Bad Laasphe. Verena Rother und Verena Roos ziehen mit ihrem Baby- und Kinderbasar ins Haus des Gastes um. In unserem Interview erklären sie, warum.

Der beliebte Bad Laaspher Baby- und Kinderbasar am morgigen Sonntag, 24. März, läuft wie gewohnt in der Vormittagszeit von 10 bis 13 Uhr, hat allerdings „Premiere“ im Haus des Gastes. Über den Ortswechsel und seine Vorteile sprechen in unserem Interview die beiden Organisatorinnen, Verena Rother und Verena Roos.

Der Bad Laaspher Baby- und Kinderbasar ist von der Turnhalle der Grundschule an der Bahnhofstraße ins Haus des Gastes am Wilhelmsplatz umgezogen. Wieso eigentlich?

Verena Roos: Durch die verschärften Brandschutz-Bestimmungen war es uns nicht mehr möglich, so eine große Veranstaltung mit über 200 Besuchern in der kleinen Sporthalle auszurichten. Daraufhin haben wir uns mit der Tourismus, Kur und Stadtentwicklung Bad Laasphe GmbH (TKS) in Verbindung gesetzt – ohne die es nicht möglich wäre, jetzt die Räumlichkeiten im Haus des Gastes nutzen zu können.

Am Tag zuvor ist „Mädelsflohmarkt“ im Haus des Gastes. Hat das für den Kinderbasar womöglich gewisse Vorteile?

Eine Verkäuferin und eine Krankenschwester

Verena Roos (34) ist in Puderbach aufgewachsen. Nach dem Realschulabschluss wird sie Verkäuferin im Lebensmittel-Einzelhandel. Sie heiratet 2012 und hat zwei Töchter, Jahrgang 2013 und 2016. Ihre Hobbys sind Radfahren, Yoga, Inline Skating, Walken, mit Freunden gemütlich zusammensein und – Grillen.

Ihr Herz hängt aber besonders am Kinderbasar – „ihn zu organisieren ist absolut mein Ding“. Und: Bei Veranstaltungen hilft sie der Kita ihrer kleinen Tochter „total gern mit, da es mir eine Freude macht zu sehen, welch einen Spaß alle daran haben“.

Verena Rother (34) ist in Wallau aufgewachsen und lebt heute in Bad Laasphe. Nach dem Besuch der Realschule in Biedenkopf macht sie eine Ausbildung zur Krankenschwester – und arbeitet heute im Krankenhaus von Marburg-Werda, wo sie auch geboren wurde.

Die 34-Jährige ist seit 2008 verheiratet, hat einen Sohn (2) und eine Tochter (5). Ihre Hobbys sind Yoga und Tanzen.

Verena Rother: Die Tische des Mädelsflohmarktes können ganz einfach für unseren Basar stehenbleiben – und somit ist uns auch so einiges an Organisation abgenommen worden. Außerdem haben wir damit jetzt 64 statt bisher 40 Verkaufstische zur Verfügung.

Hat der Umzug auch etwas mit der Resonanz der Zielgruppe auf so ein Angebot zu tun?

Rother: Der Mädelsflohmarkt wird seit einigen Jahren gut besucht – und wir erhoffen uns natürlich, dass unser Basar dadurch noch bekannter wird, da die meisten unserer Besucher doch auch Frauen sind. Somit sprechen beide Veranstaltungen die gleiche Zielgruppe an.

Gerade in Wittgenstein scheint es in Sachen Basare für den Nachwuchs viele Angebote zu geben, auch und gerade auf den Dörfern. Ist das für Sie als Veranstalter hier in Bad Laasphe eine große Konkurrenz? Oder eher eine gute Ergänzung?

Rother: Wir sehen die anderen Angebote nicht als Konkurrenz an, da sich das Einzugsgebiet der Besucher im Umkreis von 20 Kilometern hält und die Leute meist auch mehrere Basare besuchen. Auch wir selbst gehen gerne auf die Basare in unserer Umgebung. Dabei gibt es übrigens solche mit vorsortierter Ware und festen Preisen. Und solche wie unserer mit Verkaufstischen, wo man als Kunde auch selbst handeln kann.

