Bad Berleburg. . Busunternehmen VWS und Stadt Bad Berleburg wollen drohende Engpässe in letzter Minute verhindern. Die Politik hofft auf praktikable Optimierungen
„Es bleiben vorerst keine Kinder stehen.“ Das verspricht Klaus-Dieter Wern, Chef der Verkehrsbetriebe Westfalen-Süd (VWS), für den Schulbus-Verkehr zum Fahrplan-Wechsel am 15. Dezember. Und: „Wir arbeiten das jetzt nach“, sagt er am Mittwochabend im Ausschuss für Soziales, Bildung, Sport und Kultur angesichts drohender Engpässe bei einigen Fahrten. Berleburgs Politiker hoffen nun auf praktikable Optimierungen in letzter Minute.
Aktuelle Abfahrtszeiten im Internet
Mit „Wir“ meint Wern seine VWS und die Stadt Bad Berleburg, die bereits gemeinsam intensiv Lösungen entwickeln. Schon nachgebesserte Fahrpläne für den Schulbus-Verkehr sollen ab heute im Internet-Auftritt der Stadt Bad Berleburg, bald aber auch auf den Webseiten der Schulen zu finden sein – als Service für Eltern, Lehrer und Schüler. Das kündigte Regina Linde an, in der Verwaltung Leiterin des Fachbereichs Bürgerdienste. Für Stünzel und Rinthe werde die Stadt mit den betreffenden Eltern „Übergangslösungen“ besprechen. Im Rathaus seien „Leistungsreduzierungen“ gerade im Schulbus-Verkehr erst beim Blick in die neuen Fahrpläne aufgefallen, berichtete Linde in der Sondersitzung des Ausschusses.
Stadt gibt 1,2 Millionen Euro pro Jahr zusätzlich aus
Damit der Busverkehr in der Region eigenwirtschaftlich, also nur aus Erlösen und ohne Zuschüsse etwa des Kreis Siegen-Wittgenstein laufen kann, basieren die Fahrpläne möglichst auf der üblichen Fahrgast-Nachfrage.
Um vor allem den Schülerbus-Verkehr auch für die Dörfer aufrecht erhalten zu können, gibt die Stadt Bad Berleburg zusätzlich rund 1,2 Millionen Euro pro Jahr zusätzlich aus, etwa für spezielle Schüler-Tickets.
Was Busunternehmer Wern gegenüber Politikern und Stadt aber auch deutlich macht: „Ich verstehe nicht, warum dieser Aufschrei erst jetzt kommt.“ Immerhin ist der aktuelle Nahverkehrsplan als Basis für die anstehende Fahrplan-Umstellung ja schon 2016 vom Kreistag beschlossen worden.
SPD-Chef: Beteiligte haben offenbar „gepennt“
Hier hätten damals offenbar alle Beteiligten in Bad Berleburg „gepennt“, moniert SPD-Fraktionschef Bernd Weide. Denn ganz offensichtlich habe bis jetzt die beauftragte Westfalenbus GmbH für den sogenannten „Status Quo“ mehr geleistet als es künftig die VWS tun wolle. Hier müsse man jetzt wohl mehr Geld ausgeben. CDU-Fraktionschef Eberhard Friedrich spricht von einer komplexen Faktenlage in der Nahverkehrsplanung, deren Tragweite offenbar weder Politik noch Verwaltung seinerzeit richtig eingeschätzt hätten.
In Sachen City-Bus durch die Oberstadt hoffen sowohl SPD als auch CDU auf einen Erfolg bei den Fahrgästen. Doch genau den sieht Günter Padt vom Zweckverband Personennahverkehr Westfalen-Süd nach Befragungen eben nicht. Unterdessen üben unsere Leserinnen und Leser Kritik an Bus- und Bahn-Fahrplänen auch anderswo in Wittgenstein.
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