Bad Berleburg. Zehn Euro pro Person könnten in Klimaschutzprojekt fließen. Das Votum im Ältestenrat für den Flug nach Prüfung alternativer Verkehrsmittel steht.

Die Stadt Bad Berleburg hat sich dazu entschieden, den CO2-Ausstoß, der durch die Flugreise einer Bad Berleburger Delegation in die dänische Partnerstadt Fredensborg Mitte September entsteht, zu kompensieren. Zugleich räumt die Stadtverwaltung ein, „dass bei einem Flug mehr CO2 pro Person ausgestoßen wird als bei einer Fahrt mit der Bahn oder mit einem Bus“. Das hätten Vergleiche mit Hilfe mehrerer Online-Rechner gezeigt. Am Ende habe es im Ältestenrat ein Politiker-Votum für den Flug gegeben.

Mit der Kompensation „setzen wir um, was der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Gerd Müller, sowie die Fraktion der Grünen im Bundestag aktuell für die Bundestagsabgeordneten fordern“, so Stadt-Sprecherin Stefanie Treude auf Anfrage unserer Redaktion.

Angebote nicht nur online eingeholt

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„Eine solche Kompensation ist zum Beispiel relativ unkompliziert über die Internetseite atmosfair.de möglich. Die Non-Profit-Organisation ,atmosfair’ berechnet dabei, wie hoch der CO2-Ausstoß pro Person bei einem Flug ist – und welcher Betrag notwendig ist, um den Ausstoß auszugleichen. In unserem Fall sind es zehn Euro pro Person, die über atmosfair in ein Klimaschutzprojekt fließen würden.“

Die Stadt habe die Verkehrsmittel für die Reise unter den Aspekten Zeitaufwand, Kosten und CO2-Ausstoß geprüft, habe „sowohl online als auch per Abfrage bei Unternehmen Angebote eingeholt“, so Treude. Ergebnis: „Vorausgesetzt, dass alles planmäßig abläuft, würde die Bahnfahrt rund 14 Stunden in Anspruch nehmen, die Busfahrt mindestens zwölf bis 13 Stunden, der Flug – inklusive Transfers und Check-In-Zeiten – rund acht Stunden. Die Kosten für den Flug liegen für die zwölf Personen der Delegation bei insgesamt etwa 3500 Euro, eine Busfahrt mit zwei Fahrern hätte mehr als 4000 Euro gekostet.“ Beim CO2-Ausstoß der unterschiedlichen Verkehrsmittel komme man allerdings „zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen“.

Gremium wägt Optionen ab

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Angesichts der Kritik des grünen Fraktionschefs Oliver Junker-Matthes habe die Verwaltung „zunächst den Ältestenrat noch einmal über die Reisemodalitäten informiert und die verschiedenen Möglichkeiten gegenübergestellt“, erläutert Treude. Und das Gremium habe sich – „nach Auseinandersetzung mit dem Thema und Abwägung der Optionen“ – am Ende mehrheitlich für die Reise per Flugzeug ausgesprochen. Weitere Abstimmungen auf politischer Ebene seien nicht geplant.

Mehr Infos im Internet: www.atmosfair.de