Findet sich eigentlich immer eine gute Anzahl von interessierten Verkäufern? Oder ergibt sich das im Grunde automatisch aus einem guten Verhältnis von Angebot und Nachfrage bei den Eltern?

Roos: Wir haben fast immer mehr Anfragen als Plätze vorhanden sind – sogar jetzt, wo wir noch mehr Tische zur Verfügung haben als beim alten Standort in der Grundschul-Turnhalle.

Sie bieten schwangeren Müttern an, eine halbe Stunde vor Eröffnung des Basars im Waren-Angebot stöbern zu können, also schon ab 9.30 Uhr. Warum? Wird dieser Service denn auch angenommen?

Gehören fast schon mit zum Team: Sohn Jakob Rother (links), und Marlene Roos, beide zweieinhalb Jahre alt.
Gehören fast schon mit zum Team: Sohn Jakob Rother (links), und Marlene Roos, beide zweieinhalb Jahre alt. © Eberhard Demtröder

Rother: Ja, der Service wird gut angenommen, da Schwangere sich somit in einer ruhigeren Umgebung umsehen können – und nicht zu sehr ins Gedränge kommen. Wie eng es da werden kann, haben wir beide als schwangere Mütter damals bei eigenen Basar-Besuchen erfahren. Inzwischen haben sich andere Veranstalter die Idee übrigens bei uns abgeguckt.

Kommen neben den Müttern eigentlich auch viele Väter, um den Basar zu besuchen?

Roos: Es besuchen auch Väter unseren Basar – jedoch meist nicht allein, sondern als Begleitung.

Was war überhaupt der Anlass, in Bad Laasphe einen Baby- und Kinderbasar anzubieten? Wie weit geht die Historie da zurück?

Rother: Die Organisation des Basars haben wir 2015 übernommen. Gestartet wurde er aber schon 2008, lief damals ebenfalls schon zweimal pro Jahr im Frühjahr und im Herbst, damals noch im Gemeindehaus der evangelischen Kirche hier in Bad Laasphe.

Auf einem Basar wird üblicherweise gehandelt, gefeilscht. Was erleben Käufer und Verkäufer denn da so?

Roos: Meistens ist es ein faires Handeln der Verkäufer und Käufer, das läuft eher geräuschlos – und eben nicht wie vielleicht auf einem türkischen Basar.

Warum entfällt künftig die traditionelle Kuchenspende? Gehörte die nicht irgendwie dazu? Geht der Förderverein der Grundschule Bad Laasphe, bisher Empfänger der Spende aus dem Erlös des Kuchenverkaufs, künftig leer aus?

Ob’s draußen stürmt oder schneit – der Baby- und Kinderbasar in Bad Laasphe findet eigentlich jedesmal seine Kundschaft.
Ob’s draußen stürmt oder schneit – der Baby- und Kinderbasar in Bad Laasphe findet eigentlich jedesmal seine Kundschaft. © Wolfgang Thiel

Roos: Im Prinzip finden wir es auch sehr schade, dass das Kuchen-Angebot wegfällt, da es tatsächlich immer gut ankam. Das haben wir hauptsächlich aus organisatorischen Gründen gemacht, unter anderem aber auch wegen den Hygiene-Vorschriften und der notwendigen Dokumentation der Inhaltsstoffe. Zudem wegen des vielen Mülls, der durch das Einweg-Geschirr entstanden ist.

Der Überschuss aus der Tischmiete wird aber natürlich weiter gespendet – an den Förderverein der Grundschule. Und zum Schluss der Veranstaltung haben die Verkäufer die Möglichkeit, Kleidung, die nicht mehr verkauft werden soll, in blauen Säcken zu sammeln. Die werden dann zum DRK Bad Laasphe als Kleiderspende gebracht.

Haben Sie noch wichtige Hinweise zum Basar am Sonntag?

Rother: Wichtig ist uns, darauf hinzuweisen, dass auf dem Wilhelmsplatz vor dem Haus des Gastes nicht dauerhaft geparkt werden darf. Das gilt vor allem für die Besucher. Verkäufer haben jedoch die Möglichkeit zum Be- und Entladen.

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