Verein ja im Sommer 2018 aufgelöst werden – doch dank motivierter Personen konnte das gewissermaßen in letzter Minute verhindert werden. Dann ist es uns – mit Dank an Werner Kölsch und Stephan Frettlöh, die sich federführend um das Projekt „1. Erndtebrücker Entenrennen“ gekümmert haben – gelungen, dieses am 8. September zu starten. Auch ein Beitrag dazu, dass Erndtebrück mit all seinen Ortschaften ein toller Ort zum Leben wird und bleibt.
Handel, Handwerk und Touristik – gibt es auf den drei Feldern ganz bewusst Zusammenarbeit etwa mit der Gemeinde, der Geschäftswelt, Touristikern, den Vereinen in der Region?
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Ohne Zusammenarbeit geht nichts. Deswegen ist es unser Bestreben, mit allen gemeinsam Lösungen zu finden, die für alle gut sind – ganz bewusst auch mit den Wittgensteiner Nachbarkommunen.
Stichwort Handel: Wie läuft die Karte „Bonuspunkt Wittgenstein“ denn eigentlich in Erndtebrück?
Karin Geßner (Lotto-Toto, Zeitschriften, Schreibwaren) und Gabriele Feige (Fashion Store) aus dem Einkaufszentrum Mühlenweg sind hier unsere Vertreterinnen im Verein. Es läuft aber ganz offensichtlich gut, wie ich in vielen Gesprächen mit Geschäftsleuten und der Kundschaft vor Ort höre.
Der Verein für Handel, Handwerk und Touristik und seine Aktivitäten finden sich aktuell nicht im Internet. Soll sich daran etwas ändern?
Es wird sich etwas ändern – und der Internet-Auftritt ist auch schon in Arbeit. Und wenn die Ergebnisse zu unserer Zufriedenheit sind, werden wir das neue Angebot natürlich vorstellen.
Helga Trettin bleibt – obwohl beruflich mittlerweile im Ruhestand – Geschäftsführerin des Vereins. Wird sich ihre Rolle verändern?
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Also, Helga ist unser Urgestein im Verein. Wir wollen auch nicht, dass ihr Erfahrungsschatz uns verloren geht. Dennoch müssen wir in die Zukunft schauen und Aufgaben an andere Personen abgeben. Mit Stefanie Schlabach haben wir jemanden von der Gemeindeverwaltung, die sich auch tagsüber mit geschäftlichen Dingen des Vereins auseinander setzt. Helga wird aber wie wir anderen im Vorstand auch ehrenamtlich weitermachen. In welchen Positionen, das wird die Zeit zeigen.
Mit Michael Schnell sprach Eberhard Demtröder.