Erndtebrück. . Die hauptamtliche Stelle ist schon seit Januar 2018 vakant. Gespräche des Kirchenkreises mit einem potenziellen Nachfolger aus der Region laufen.

Die Edergemeinde bekommt vielleicht schon im nächsten Monat einen neuen Jugendpfleger. Oder eine neue Jugendpflegerin. Jedenfalls sei der federführende evangelische Kirchenkreis Wittgenstein derzeit im Gespräch mit einem ernsthaften Bewerber um die Stelle, die nun schon seit mehr einem Jahr vakant ist, sagte Superintendent Stefan Berk am Dienstagabend im Erndtebrücker Ausschuss für Schule und Jugend.

Leistungen in der Vakanz gelobt

Neue I-Dötze: Gemeinde geht von 52 Schülern aus

Nicht von 55, sondern von derzeit 52 Erstklässlern in der Erndtebrücker Grundschule zum kommenden Schuljahr 2019/20 geht die Gemeindeverwaltung aus. Das erklärte Beigeordneter Thomas Müsse am Dienstag im Ausschuss für Schule und Jugend.

Nach dem jetzigen Stand der Anmeldungen kämen 28 der Schüler aus dem Kernort, zehn aus Birkelbach, fünf aus Benfe, drei aus Birkefehl, zwei aus Lützel sowie je einer aus Balde, Schameder, Röspe und Womelsdorf. Bei den neuen Fünftklässlern für die Realschule bleibe es bei 46 Anmeldungen.

Müsse geht davon aus, dass die vorgesehenen Zahlen im Schulentwicklungsplan für die Eingangsklassen von 53 an der Grundschule und 54 an der Realschule noch erreicht werden. Redner quer durch die Parteien werteten die dargestellte Entwicklung des Beigeordneten als positives Zeichen.

Die Lücke, die Carolin Bem als letzte Stelleninhaberin gelassen habe, sei nur in Vollzeit wieder aufzufüllen, machte Berk deutlich – obwohl einige Mitarbeiter die Zeit vom 1. Januar 2018 bis jetzt in Erndtebrück gut überbrückt hätten. Der Kirchenkreis habe im Laufe der Zeit etwa zehn Bewerbungen gesichtet, so der Superintendent – doch die gewünschte Fachkraft mit der benötigten guten Qualifikation als Sozialpädagoge oder Sozialarbeiter sei nicht darunter gewesen. Oder es habe von Seiten des Bewerbers Rückzieher gegeben. Er hoffe nun, so Berk, mit dem aktuellen „Bewerber aus dem hiesigen Raum“ im Grunde nur noch Formalitäten klären zu müssen, ehe er seine neue hauptamtliche Stelle antrete. Der Superintendent lobte ausdrücklich die Leistungen von Annika Wolzenburg, Manuel Burk und Bems Vorgängerin Nadine de Simone in der Zeit der Vakanz.

Es sei „wünschenswert“, so Antje Laues-Oltersdorf (SPD), dass es mit einem Neustart der Stelle nun endlich klappe. Und auch Ausschuss-Vorsitzender Matthias Völkel (CDU) drückte die Daumen, „dass wir in der nächsten Woche ein Ergebnis haben“.

Lokale Sponsoren werten die Stelle auf

Superintendent Stefan Berk über die bisherigen Bewerbungen für die Stelle des Jugendpflegers: „Das Ergebnis war ernüchternd.“
Superintendent Stefan Berk über die bisherigen Bewerbungen für die Stelle des Jugendpflegers: „Das Ergebnis war ernüchternd.“ © Ev. Kirchenkreis Wittgenstein

Der Jugendpfleger in Erndtebrück kümmert sich laut Stefan Berk um das Jugendzentrum „Login“ an der Siegener Straße, aber ebenso um weitere Aufgaben wie die Netzwerk-Arbeit mit und an den Schulen. Oder auch die Erndtebrücker Ferienspiele. Und: Als Fachkraft lote er aus, welche Angebote oder Projekte für die Jugendlichen vor Ort Sinn machen könnten – etwa zum wichtigen Thema Vorbeugung gegen Sucht und Drogen.

Im Übrigen sei es „gar nicht so ungewöhnlich“, erklärt Berk unserer Zeitung, dass eine Stadt oder Gemeinde die Aufgabe der Jugendpflege an einen Träger wie die evangelische Kirche übertrage. In Erndtebrück setze man damit in Sachen Offene Kinder- und Jugendarbeit eine Tradition fort, so der Superintendent – unterstützt von der Gemeinde, dem Kreis Siegen-Wittgenstein und lokalen Sponsoren, welche die 60-Prozent-Stelle zur Vollzeit-Stelle aufwerteten. Carolin Bem ist übrigens inzwischen bei der Bad Berleburger Diakonie für den Pflegekinderdienst zuständig.

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