Birkelbach. Der Förderverein zum Erhalt möchte 2019 mit Bauarbeiten starten. Dach, neue Fenster und Türen seien besonders dringend. Inzwischen 70 Mitglieder
Die Mehrzweckhalle im Dorf senioren-, kind- und behindertengerecht zu gestalten, sie zu einer Sport- und Kulturhalle weiterzuentwickeln – dieses Ziel hat sich der Verein zur Förderung und Erhaltung der Halle für die nächste Zeit gesteckt. Seit Juli 2017 haben dessen Mitglieder die Regie dort, übernommen seinerzeit von der Gemeinde Erndtebrück. Und 2019 soll es mit ersten Bauarbeiten endlich losgehen – getragen auch von der Aussicht auf fast 300.000 Euro aus der Städtebau-Förderung des Landes NRW.
Das Dach der Halle zu sanieren – „das wäre natürlich dringend“, sagt Vereinsgeschäftsführer Fritz Grebe. Und die Fenster nach Südwesten, zum Sportplatz hin – sowohl mit Blick auf die Wärmedämmung als auch den Sonnenschutz, ohne den man Sport in der Halle kaum „blendfrei“ betreiben könne. Behindertengerecht werden sollte dann schnellstmöglich die alte Haupteingangstür zur Halle neben dem Foyer. Sie stamme „noch aus den 70er Jahren“ und sei „nicht mehr voll funktionsfähig“, weiß Grebe. Saniert werden müsse auch der Küchenbereich mit den Theken samt Fußboden-Belägen. Außerdem fehle ein frischer Außen- und Innenanstrich. Alle diese Maßnahmen und weitere müssen nun laut Grebe abgestimmt werden mit der Gemeinde Erndtebrück, weiterhin Eigentümer der Halle.
Projekt liegt beim Regionalrat auf Rang 2
Bei den Politikern im Regionalrates Ende September in Arnsberg schaffte es die Birkelbacher Sport- und Kulturhalle auf Rang 2 unter insgesamt fast 30 Projektideen im Rahmen des Förderprogramms „Investitionspakt Soziale Integration im Quartier 2018“ – und ist damit für eine Förderung vorgesehen.
Sollte das NRW-Heimatministerium dem Vorschlag des Regionalrates folgen, können sich die Gemeinde Erndtebrück und der Verein zur Förderung und Erhaltung der Halle vor Ort demnächst über eine Zuwendung in Höhe von 293.000 Euro freuen.
Getragen wird der Förderverein zum Hallen-Erhalt in Birkelbach von den Sportfreunden, dem Schützenverein, der Feuerwehr, dem Dorfverein, der Dorfjugend sowie von „Chorisma“, einer Abteilung des Gemischten Chors Birkelbach 1997.
Energie sparen mit LED-Beleuchtung
Eine Sanierung der Heizung soll laut Grebe gesondert „über eine andere Förderung“ laufen. „Wir wollen gerne die veralteten Heizungspumpen austauschen.“ Energie sparen und damit Betriebskosten senken wolle der Verein künftig auch mit einer modernen LED-Beleuchtung für die Halle.
Um finanzielle Unterstützung beworben hatten sich die Birkelbacher auch bei LEADER, dem Förderprogramm der Europäischen Union für den ländlichen Raum – und ihr Projekt Anfang des Jahres im Birkefehler Dorfgemeinschaftshaus der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) für die LEADER-Region Wittgenstein vorgestellt. Damals hatte Grebe den Kostenrahmen für Maßnahmen, „die in relativ kurzer Zeit umsetzbar“ wären, noch auf etwa 75 000 Euro beziffert. Mit der Summe aus der erwähnten NRW-Städtebau-Förderung könne man natürlich deutlich mehr machen, so der Geschäftsführer.
100.000 Euro aus der Sportpauschale
Darüber hinaus stehen für Investitionen in die Birkelbacher Halle bis 2019 rund 100.000 Euro aus der Sportpauschale des Landes NRW für die Gemeinde Erndtebrück bereit. Das sei 2017 bei der Übergabe der Halle auch vertraglich so geregelt worden, erklärt Grebe.
Unterdessen ist der Förderverein seit seiner Gründung vor etwa einem Jahr auf inzwischen rund 70 Mitglieder angewachsen, freut sich der Vereinsgeschäftsführer. „Das tut sich sehr gut an – und wir hoffen, dass diese Dynamik noch einen Schub bekommt, wenn es konkret losgeht. Wenn die Bürger sehen, dass etwas passiert.“
Kürzlich erst das Foyer neu gestrichen
Sicher: Kurz vor dem 65. Schützenfest neulich habe man das Foyer neu gestrichen, das in den 90er Jahren an die Halle angebaut worden war – sonst habe sich noch nicht viel getan, räumt Grebe ein. Aber das habe auch einen guten Grund: Schließlich könne man mit Baumaßnahmen erst anfangen, wenn der Förderantrag für dessen Finanzierung in trockenen Tüchern sei.
in wichtiges Ziel ist es, die Halle künftig komplett barrierefrei nutzen zu können – sowohl für Sport-Angebote als auch weitere Veranstaltungen und Aktionen wie Konzerte, Kinderbasare und Gemeinde-Veranstaltungen.
Gut fürs Mutter-Kind-Turnen
Um das Gebäude also einem breiteren Publikum deutlich besser zugänglich zu machen, sollen die Umbau-Maßnahmen noch weiter gehen. So ist geplant, im heutigen Lager-Raum eine neue Behinderten-Toilette zu schaffen, ebenso behindertengerechte Duschen. Und es soll ein Wickeltisch für Babys entstehen. Dem Mutter-Kind-Turnen der Sportfreunde Birkelbach in der Halle wie auch den zahlreichen Turn-Angeboten für verschiedene Altersgruppen bis hin zur Seniorinnen-Gymnastik kämen derartige Umbauten bereits zugute, betont Fördervereinsgeschäftsführer Fritz Grebe.
Zielgruppen aus ganz Wittgenstein
Darüber hinaus wolle man in Birkelbach neue Gruppen gründen, um spezielle Sport-Angebote für Behinderte zu machen. Der Förderverein sei bereits mit dem Behinderten-Sportverband NRW in Kontakt – und der habe auch schon seine Unterstützung signalisiert.
Mit Schautagen und Schnupper-Angeboten wolle man erst einmal antesten, „bei welchen Sportarten das Potenzial ist“, so Grebe. Dabei habe man übrigens Zielgruppen in ganz Wittgenstein im Blick – schließlich habe eine komplett barrierefreie Birkelbacher Halle dann auch ein gewisses Alleinstellungsmerkmal in der Region.