Raumland. Das Schaubergwerk Raumland feiert eine Premiere: Musiker der dänischen „The Spirit of New Orleans“ spielen auf – vor über 60 begeisterten Fans
Das hat es so wohl auch noch nicht gegeben im Schieferschaubergwerk Raumland: Fünf erfahrene Musiker aus der dänischen Hauptstadt Kopenhagen spielen auf – vor mehr als 60 mitgereisten Fans. Und die sind allesamt begeistert – von „ihrer“ Musik natürlich, aber auch von der besonderen Akustik hier unter Tage in Wittgenstein.
Die Fan-Reise
„Phänomenal“, bestätigt Lone Holde, eine der Mitreisenden und Ehefrau von Ole Holde vom dänischen Berleburgklubben. Der Organisator der Reise kennt Wittgenstein nun schon seit immerhin zwölf Jahren. Und er hat schon zahlreiche Musik-Gruppen aus seiner Heimat mit der Touristen-Region Wittgenstein vertraut gemacht. Zum Beispiel vor zehn Jahren bei einem der damals aktuellen Jazz-Meetings in Bad Berleburg unter dem Motto „Let’s Dixie“. Und die Band, die sich heute gemeinsam mit ihren Fans im Raumländer Bergwerk umsieht? Sei in Dänemark durch eine eigene Jazz-Sendung im Radio durchaus nicht unbekannt, weiß Lone Holde.
Der Auftritt
Den Tipp, doch einfach mal „Musik im Stollen“ zu machen, habe er von Wolfgang Völker, 2. Vorsitzender des Fredensborg-Rings Bad Berleburg als Partner auf deutscher Seite, verrät Ole Holde. „Er sagte, dass dies möglich sei“ – und tatsächlich hat auch ganz offensichtlich alles gepasst im Stollen.
Auf einer kleinen improvisierten Bühne stellen sich die Musiker auf, übrigens alle so um die 70 Jahre alt. Derweil lässt sich das dänische Publikum an aufgestellten Bierzelt-Garnituren nieder, um dem intimen Mini-Konzert mit vier bekannten Dixie-Titeln zuzuhören. Vorher aber stellt Ole Holde alle fünf noch einmal vor, auf Dänisch natürlich – und erntet jedesmal Lacher. Warum eigentlich? „Ich hab’ sie alle einzeln aus Spaß noch einmal präsentiert“, grinst Holde im Gespräch mit unserer Zeitung – schließlich kennen die Fans ihre Band aus dem Effeff. Aber: Ordnung muss eben sein.
Die Bewirtung
Auch Jutta Plaschke, 1. Vorsitzende des Ortsheimatvereins „Schieferschaubergwerk“ Raumland ist von der ungewöhnlichen Aktion sehr angetan. Sicher: „Konzerte zum Beispiel mit der Wittgensteiner Band Bogga haben wir hier im Stollen schon einmal gehabt“, erinnert sie sich – aber mit Musikern aus Dänemark? Das sei schon eine Premiere.
Klar, dass Plaschke und ihr Team vor Ort für die Bewirtung der kompletten Reisegruppe sorgen – natürlich „mit regionalen Produkten“, betont die Organisatorin. Mit Bosch-Heimatbier naturtrüb aus Bad Laasphe zum Beispiel. Aber auch mit deftigem Fleischkäse und Mettwurst von der Erndtebrücker Metzgerei Müller und nicht zuletzt der leckeren „Schieferkruste“ aus „Klinker’s Landbäckerei“ in Raumland gleich um die Ecke.
Der Fredensborg-Ring
Und dann ist da noch der Fredensborg-Ring als Gastgeber. „Wir betreuen die Sache so ein bisschen mit, helfen bei der Gestaltung des Reise-Programms“, erklärt die 1. Vorsitzende des Fredensborg-Rings Bad Berleburg, Dorothe Schmidt. Schließlich habe man vor Ort die richtigen Kontakte dafür.
Zu hören war das Quintett „The Spirit of New Orleans“ unter Leitung von Preben Nissen am Wochenende auch schon öffentlich – nämlich am Sonntag bei der Siegerehrung zur elften Bad Berleburger Oldtimer-Tour 2019 auf der Bühne am Marktplatz.
Der Abschluss
Mit einem Bummel durch die Bad Berleburger Innenstadt und einem Abschluss-Essen im China-Lokal am Goetheplatz geht die Wittgenstein-Reise der Dänen zu Ende. Und Ole Holde, der Wittgenstein-Kenner? Hofft auf ein rasches Wiedersehen. Eine Fahrt von Dänemark aus zur Weihnachtszeitreise im Dezember am Berleburger Schloss sei zumindest schon einmal angedacht.