Schameder. Flugsportverein Schameder-Wittgenstein schafft sich erstes Flugzeug mit Zulassung bis 600 Kilogramm in Deutschland an. Hersteller aus Italien
Mit einer deutschlandweiten Neuheit hat der Flugsportverein Schameder-Wittgenstein (FSV) seinen Flugzeugpark modernisiert – und geht damit im richtigen Moment mit der Zeit.
Mehr Komfort, mehr Platz und Rundumsicht im Cockpit: all das zeichnet das neue Ultraleicht-Flugzeug des FSV aus. Besonders ist es jedoch wegen des Gewichts. Die „G-70“ – die Modellbezeichnung des italienischen Herstellers Groppo – ist das erste Ultraleichtflugzeug, das in Deutschland die neue 600-Kilogramm-Zulassung bekommen hat.
FSV profitiert von neuen Gesetzen
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„Eine rasante technische Entwicklung hat in den vergangenen Jahren für viel Aufsehen in der Szene gesorgt. Derzeit spürt man abermals einen besonderen Umbruch“, teilen die Verantwortlichen des FSV mit. Bisher waren Ultraleicht-Flugzeuge auf Luftsportgeräte bis 472,5 Kilogramm beschränkt. Dank neuer Gesetze, die im Januar diesen Jahres in Kraft traten, sind jetzt auch schwerere Geräte bis zu 600 Kilogramm erlaubt. „Dies bringt nochmal einen Ruck und viele Möglichkeiten in die Branche“, so die Verantwortlichen des FSV. Im richtigen Moment hat der Verein die richtige Wahl getroffen und mit der neuen „G-70“ den „Sky Ranger“, der seit 2011 in Vereinsbesitz war, ersetzt.
Das erste dieser Art in Deutschland
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Da das Flugzeug das erste dieser Art in Deutschland ist, war das Exemplar vor der Auslieferung in Schameder noch Ausstellungsstück auf der größten Aviation-Messe Europas in Friedrichshafen und wurde dort von zahlreichen Besuchern bestaunt. Am Bodensee fand dann auch die offizielle Schlüsselübergabe durch den Deutschen Musterbetreuer an eine Delegation des FSVs statt. Der 2. Vorsitzende, der Kassierer sowie der Motorflugreferent und weitere Mitglieder des Vereins waren hierfür extra nach Friedrichshafen gereist und konnten sich so zusätzlich über weitere Neuerungen im Flugsport informieren. „Nun können es die Mitglieder des Flugsportvereins kaum erwarten, eine Einweisung auf dem neuen Fluggerät zu erhalten, um die Schönheit Wittgensteins und die Landschaft darüber hinaus zu genießen“, zeigen sich die Mitglieder des FSV erfreut über die Neuanschaffung.
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Als übermäßig gefährlich sehen die Mitglieder den Motorsport hoch oben in der Luft nicht an. „Modernste Technologien und Materialien für den Bau in Verbindung mit leisen, umweltfreundlichen Motoren bieten ein hohes Maß an Sicherheit und Komfort“, betonen sie.
Zur Not per Fallschirm zu Boden
Zudem seien alle Ultraleicht-Flugzeuge mit einem Gesamtrettungssystem ausgestattet, welches im Notfall gezündet werden kann und das gesamte Flugzeug, wenn nötig, sicher an einem Fallschirm zu Boden bringen kann. „Eine gute Ausbildung, sowie die notwendigen Disziplin und der Respekt vor der Fliegerei sind neben dem technischen Gerät Voraussetzungen für unfallfreies, unbeschwertes und schönes Fliegen“, heißt es in der Mitteilung des Flugsportvereins weiter.
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Ultraleichtfliegen ist nicht so umweltfreundlich wie der motorlose Segelflug, doch es werden im Ultraleicht-Bereich schadstoffarme Antriebsaggregate genutzt, die mit weniger als 60 dB (A) zu den leisesten motorgetriebenen Luftfahrzeugen gehören.
Im Rahmen des 700-jährigen Jubiläums des Dorfes Schameder, wird die „G-70“, auch Groppo genannt, beim nächsten Event am Mittwoch, 1. Mai (Sternwanderung) auf dem Flugplatz zu bestaunen sein.