Wittgenstein. . Neben den etablierten Parteien haben auch solche wie Die Partei, Der III. Weg oder Liebe Stimmen bekommen. So haben die Ortschaften gewählt.
Wer hätte das gedacht? Neben den etablierten Parteien hat Wittgenstein auch ein Herz für Exoten. „Die Partei“ von Satiriker Martin Sonneborn ist die wohl stärkste Kraft unter den „Sonstigen“ in Wittgenstein. In Bad Berleburg holt sie 182 Stimmen. In Bad Laasphe sind es 124 und in Erndtebrück 65.
Die Gruppierung mit dem vielsagenden Titel „Liebe“ erhält in Bad Berleburg 13, in Erndtebrück 3 und Bad Laasphe 6 Stimmen. Bemerkenswerter ist aber, dass die als rechtsextrem eingestufte Partei „Der III. Weg“ in Wittgenstein nur drei Stimmen erhalten hat – allesamt in Bad Laasphe.
Beteiligung
Mit 65 Prozent verzeichnet Erndtebrück die höchste Wahlbeteiligung im Altkreis. Hier sind 5479 Männer und Frauen wahlberechtigt gewesen. In Bad Berleburg waren es 15.182 potenzielle Wähler. 61,7 Prozent haben ihre Stimme abgegeben. Bad Laasphe rangiert mit 60,7 Prozent Wahlbeteiligung seiner 10.797 Wahlberechtigten knapp dahinter. In den Zahlen der Wahlbezirke wird das weniger deutlich, weil der Anteil der Briefwähler massiv angestiegen ist.
Bad Berleburg
Es sind die kleinen Dörfer, in denen die Wahlbeteiligung in Bad Berleburg am höchsten ist. Sassenhausen, Richstein, Wunderthausen, Beddelhausen und Diedenshausen sind die Wahlbezirke, in denen mehr als die Hälfte aller Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben haben. Mit nur wenig mehr als einem Viertel aller Wähler schneidet das Berliner Viertel in der Kernstadt am schlechtesten ab.
Das auffälligste Wahlergebnis stammt aus Berghausen. In der CDU-Hochburg büßt die Union fast die Hälfte ihrer Stimmen ein. Großer Gewinner dort ist die AfD, die mit 82 Stimmen vor der SPD zweitstärkste Kraft wird. Im Heimatdorf der CDU-Landtagsabgeordneten Anke Fuchs-Dreisbach holt die AfD ebenfalls aus dem Stand 20 Stimmen und damit halb so viele wie die Union. Ausnahmslos im Plus sind die Grünen, die nicht selten ihre Stimmen verdoppeln können.
Bad Laasphe
Niederlaasphe ist mit 50,6 Prozent Wahlbeteiligung Spitzenreiter in Bad Laasphe. Dort konnte sogar die CDU ein kleines Plus von fünf Stimmen im Vergleich zur letzten Europawahl erzielen. Großer Verlierer scheint im Ganzen die SPD zu sein. Im Wahlbezirk Volkholz/Großenbach landet sie nur auf Platz 3 – die AfD ist hier zweitstärkste Partei hinter der CDU.
In Puderbach dagegen haben nur 5,5 Prozent der Wähler der AfD ihre Stimme gegeben – der niedrigste Anteil in ganz Bad Laasphe. Auffällig war ebenfalls der Bezirk Saßmannshausen/Holzhausen. Die Linke bekam hier keine Stimme – dafür gaben 17,9 Prozent der Wähler ihre Stimme einer der sonstigen Parteien; 4,3 Prozent davon gingen an die Familien-Partei. Insgesamt lag die Wahlbeteiligung in Bad Laasphe bei 60,7 Prozent.
Erndtebrück
Obwohl CDU und SPD zu den Verlierern zählen und auch in Erndtebrück teilweise Einbußen im zweistelligen Bereich verschmerzen mussten, standen sie doch am Ende der Auszählungen an der Spitze in den jeweiligen Wahlbezirken. Mit einer Ausnahme: In Benfe ist die AfD die stärkste Kraft und übertrumpfte mit einem Viertel aller in Benfe abgegebenen Stimmen die restlichen Parteien.
ZDF-Umfrage
Im Bad Berleburger Wahllokal im Johannes-Althusius-Gymnasium saßen nicht nur Wahlhelfer, die die Stimmzettel entgegen nahmen – von der Forschungsgruppe Wahlen, die im Auftrag für die 18-Uhr-Prognose im ZDF Stimmen zählten, saßen Repräsentanten vor dem Eingang zum Wahllokal. Von den Wählern wollten sie – anonym – das Geschlecht, sowie die Altersgruppe, den höchsten Schulabschluss, die Konfession und die gewählte Partei, 2019 als auch zum Vergleich 2014, wissen. Auch die Häufigkeit des Kirchgangs war dabei von Interesse.
Weitere Nachrichten, Bilder und Videos aus Wittgenstein finden Sie hier.