Wittgenstein. Offenbar mehrere Täter haben im Logistikzentrum Siegen der Post auf der Wilhelmshöhe Briefe geöffnet und gestohlen. Die Hinweise häufen sich.

Nach Informationen unserer Zeitung handelt es sich um mehrere Täter, die wahrscheinlich im „Logistikzentrum Siegen“ der Post auf der Wilhelmshöhe in Freudenberg Briefe geöffnet und gestohlen haben. Wieviele Täter beteiligt waren, ist offen, einige Verdächtige haben interne Ermittler der Post bereits identifiziert. Die Ermittlungen laufen weiter.

Und: Die zahlreichen Hinweise von Betroffenen auch aus der Region Wittgenstein, deren Briefe und Pakete nie beim Empfänger ankamen, deuten darauf hin, dass Sendungen gehäuft seit Oktober verschwanden.

Überweisung statt Bargeld

„Ich werde in Zukunft auf Überweisung umsteigen“ – das hat sich Marianne Afflerbach aus Feudingen fest vorgenommen, nachdem ihr ein Brief mit Bargeld verloren gegangen ist. „Seit einigen Jahren schicke ich über die Post Päckchen oder Briefe zum Teil auch mit Geld nach Krumbach/Bayern zu meiner Tochter“, berichtet sie – und „immer ist alles angekommen.

Anders dann im November vorigen Jahres: Fast zeitgleich habe ich in Feudingen ein Päckchen aufgegeben und einen Brief mit Geburtstagsgeld in den Briefkasten geworfen. Das Päckchen war einen Tag später da, der Brief mit dem Geld ist bis heute nicht angekommen. Dem Brief war nicht anzusehen, dass Geld verschickt wurde. Das Ganze ist natürlich sehr ärgerlich.“

Ein Paketbote der Post unterwegs. Und in der Regel kommen versendete Pakete und Päckchen auch beim Empfänger an.
Ein Paketbote der Post unterwegs. Und in der Regel kommen versendete Pakete und Päckchen auch beim Empfänger an. © Stefan Sauer/dpa

Auch unsere Leserin Heike Riedesel vermisst eine Post-Sendung – allerdings als Empfängerin. Konkret gehe es um „ein Päckchen, das am 5. Januar von einem großen Versandhandel zugestellt werden sollte“. Was Riedesel weiß: „Versand wurde das Päckchen.“ Es sei aber „leider nicht bei mir angekommen“.

Schlechte Noten für die Post

„Wir haben Weihnachtspost, welche uns von Freunden erreichen sollte, leider nie empfangen“, bedauert Ramona Karpf bei Facebook. Und Michael Plügge gibt der Post ganz schlechte Noten: „Von uns sind auch schon Einschreiben verschwunden. Ersatz gab es für den Wert des Inhaltes keinen. Man teilte uns schriftlich mit, da hätten wir den teureren Wertbrief nehmen müssen.

Einschreiben sind also vom Aspekt der Versicherung her gesehen nur symbolisch zu betrachten. Zufriedenheit mit Kundenservice? 0 Punkte.“ Ebru Çelik aus Bad Laasphe ist sauer: „Meine Mutter wartet über neun Wochen auch auf ihren Brief!“

Nie unversichert schicken

„Die im Bericht erwähnten Fälle sind aber doch noch kein Grund, um von einer Ausweitung des Briefe-Klaus zu reden“, findet Marco Spieha bei Facebook. „Natürlich sollte im Normalfall nichts verlorengehen – aber gleichzeitig muss ich da auch sagen: Wer unversichert Geld oder Wertgegenstände verschickt, ist selbst schuld.

Im Zuge des Weihnachtsklaus ist mir auch ein Einschreiben entwendet worden. Die Nachverfolgung ergab nichts, somit habe ich meine Belege vom Ebay-Verkauf an den Kundenservice geschickt – und am Wochenende kam jetzt die Bestätigung, dass mir der Wert erstattet wird.“ Immerhin.

Kritik an Vermerk

Was Facebook-Nutzerin Marlene Lange aus Erndtebrück betroffen macht: „Briefe-Klau ist ja schon schlimm - aber wenn es ein Brief mit dem Vermerk „Empfänger verstorben“ ist und es nicht stimmt, ist das schon schlimm genug.“

Übrigens: Post-Kunden, die Sendungen vermissen können sich im Internet über www.deutschepost.de/service, ihre Post-Filiale vor Ort oder auch unter Tel. 0228/4333112 an den Konzern wenden.

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