Bad Berleburg. . Einige Schüler kommen noch immer zu spät. Lob erntet die VWS für Einsatz bei der Suche nach Lösungen. Unzureichend: der Taxibus ab Wingeshausen.

Seit Montag läuft der Schülerbus-Verkehr in Wittgenstein nach dem neuen Fahrplan und in Regie der Verkehrsbetriebe Westfalen-Süd (VWS). Aber offenbar noch nicht auf allen Linien optimal. In Wemlighausen rauschte der Bus zumindest am Montagmorgen noch an wartenden Schulkindern vorbei – und am Bad Berleburger Gymnasium kamen Schüler zu spät, um eine wichtige Klausur mitschreiben zu können.

„Ausfälle“ sind „nicht wegzudiskutieren“

Immerhin: „Dafür, dass zeitnah noch nachgearbeitet wurde, war es gar nicht so dramatisch“, meinte am Dienstag im Gespräch mit unserer Zeitung Regina Linde, im Bad Berleburger Rathaus Leiterin des Fachbereichs Bürgerdienste. Sicher: Es habe „Ausfälle“ gegeben, die „nicht wegzudiskutieren“ seien. Aber: Stadt und VWS arbeiteten weiter intensiv daran, für alle noch auftretenden Probleme bei der Schülerbeförderung sinnvolle Lösungen zu finden – bis zu den Weihnachtsferien, so hofft Linde.

Gehakt habe es zunächst zum Beispiel auch bei einer Fahrt für Schüler aus Puderbach, die in Bad Berleburg Haupt- oder Realschule besuchen – und zwar beim Umsteigen in Bad Laasphe. Doch das funktioniere wohl inzwischen.

Wege-Entschädigung für fahrende Eltern

Die VWS mache im Übrigen „einen guten Job“, lobt Linde, habe sich am Montag bei allen Berleburger Schulen nach dem Stand der Dinge im Schülerbus-Verkehr erkundigt. Und die zuständigen VWS-Verkehrsplaner seien sogar persönlich im Rathaus gewesen.

Linie 195: Verspätungen von zehn Minuten und mehr

„Zweiter Tag des Fahrplan-Wechsels – und ich bin total begeistert“, so unsere Leserin Kerstin Riebe ironisch bei Facebook zur Lage auf der Linie L 195. Hier hatten sich zuvor schon andere Leserinnen und Leser an der Diskussion zum Thema beteiligt.

„Der Bus von Berleburg über Diedenshausen nach Elsoff ist sieben Minuten später (7.45 Uhr statt 7.38 Uhr). Der ,alte’ Plan war schon nicht immer zu halten, aber der Neue ist es scheinbar noch viel weniger. ... Heute morgen hatte der Bus schon zehn Minuten Verspätung, gestern morgen noch mehr.“

Eine Lösung gefunden hat die Stadt als Schulträger auch für je zwei Kinder aus Rinthe und vom Stünzel, die weiterführende Schulen in Bad Berleburg besuchen: Nachdem hier Buslinien gestrichen wurden, brächten die Eltern ihre Kinder nun selbst zur nächstgelegenen Bushaltestelle etwa in Weidenhausen oder Hemschlar – oder aber direkt zur Schule. Dafür könnten die Eltern dann auch eine Wege-Entschädigung geltend machen, erklärt Linde – wie das auch schon für Fahrten von entlegenen Gehöften zur Schule üblich sei.

Stadtbus: Hoffen auf Haltestellen bis Jahresende

Sebastian Kühnert, stellvertretender Schulleiter Realschule Erndtebrück, über Schülerfahrten ab Wingeshausen: „Der Transport zum Zug ist das Problem.“
Sebastian Kühnert, stellvertretender Schulleiter Realschule Erndtebrück, über Schülerfahrten ab Wingeshausen: „Der Transport zum Zug ist das Problem.“ © Realschule Erndtebrück

Für mehr als zehn Kinder ganz offensichtlich völlig unpraktikabel: der Taxibus von Wingeshausen zum Bahnhof Aue, von wo aus sie dann mit der Rothaarbahn zur Realschule nach Erndtebrück fahren. Hier sei eine dauerhafte Lösung nötig, sagt Sebastian Kühnert, stellvertretender Schulleiter. Es könne jedenfalls nicht angehen, dass Eltern oder Schüler jeden Tag aufs Neue den Taxibus orderten, der laut Plan nur nach Voranmeldung fahre – und auch noch viel zu klein für alle Schüler sei. Die Gemeinde Erndtebrück als Schulträger arbeite hier bereits mit den Verantwortlichen an einer Lösung.

Im Blick hat man im Berleburger Rathaus auch weiterhin die neue Stadtbus-Linie L 190 samt angedachter Anbindung der Kliniken, für die es aber noch gar keine Haltestellen gibt. Wolfgang Grund, Leiter der städtischen Abteilung Infrastruktur & Erholung, hofft jedoch, dass noch bis Jahresende zumindest provisorische Stationen eingerichtet werden können.

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