Erndtebrück. . Anwohner der Erndtebrücker Wohnstraße „Oberdorf“ fordern Hilfe von der Politik gegen zu schnelle Fahrzeuge und wildes Parken rund um die Kirche.
Mit der Einschulung an der nahe gelegenen Grundschule und dem dazu gehörenden Gottesdienst war der Tag gut gewählt. Die Anlieger der Erndtebrücker Wohnstraße „Oberdorf“ hatten Vertreter der Gemeinderatsfraktionen und auch der Verwaltung eingeladen, damit die sich ein Bild von der Verkehrssituation rund um Kirchplatz, Oberdorf und Pulverwaldstraße machen können.
Die Forderung ist ganz klar: „Wir wollen hier einen verkehrsberuhigten Bereich haben“, formuliert es Heinrich Hoffmann. Der Fahrschullehrer ist neben Michael Schnell einer der Anwohner. Schnell ergänzt, dass dies im November 2012 bereits einmal im Bauausschuss diskutiert und für einen zukünftigen Ausbau der Oberdorfstraße angekündigt worden sei. Hintergrund der Forderung ist, dass in einem verkehrsberuhigten Bereich weiterhin zwar jeder fahren könne, das Parken aber strenger reguliert sei.
Hoffmann und Schnell präsentieren die aktuelle Lage, die sich morgens um 7.40 Uhr tatsächlich angespannt zeigt. „Bei Gottesdiensten, Hochzeiten, Kirchenkonzerten oder bei Heimspielen des TuS Erndtebrück wird hier wild geparkt“, beschreibt Michael Schnell seine Erfahrungen. Sogar auf den Hydranten werde keine Rücksicht genommen. „Rettungs- oder Müllfahrzeuge sind etwas breiter, die kommen hier oft nicht durch“, erklärt Hoffmann, der als ehemaliger stellvertretender Gemeindebrandmeister genau weiß, wovon er spricht. Michael Schnell geht noch weiter: Er habe nichts dagegen, wenn ein Autofahrer frage, ob er sich auf sein Grundstück stellen könne, aber viele fragten ja nicht einmal. Zu allem Überfluss ist das 51 Meter lange und nur maximal 3,50 Meter breite Oberdorf ohne Bürgersteig eine gerne genommene Abkürzung auf dem Weg zur Bergstraße in Richtung Benfe. Wenn dann trotz der Tempo-30-Zone zu schnell gefahren werde, müssten sich Fußgänger oder Schulkinder in acht nehmen.
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Heinz-Josef Linten (CDU) zeigt Verständnis für die Sorgen der Anwohner, mahnt aber auch: Viel mehr als die existierende Tempo-30-Zone sei kaum machbar. Und Björn Fuhrmann von der Verwaltung stellt klar: „Wir können die Pulverwaldstraße nicht abbinden. Und wenn sich die Verkehrsteilnehmer nicht an die Tempo-30-Zone halten, sind wir als Gemeinde machtlos.“ Auch beim Parken im privaten Raum habe man als Gemeinde keine Handhabe.
Abriss des Gemeinschaftshauses
Heinrich-Wilhelm Wörster (UWG) bringt einen Vorschlag zur Entschärfung in die Diskussion ein. Das Haus der Evangelischen Gemeinschaft neben der Kirche werde kaum noch genutzt und könnte abgerissen werden. „Das wäre städtebaulich sinnvoll“, findet Wörster, „weil es den Blick auf die Kirche wieder freigibt – und dort könnten etliche Parkplätze entstehen.“