Wunderthausen. . Unter drei Bewerbern hat die 45-jährige Katja Weller-Wahl am Ende die Nase vorn – und trifft mit dem 99. Schuss exakt den letzten Rest des Vogels.
Die Aktivitäten bei den hochsommerlichen Temperaturen auf ein Minimum beschränken? Das wäre in Wunderthausen am vergangenen Wochenende keine Option gewesen – im Gegenteil: Beim Schützenfest haben die Schützen wieder alles gegeben, um die Preise und vor allem den hölzernen Aar aus dem Kasten zu holen.
Die Bewerber
Anfangs waren es fünf, sechs Bewerber, später blieben drei dabei: Axel Benfer, Norbert Hüster und Katja Weller-Wahl, die ja „eigentlich nur einen Schuss auf den Vogel abgeben“ wollte, dann aber vorne blieb, weil „das Fieber mich erwischt hatte. Und dann hab‘ ich nicht mehr aufgehört“, zuckt die Geschäftsführerin des Vereins, die bereits seit 28 Jahren im Vorstand tätig ist, die Schultern. Während in der Freizeit beim Herstellen von dekorativen Objekten ihr Motto „Stein trifft Holz“ ist, war es am Samstag eher „Kugel trifft Holz“. Die kreative 45-Jährige bekennt: „Nein, das war für dieses Jahr absolut nicht geplant.“
Das neue Königspaar
Auch interessant
Doch der 99. Schuss hatte definitiv getroffen. Der letzte Rest des Vogels fiel. „Wir waren alle überrascht, wirklich alle“, schmunzelt Prinzregent Andreas Wahl (50). „Aber toll war, dass alle direkt mitgezogen haben“, freut sich das Paar, das selbst schon einige Jahre Hofstaatserfahrung hat. Das Regieren liegt beiden wohl im Blut: Katja Weller-Wahls Mama Röschen war bereits 1953 Königin – und die Eltern von Versicherungskaufmann Andreas Wahl, Paul und Gisela, vor immerhin schon 27 Jahren.
Der Wettbewerb
„Es war ein sehr spannendes Vogelschießen, wie in alten Zeiten. Das Interesse war groß und es wurde Initiative gezeigt“, freut sich auch Vereinsvorsitzender Bernd Schneider, der aufgrund der weiter steigenden Temperaturen irgendwann auch Anzugserleichterung fürs Marschieren angeordnet hatte.
Das Fest
Doch ihre Krone und zudem die schwere Königskette muss Katja Weller-Wahl trotzdem tragen. Dass sie das perfekt meistert, konnten die zahlreichen Festgäste, zu denen am Samstagabend auch die die Schützenvereine aus Elsoff und Berghausen und am Sonntag beim großen Festumzug Schüllar-Wemlighausen, Bromskirchen und Langewiese gehörten, feststellen. Musikalisch gestaltet wurde das Fest durch die Jägerkapelle Hesborn, unterstützt vom Spielmannszug des VfL Bad Berleburg, dem Spielmannszug Züschen und der Stadtkapelle Frankenberg.
Die Ehrungen
Auch interessant
Nach dem Marsch durch das Dorf Wunderthausen wurden in der Schützenhalle die Festgäste begrüßt. Außerdem stand die Ehrung einer Reihe von Regentschaftsjubilaren an: Wilhelm Weller und Anna Strackbein (70 Jahre), Erich Riedesel und Gerda Bender (60 Jahre), Hans Volker Conrad und Helga Fulle (50 Jahre), Bernd und Gisela Nierobisch (40 Jahre) sowie Hartmut Knebel und Luzia Emde (25 Jahre). Anschließend wurde mit kühlen Getränken und überwiegend im Schatten weitergefeiert.