Bad Berleburg/Siegen. . Die Ermittlungen zum Gullydeckel-Anschlag gehen unvermindert weiter. Der verdächtige Lokführer war wohl schon einmal Opfer einer Straftat.
Die Ermittlungen rund um den Gullydeckel-Angriff auf die Rothaarbahn (RB 93) Mitte April bei Bad Berleburg-Raumland laufen unvermindert weiter. Das sagte Staatsanwalt Rainer Hoppmann im Gespräch mit dieser Redaktion. Die Personalstärke von 20 Beamten in der eigens eingerichteten Mordkommission „Gleis“ wird beibehalten.
Auch wenn die Spurenlage für eine Tatbeteiligung des Lokführers spräche, so sei dies nur ein „Zwischenergebnis“, erläutert Hoppmann. Am Donnerstag war der zwischenzeitlich festgenommene 49-jährige Fahrer des Triebwagens wieder auf freien Fuß gesetzt worden.
Opfer einer Messerstecherei?
Zu einem möglichen Motiv äußerte sich Hoppmann auch gestern nicht und verwies auf die weiter laufenden Ermittlungen. Auf Nachfrage wollte der Staatsanwalt Informationen dieser Zeitung nicht kommentieren, dass der Lokführer 2017 bereits Opfer einer ungeklärten Straftat gewesen sein könnte. Damals soll es sich um eine Messerstecherei am Bahnhof in Erndtebrück gehandelt haben. Die mutmaßlichen Täter sind aber wohl nie gefasst worden.
Der Mann, der aus Lünen stammt und eine Zweitwohnung in Erndtebrück besitzt, war am 13. April auf einer Leerfahrt mit einer Regionalbahn auf dem Weg zum Bahnhof Berleburg. Dabei kollidierte sein Zug mit Gullydeckeln, die an Seilen von einer Brücke ins Gleis gehängt worden waren. Der Lokführer blieb bei dem Zusammenstoß körperlich unverletzt.