Aue. Die NRW-Stiftung fördert das Projekt mit 15.500 Euro. Der archäologische Lehrpfad soll modernisiert werden.
Heimische Geschichte hautnah erlebbar machen und nicht nur Wittgensteiner, sondern auch Touristen anlocken: Das soll der „Kulturweg Eisen“, der Bad Berleburg und Erndtebrück verbindet, schaffen. Der Plan dafür steht schon – jetzt bekam Otto Marburger, Vorsitzender des Wittgensteiner Heimatvereins, für die Realisierung die schriftliche Förderzusage in Höhe von 15.500 Euro von Franz-Josef Lersch-Mense, Vorstandsmitglied der NRW-Stiftung, überreicht.
„Wenn man den Leuten nicht etwas anbietet, das sie reizt, kann man auch die Geschichte nicht erzählen“, sagte Marburger. Diesem Gedankengang folgend soll der in die Jahre gekommene archäologische Lehrpfad aufgewertet werden – mit stählernen (und damit wetterfesten) Tafeln, QR-Codes, Filmen und Hörspielen.
Lehrpfad erhöht Attraktivität
„Das steigert auch die Attraktivität für Touristen, damit müssen sie rechnen“, sagte Lersch-Mense lachend. Die NRW-Stiftung gibt Starthilfe bei dem Projekt: „Diese Zusage der Restfinanzierung durch die NRW-Stiftung hat uns erst in die Lage versetzt, unseren LEADER-Antrag endlich auf den entscheidenden Weg nach Arnsberg zu bringen“, gab Marburger zu verstehen.
Alle Anforderungen erfüllt
„Wir waren uns in der Stiftung sehr schnell einig, dass es sich hier um ein förderungsfähiges Projekt handelt“, betonte Lersch-Mense. Demnach seien alle Anforderungen für eine Förderung von der NRW-Stiftung erfüllt, darunter zum Beispiel die starke Einbindung des Ehrenamts in das Projekt. „Der Kulturweg Eisen wird ein gutes Beispiel dafür sein, wie Heimatpflege in herausragender Form die pädagogische Vermittlung von Geschichte unterstützt. Heimatpflege ist nicht antiquiert, sondern geht mit der Zeit“, sagte Lersch-Mense.
Neben den Vorsitzenden und Mitgliedern der Heimatvereine Aue-Wingeshausen und Birkefehl machten auch die Bürgermeister der beiden Kommunen Platz für den Termin am Vormittag. Bad Berleburgs Bürgermeister Bernd Fuhrmann machte auf den Wert der Archäologie aufmerksam: „Schon Kinder freuen sich wenn sie in der Erde etwas finden, und wenn es nur ein Stück Schiefer ist, das vom Dach gefallen ist. Der Kulturweg Eisen hat für unsere Region aber eine sehr viel höhere Bedeutung als ein Stück Schiefer.“ Für die Geschichte solle begeistert werden, die wissenschaftlichen Erkenntnisse in moderner Form vermittelt werden.
„Ein großer Dank geht auch an Otto Marburger – du hast immer hinter dem Projekt gestanden und hast Möglichkeiten zur Finanzierung aufgetan“, richtete sich Erndtebrücks Bürgermeister Henning Gronau an den Vorsitzenden des Wittgensteiner Heimatvereins und fügte hinzu: „Ich freue mich auch, dass es ein interkommunales Projekt ist, da der Pfad Bad Berleburg und Erndtebrück miteinander verbindet.“
Idee kam von Rüdiger Grebe
Die Idee, den Weg als einen Kulturweg zu konzipieren, – „etwas in Deutschland völlig Neues“ – hatte laut Marburger der Premiumwanderwegspezialist Rüdiger Grebe, verantwortlich auch für die Via Celtica. „Inzwischen hat der meines Erachtens unnötige Streit um den Vorrang von historischen oder touristischen Wanderwegskonzepten, beziehungsweise alternativen Sichten auf historische Zusammenhänge, und vor allem die Art des Streites die Zusammenarbeit vor Ort vergiftet und in Teilen zur Zeit unmöglich gemacht“, bezog Marburger Stellung.
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