Schameder. Bürgerversammlung bringt neue Ideen für das Jubiläum. Neben ersten Plänen, was an Aktivitäten geboten wird, besteht noch viel Klärungsbedarf.
Es herrscht ein reges Treiben im Gemeindebau Schameder. Mehr als hundert Bürger drängen sich in den Raum. Mit so viel Zulauf hat der Ausschuss „Stehender Festzug“ gar nicht gerechnet. Zusätzliche Stühle müssen herbeigeschafft werden. Schnell wird es kuschelig eng im Raum. Noch vor Beginn der Bürgerversammlung zur Ideenfindung für den Festzug beim 700-jährigen Dorfjubiläum herrscht ein munterer Austausch unter den Besuchern. Eifrig wird mit den Nachbarn über die bereits eingegangen Ideen diskutiert.
Merle Radtke, Ausschussmitglied und an diesem Abend Wortführerin, ist überwältigt. „Mit so vielen Leuten haben wir gar nicht gerechnet“, sagt sie kopfschüttelnd, aber mit einem glücklichen Lächeln. „Wir sind an einem Punkt angekommen, an dem wir als Gruppe nicht mehr weiterkommen“, eröffnet sie die Bürgerversammlung. „Jetzt hoffen wir auf Anregungen von euch.“
Das Ziel: Die Straßen beim Dorfjubiläum am 22. und 23. Juni 2019 füllen. Die Besucher dürfen sich auf ein buntes Programm freuen. Und die Schamederaner haben sich Gedanken gemacht. Das ist ihnen anzumerken.
Die ersten Pläne
Schon jetzt füllen sich auf dem Papier die Straßen in Schameder, die Bürger haben viele Ideen, wie sie ihr Dorf präsentieren wollen.
Eine Kinder-Spielstraße soll es geben, am besten mit Hüpfburg und Schminken, vielleicht Kreide zum Malen. Familie Afflerbach will eine Strohballenburg errichten. Ein Kinderflohmarkt ist in der Überlegung.
Eine Freundesgruppe will eine Longdrinkbar anbieten, Familie Radtke plant das Angebot einer Fleischverkostung, bei Familie Knebel soll sich alles um das Thema Milch drehen. Ein Honigstand ist in Planung, ebenso ein Pizzaofen und ein Bauernhofcafé. Am Steimelweg soll eine Kunstausstellung entstehen. Vom Besenbinden über Oldtimer bis hin zu alten Gegenständen – das Dorf will sich und seine Geschichte zeigen. Und auch für das musikalische Programm gesorgt.
Klärungsbedarf
Planung für „Stehenden Festzug“
Am Dienstag, 10. April, wird über die Sperrung der Straßen entschieden.
Der Ausschuss war gerührt, mit wie viel Tatendrang die Bürger bei der Sache waren.
Begeistert zeigten sich die Schamederaner von der bereits weit fortgeschrittenen Planung. Dafür schenkten sie dem Ausschuss am Ende der Bürgerversammlung einen kräftigen Applaus.
Doch es gibt auch Punkte, bei denen noch einiger Diskussionsbedarf besteht. Die Straßensperrung ist eine Sache. Geklärt wird dieser Punkt erst in gut zwei Wochen. Doch was ist die bessere Lösung? Eie Vollsperrung, die der Stimmung und der Sicherheit zuträglich sein könnte, aber Shuttlebusse erfordert, oder eine Teilsperrung, denn „irgendwie müssen die Leute ja auch hierher kommen“, gibt Merle Radtke zu bedenken. An dieser Stelle spalten sich die Meinungen, doch vorerst heißt es da wohl noch, das Urteil abwarten.
Weitere Diskussionen entsponnen sich um die Themen Eintritt – soll es einen geben, wenn ja, wie hoch? –, Kindersicherheit, die Länge des stehenden Festzuges oder ob es eine einheitliche Währung geben soll, die sogenannten „Dorftaler“. Wichtig war den Bürgern vor allem das Thema Einheit. Wie bei der 500-Jahr-Feier in Feudingen wünschen sich die Schamederaner einheitliche Kleidung. Ein Poloshirt, zum Beispiel.