Bad Berleburg. . Acht regional typische Augensteine öffnen an ihren Standorten durch ein Loch auf Erwachsenen- und Kinderaugenhöhe den Blick auf ein Baudenkmal.
Seinen Pensionsgästen den Aufenthalt in Bad Berleburg und seinen Dörfern besonders attraktiv zu gestalten, das ist für Gerd Langenbach eine Herzensangelegenheit. Persönlich führt er sie zu besonderen Aussichtspunkten, gibt Geheimtipps für besondere Wandertouren. Eine besondere Idee des 80-Jährigen gilt als treffliches Beispiel dafür, wie die Umsetzung eines Vorschlags aus der Bürgerschaft zum Bewilligungsbescheid der Bezirksregierung für das LEADER-Projekt geführt hat. Dabei geht es um das Projekt „Augenstein“.
Andreas Bernshausen, Geschäftsführer der BLB-Tourismus GmbH, die Träger des Projektes ist, erläutert den Hintergrund: „Die acht regional typischen Augensteine sind bis zu zwei Meter hoch und öffnen an ihren jeweiligen Standorten durch ein Guckloch auf Erwachsenen- und Kinderaugenhöhe den Blick auf ein kulturhistorisches Baudenkmal.“ Wanderexperte Rüdiger Grebe ergänzt: „Die Steine bilden quasi eine Klammer um unsere stark frequentierten Wanderwege, nicht alle sind zertifiziert oder qualifiziert, aber das Projekt verknüpft so auch die Wege Via Adrina und Schieferpfad.“
Verweildauer der Gäste soll steigen
Holger Saßmannshausen sieht als Vorsitzender der Lokalen Aktionsgruppe Wittgenstein (LAG) eine „Wertschöpfung, die mit einer neuen Wanderroute weitere Anreize bietet, länger in der Region zu verweilen. Heute siehst du von der Lenne aus das Schloss durch den Augenstein, und morgen gehst du zur Besichtigung und Führung hin.“
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Beigeordneter Volker Sonneborn lobt den Initiator Gerd Langenbach für sein Engagement. Der habe sich „Gedanken gemacht und konstruktive Vorschläge eingebracht“. Die gelte es nun in die Umsetzung zu bringen.
Aus der Ideenschmied
Gerd Langenbach selbst verweist darauf, dass die ursprünglichen Gedanken an Augensteine einer „Ideenschmiede auf dem Laibach“ entstammen. Seinerzeit habe Adelheid Böhl den ersten Stein am Standort Stünzel gestiftet. Durch ihn wurde der Blick auf Schloss Wittgenstein in Bad Laasphe kanalisiert. Langenbach erinnerte daran, dass sein Ansinnen „auf den Ämtern auf wenig Gegenliebe“ und bürokratische Hürden gestoßen sei. Erst „auf der touristischen Linie“ sei der Wert des Projektes erkannt worden, sagte Langenbach. Der kann auch beziffert werden: Von den rund 39.000 Euro Gesamtkosten übernimmt das Land knapp 24.000 Euro; der Rest erfolgt durch Eigenleistung der BLB-Tourismus GmbH.