Birkelbach. Die Spender bei der Blutspende geben ihr Blut nicht nur einer guten Sache, sie haben dadurch auch wertvolle Vorteile.
In Birkelbach konnte am Mittwoch wieder gespendet werden. Keine Lebensmittel oder Kleidung, sondern Blut. In regelmäßigen Abständen finden in der Mehrzweckhalle in Birkelbach Blutspendetermine der DRK Blutspende West statt. „Die Termine im Sauer- und Siegerland sind die, die am besten besucht und angenommen werden“, erklärt Marcus Wiese, Mitarbeiter des Blutspendedienstes.
Bevor die Spender jedoch unter die Nadel kommen, muss eine Anmeldung erfolgen. Die freiwilligen Helfer des DRK-Ortsvereins Erndtebrück überprüfen die Personalausweise und helfen bei Fragen. „Die Spender müssen einen Fragebogen ausfüllen und dann einen kurzen Check beim Arzt durchlaufen – damit wird die Spendefähigkeit sichergestellt“, erklärt Brian Rath, Rotkreuzleiter aus Erndtebrück.
Zuerst das Gespräch mit dem Arzt
Das Team des Ortsvereins hilft schon seit Jahren bei den Terminen: „Wir stehen bei Fragen zur Verfügung, helfen wenn der Kreislauf nicht richtig mitspielt und versuchen den Erstspendern ein bisschen die Angst zu nehmen.“
Nach dem Gespräch mit einem der Ärzte führen die Mitarbeiter des Blutspendedienstes den ersten Test durch, um auch letzte Zweifel an der Eignung eines Spenders auszuschließen. „Das ist sehr wichtig, Sicherheit geht hier vor“, erklärt Wiese. Durch einen kleinen Stich in die Fingerkuppe oder das Ohrläppchen entnehmen die Mitarbeiter dem Spender einen Tropfen Blut.
17 Erstspender dabei
Trotz des heißen Wetters haben 187 Menschen Blut gespendet, 17 davon zum ersten Mal.
„Bei uns ist gerade viel im Umbruch, das wird richtig gut“, meint Marcus Wiese vom Blutspendedienst West. „Ein bisschen Umstrukturierung und ein gestärkter Blick auf die Zukunft – man darf gespannt sein.“
„Sicherheit geht vor“
„Es werden also nicht nur Puls und Blutdruck gemessen, sondern auch die Körpertemperatur und der Hb-Wert, also das Hämoglobin“, erklärt Wiese.
Der Hämoglobin-Wert, also der Gehalt an rotem Blutfarbstoff, muss hoch genug sein. „Ist der Wert hoch genug, hat der Spender ausreichende Eisenreserven zur gesteigerten Neubildung von voll funktionsfähigen roten Blutkörperchen, den Erythrozyten.“ Sicherheit geht vor – ist der Wert nicht hoch genug, darf nicht gespendet werden.
Wiese erklärt das Prinzip des Spendens: „Die Beutel sind genau aufgeteilt, einfach um wieder den Schutz des Spenders und des gespendeten Blutes zu wahren.“ Das Blut wird also nicht einfach in den Beutel geleitet, sondern schon im Beutel getrennt und für die weitere Verarbeitung vorbereitet.
Test auf HIV, Hepatitis und Syphilis
Die ersten 30 Milliliter werden in einem Vorbeutel gesammelt, weil diese mit Hautzellen vom Einstich verunreinigt sein können“, so Wiese, „das ist in der Konserve an sich nicht gewünscht, aber für die Labortests unerheblich.“
Noch mehr Tests also? „Klar!“, lacht Marcus Wiese, „HIV, Hepatitis, Syphilis – das muss alles abgeklärt werden und bei Unregelmäßigkeiten wird der Spender benachrichtigt.“
Was passiert mit der Spende?
„Interessant sind eigentlich drei Bestandteile des Blutes – das Plasma wird durch eine Zentrifuge separiert und die roten Blutkörperchen und die Thrombozyten, die zur Blutgerinnung beitragen, werden im Labor extrahiert. Diese Bestandteile werden weiterverarbeitet, um im Notfall eingesetzt werden zu können.
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Rund 3 bis 8 Prozent der Konserven werden für Unfälle, gerade in der Motorradsaison, genutzt. Der Großteil wird in der Krebstherapie verbraucht“, erklärt Wiese.
Gehen die Spenderzahlen im Sommer zurück?
„In den Ferien? Eigentlich sind wir immer hinterher, wir bräuchten 8 bis 10 Prozent mehr Spender, um den
Bedarf abdecken zu können“, erklärt Wiese.
„Aber klar wird es im Sommer ein bisschen weniger – in Krankenhäusern werden chirurgische Eingriffe, bei denen Konserven benötigt werden, teilweise verschoben um die Reserven nicht zu stark zu belasten.“
Wie wird gegen den Rückgang der Spender gearbeitet?
„Auf dem Land kann man mit Werbung für die Termine noch ein paar Menschen zusätzlich motivieren, in der Stadt ist das anders – da gehen, im Gegensatz zu den 20 Prozent der Spender hier, nur circa 2 Prozent spenden.“
Um Erstspender zu motivieren, verschenkte das Team der Anmeldung Gutscheine der Eisdiele in Erndtebrück. „Gerade bei dem heißen Wetter freuen wir uns über jeden, der sich aufrafft“, erklärt Rosemarie Kleinert, Leiterin des Küchenteams.