Schameder. . 700 Jahre Schameder – das wird im Dorf natürlich groß gefeiert. Wie, das erfahren die Bewohner beim Treff im Gemeindebau vom Festausschuss
4:2 für Frankreich – auch ohne deutsche Beteiligung war das Finale der Fußball-WM ein Grund für die Bewohner Schameders zum Feiern vor der großen Leinwand im Gemeindebau. Und mit einer großen Silvester-Party auf dem Flugplatz Schameder beginnt schon Ende diesen Jahres auch das große Jahr 2019: Dann nämlich feiert das Dorf sein 700-jähriges Bestehen. Und die Vorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren.
Silvester-Party
Bei der Party im Flugzeug-Hangar mit großem Feuerwerk und Live-Musik werde man es gebührend krachen lassen, machte Carsten Dreisbach von der Dorfgemeinschaft in der Bürgerversammlung des Festausschusses kurz vor dem Public Viewing zur WM deutlich. Die Deutsch-Rock-Band „Hörgerät“ wird den Gästen mit Cover-Songs und eigenen Liedern einheizen. Der Clou: Unter allen Party-Gästen wird ein Wohnzimmer-Konzert mit der Wittgensteiner Kultband „Bogga“ verlost. Der Karten-Vorverkauf zur Party startet nach den Sommerferien.
Eigener Name in der Dorfchronik – für 700 Cent
Mit einer 700-Cent-Aktion werben die Verantwortlichen gerade um finanzielle Unterstützung für die neue Dorfchronik: Alle Bewohner Schameders haben die Chance, sich darin mit ihrem Namen zu verewigen – gegen einen kleinen Unkosten-Beitrag eben von 700 Cent. Und die Idee kommt offenbar prima an, berichtet Ortsvorsteher Tim Saßmannshausen im Interview mit unserer Zeitung.
Wie ist bislang die Reaktion auf die 700-Cent-Aktion?
Tim Saßmannshausen: Freiwillige sind in den letzten Wochen im Dorf von Haus zu Haus gegangen, um die Bürgerinnen und Bürger zu informieren – damit sind wir jetzt größtenteils durch. Und die Resonanz ist sehr gut: Über 200 Bewohner haben gespendet, dabei sind schon über 1500 Euro zusammengekommen.
700 Cent sind gefragt – muss man da in kleinen Münzen zahlen?
Nein, natürlich nicht. Sieben Euro sind es aber mindestens, man darf auch gerne mehr spenden. Manche runden von sich aus auf zehn Euro auf oder geben noch mehr.
Wieviele Schamederaner müssen mindestens mitmachen, damit sich die Chronik rechnet?
Also, nur durch die 700-Cent-Aktion kriegen wir die Chronik nicht finanziert – da sind wir auch noch auf Sponsoren und die Einnahmen aus dem Verkauf angewiesen. Die geschätzten Kosten liegen im fünfstelligen Euro-Bereich – selbst wenn jeder Bürger Schameders spendet, würde es nicht reichen.
Wie lange läuft die Aktion noch?
Noch bis Ende des Monats. Dann machen wir einen Schnitt, um in den Chronik-Planungen weiterzumachen.
Dürfen sich eigentlich auch Wittgensteiner außerhalb Schameders beteiligen?
Selbstverständlich. Wir haben ja auch viele Ehemalige, die früher einmal in Schameder gewohnt haben oder von außerhalb sind und dem Ort nahestehen. Wer beispielsweise per Überweisung spenden möchte: Bitte im Verwendungszweck Vornamen und Nachnamen für den Chronik-Eintrag angeben und außerdem das Stichwort „700-Cent-Aktion“. Zahlungsempfänger ist übrigens der Heimatverein Schameder, IBAN: DE25 4606 3405 0510 7739 00, Volksbank Wittgenstein.
Festkommers
Ort des Geschehens ist am Samstag, 23. März, die Schützenhalle Erndtebrück. „Wir nehmen unsere Gäste mit auf eine bunte Zeitreise durch die 700-jährige Geschichte von Schameder“, so Jörg Stöcker vom Veranstaltungsteam – „mit kurzweiligen Grußworten, spannenden Anekdoten sowie Bild- und Video-Präsentationen“. Liedbeiträge werde es unter anderem vom Meisterchor „Liederkranz“ Schameder geben.
Sternwanderung
Sie führt am Mittwoch, 1. Mai, direkt zum Treffpunkt Flugplatz Schameder. „Wir laden alle Wanderfreunde aus den Nachbardörfern ein, den Tag bei Leckereien vom Grill und anderen kulinarischen Schmankerln mit gekühlten Getränken auf dem Flugplatz Schameder zu verbringen“, so Philipp Dreisbach, ein weiterer Mitorganisator des Festjahrs. Speziell für die kleinen Gäste gibt’s ein buntes Rahmenprogramm mit Hüpfburg und Kletterwand. Der Live-Act vor Ort werden „Sepp & die Steigerwälder Knutschbär’n“ – mit Partymusik quer Beet bis hinein in den späten Abend.
Stehender Festzug
Schameder präsentiert sich mit über 50 Stationen rund um Tradition, Handwerk und Moderne. Einblicke ins Dorfleben von damals bieten die Waschfrauen an der Schameder, die Besenbinder, das Bauernhof-Café und eine alte Strickstube. So erläutert jedenfalls Merle Radtke den Stehenden Festzug am Samstag und Sonntag, 22. und 23. Juni 2019. Streichelzoo, Spaß auf den Hüpfburgen und beim Kinderschminken – sie stehen für die kleinen Besucher auf dem Programm. Ein Höhepunkt ist die Aktionsbühne – vor allem am Samstagabend, denn dann gibt’s Live-Musik vom Feinsten mit „Bogga“, „Accessory to the Crime“ und „Grandmama‘s Backside“.
Flugtage
Der Flugplatz Schameder öffnet schließlich am Samstag und Sonntag, 31. August und 1. September, seine Pforten: Eindrucksvolle Flugshows, Rundflüge über Wittgenstein, Hangar-Party mit Ballonglühen und ein zünftiger Frühshoppen stehen an. Namhafte Piloten und Flugzeuge garantieren Himmel-Akrobatik der Extraklasse. Mit dabei: das legendäre Vater-Sohn-Gespann Toni und Walter Eichhorn, das mit seinen Flugzeugen AT-6 und AT-28 für kühne Schrauben, Loopings und Sturzflüge bekannt ist. Mit von der Partie sind außerdem Wilhelm Heinz mit seiner fliegenden Legende „Louisiana Kid“ und Uwe Wendt, der mit seiner 300 PS starken Extra 300L die Gesetze der Schwerkraft neu betrachten wird.