Schwarzenau/München. . Gründerfamilie und Fondsgesellschaft verkaufen ihre Anteile an den Gebäudeausrüster Engie Deutschland. Für Mitarbeiter soll sich nichts ändern.

Das Wittgensteiner Familienunternehmen Otto Luft- und Klimatechnik GmbH & Co. KG hat den Besitzer gewechselt. Die Gründerfamilie Otto ist aus dem Unternehmen ausgeschieden. Der Technische Gebäudeausrüster Engie Deutschland GmbH mit Sitz in Köln hält jetzt 100 Prozent der Unternehmensanteile. Das geht aus zwei Pressemitteilungen hervor, die am Mittwochnachmittag veröffentlicht wurden.

Dort heißt es auch: „Über die Details der Transaktion haben die Parteien Stillschweigen vereinbart. Der Verkauf steht noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die zuständigen Kartellbehörden.“

Käufer

Die Pressesprecherin der Engie Deutschland GmbH, Astrid Grüter, betont, dass sich für die Beschäftigten in Wittgenstein und an den anderen Otto-Standorten nichts ändern werde: „Wir planen mit der Firma Otto in der aktuellen Struktur als einem wichtigen Baustein in unserem Unternehmen. Die 700 gut ausgebildeten Mitarbeiter sind ein echter Asset (Kapitalanlage/die Red.)“. Grüter begründet auch den Zukauf: „Wir verfolgen einen Wachstumskurs und wollen uns verstärken. Die Firma Otto gehört zu den absoluten Spezialisten auf ihrem Gebiet.“

Auf das Wittgensteiner Unternehmen sind die Kölner zwangsläufig gestoßen: „Die Otto Luft- und Klimatechnik GmbH & Co. KG zählt zu den angesehensten Fachunternehmen für lüftungstechnischen Anlagenbau und Service in Deutschland und blickt auf eine über 50-jährige erfolgreiche Firmengeschichte zurück. Das Unternehmen mit Sitz in Bad Berleburg ist bundesweit vertreten und betreut Kunden aus Industrie, Gewerbe, Handel und öffentlicher Hand“, ist die Engie GmbH in ihrer Pressemitteilung voll des Lobes.

Verkäufer

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Auch der Verkäufer, die in München ansässige Fondsgesellschaft „Equistone“, äußerte sich am Mittwochnachmittag schriftlich: „Equistone hatte 2014 die Anteile aus Familienhand übernommen, Hartmut Otto Jr. blieb als Sohn des Gründers an dem Familienunternehmen beteiligt. Als verlässlicher und finanzstarker Partner hat Equistone im Zeitraum der Beteiligung gemeinsam mit dem Management den Wachstumskurs des Unternehmens fortgesetzt. Verantwortlich für die Transaktion seitens Equistone sind Oskar Schilcher und Maximilian Göppert“, heißt es aus München. Die Gründerfamilie Otto gab bis Redaktionsschluss kein Statement ab.

Marktführer

Die Engie Deutschland GmbH

Bundesweit ist Engie Deutschland mit 30 Niederlassungen vertreten und erwirtschaftete im Jahr 2017 mit 3000 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 1,9 Milliarden Euro.

Zu den Leuchtturmprojekte in Deutschland gehören ganz aktuell die Ausstattung von Deutschlands größter Messehalle, der Halle 12 der Frankfurter Messe. Auch das vor sechs Monaten eröffnete Rechenzentrum von T-Systems in Biere (Sachsen-Anhalt) wurde von Engie mit Haustechnik ausgestattet.

Die börsennotierte Engie-Gruppe bezeichnet sich als weltweit führend bei Strom, Erdgas und Flüssigerdgas (LNG) sowie bei Energiedienstleistungen und erzielte 2017 mit 150.000 Mitarbeitern 65 Milliarden Euro Umsatz.

Die Otto Luft- und Klimatechnik GmbH & Co. KG wurde vor 1967 gegründet und gilt heute als Marktführer in Deutschland in diesem Bereich. Das Unternehmen unterhält neben seinem Hauptsitz in Bad Berleburg weitere elf Standorte in ganz Deutschland. Es stattet Einkaufszentren, Krankenhäuser, Bürogebäude, industrielle Produktionslinien und Pharmalabore mit seinen Anlagensystemen und technischen Lösungen aus und berät und betreut Kunden aus Industrie, Gewerbe, Handel und der öffentlichen Hand. Neben der Planung und Umsetzung umfasst das Leistungsspektrum von Otto auch Service sowie die Wartung und Montage.

Umsatz

Insgesamt 700 Mitarbeiter, darunter ein hoher Anteil an Fach- und Montagepersonal, werden im Jahr 2018 voraussichtlich einen Umsatz von rund 120 Millionen Euro erwirtschaften.