Erndtebrück. . Einstimmig gibt der Schulausschuss grünes Licht für eine junge „Zukunftswerkstatt“ in Erndtebrück. Das Ziel dabei: viele kreative Lösungen.

  • Tim Saßmannshausen (SPD): „Man sollte auch die Vereine mit ins Boot holen“
  • Jürgen Henrich (CDU): „Auf dem Sportplatz in Birkelbach ist jeden Abend etwas los“
  • Jugendpflegerin Carolin Bem: „Haben von den Jugendlichen bisher viel Negatives gehört“

Was ist Kindern und Jugendlichen in Erndtebrück wirklich wichtig? Das wollen Jugendpflegerin Carolin Bem und der Kreisjugendring Siegen-Wittgenstein gemeinsam mit der Zielgruppe herausfinden – in einer „Zukunftswerkstatt“. Von der Erndtebrücker Politik gibt’s bereits grünes Licht, jetzt werden junge Menschen zum Mitmachen gesucht.

Freier Träger mit zahlreichen Aufgaben

Der Kreisjugendring Siegen-Wittgenstein ist ein freier Träger, dem die Kreisverwaltung zahlreiche Aufgaben übertragen hat – bis hin zur Vergabe von Fördermitteln an Kommunen, Verbände und Vereine für die Kinder- und Jugendarbeit.

Der Jugendring macht ferner Bildungsangebote, finanziert aus dem Etat des Kreis-Jugendamts – und schult etwa die Mitarbeiter der „Zugvögel“ Erndtebrück.

Eine tolle Aktion, schwärmt Bem im Ausschuss für Schule und Jugend, bei der die Jugendlichen „mit ins Boot geholt werden“ – und eben nicht nur die Politik vom grünen Tisch aus über sinnvolle Angebote für den Nachwuchs entscheidet.

Problempunkt Pavillon angesprochen

Gerade zu öffentlichen Plätzen in Erndtebrück habe man von den Jugendlichen bislang viel Negatives gehört, bedauert die Jugendpflegerin. Hier biete die Werkstatt ein gutes Forum, um einmal darüber zu diskutieren und auch nach positiven Alternativen zu suchen.

„Wir sollten da zuzugreifen“, meint Ausschussvorsitzender Matthias Völkel (CDU) zum Angebot des Kreisjugendrings, die Aktion nach Erndtebrück zu bringen. Mit Blick auf den „Problempunkt Pavillon“ am Mühlenweg gebe es ja durchaus Gesprächsbedarf. Was Völkel meint: Der Pavillon neben dem Hotel Edermühle war bislang oft abendlicher, gar nächtlicher Treffpunkt von Jugendlichen, die dort jedoch auch Lärm machten und das Mobiliar demolierten.

SPD: Auch die Vereine ansprechen

Es sei „eine gute Idee, die Jugendlichen zu beteiligen“, findet auch Tim Saßmannshausen (SPD), doch: „Man sollte auch die Vereine mit ins Boot holen.“ Das mache es jugendlichen Vereinsmitgliedern leichter, gemeinsam den Weg in die Zukunftswerkstatt zu finden. Dann müssten die Initiatoren aber auch „nicht organisierte Jugendliche dazuholen“, ergänzt Jürgen Henrich (CDU). Er lenkt außerdem die Aufmerksamkeit des Ausschusses auf den Sportplatz in Birkelbach. Hier sei im Grunde „jeden Abend etwas los“, seien viele Jugendliche aktiv. Und einige von ihnen kämen sogar mit dem Fahrrad aus dem Kernort Erndtebrück dorthin.

Nicht zuletzt demokratiefördernd

Gedacht sei die Zukunftswerkstatt, die in anderen Kommunen Siegen-Wittgensteins bereits erfolgreich gelaufen sei, für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren, erläutert Anja Mertens vom Kreisjugendring. Es gelte, deren aktuelle Treffpunkte unter die Lupe zu nehmen, den Bedarf der jungen Leute zu erkennen. Die Erfahrung zeige, so das Fazit von Mertens: Eine Zukunftswerkstatt könne jede Menge kreativer Lösungen bringen – und sei obendrein noch „demokratiefördernd“.