Hesselbach. Hesselbach: Die AWO-Kita ist dicht, die Kinder müssen nach Fischelbach oder Bad Laasphe. Jetzt kämpfen die Dorfbewohner für Betreuungsalternativen

Das Bedauern der Anwesenden beim mittlerweile sechsten Bürgertreffen war groß, die Diskussion zum Thema durchaus kritisch: Der Kindergarten im Dorf ist mittlerweile geschlossen – immerhin gab es noch eine Abschiedsfeier. Doch die Hesselbacher geben nicht auf: Sie diskutieren jetzt eine Großtagespflege, in der sich Tagesmütter um die Betreuung der Kinder kümmern würden. Die Chancen dafür? Wären deutlich größer, würden mehr Eltern ihren Nachwuchs dafür anmelden.

Bislang „haben zwei Elternpaare ihre Kinder angemeldet, das ist natürlich zu wenig“, stellt Hesselbachs Ortsvorsteherin Petra Tang fest. Aber „fünf oder sechs würden schon reichen“, sagt sie – und „diese Zahl der Kinder haben wir“. Das würde mindestens für die Betreuung vor Ort durch eine Tagesmutter reichen. Zuständig: das Jugendamt des Kreises Siegen-Wittgenstein, das den Bedarf für die weitere Kindergarten-Planung ermittelt.

Ortsvorsteherin: Bedarf jetzt melden

AWO: Standort Erndtebrück entwickelt sich

Gut entwickelt sich unterdessen der Aufbau der AWO-Großtagespflege an der Siegener Straße in Erndtebrück: Einladungen an die Eltern zu einer Info-Veranstaltung demnächst seien verschickt, so AWO-Regionalleiterin Anika Saßmannshausen. Und der Kreis Siegen-Wittgenstein schließe die Verträge mit den Eltern zum 1. September.

Kontakt: Anika Saßmannshausen, Regionalleitung Kinder, Jugend und Familie – Bad Laasphe, Erndtebrück, 0176/13386-309, E-Mail: a.sassmannshausen@awo-siegen.de

„Um eine Großtagespflege einzurichten, braucht man neun Kinder unter drei Jahren“, erklärt Anika Saßmannshausen, beim AWO Kreisverband Siegen-Wittgenstein/Olpe Regionalleiterin Kinder, Jugend und Familie für Bad Laasphe und Erndtebrück. Die AWO war der Träger der Hesselbacher Kita „Lilliputz“, deren einzige Gruppe am Ende aber weniger als zwölf Jungen und Mädchen zählte – mindestens 16 hätten es sein müssen. Jetzt gehen die Hesselbacher Kinder in die AWO-Kita nach Fischelbach – oder auch zur U3-Betreuung der AWO in Bad Laasphe.

Bis Ende Juli sind die Räume noch gemietet“, so Anika Saßmannshausen – „dann ist Schlüssel-Übergabe mit der Stadt Bad Laasphe“. Ihr gehört die ehemalige Grundschule an der Hesselbacher Straße.

AWO sucht unterdessen Personal

Im Moment werde in der ehemaligen Kita „aufgeräumt“, wechsle ein Teil des Mobiliars nach Fischelbach, berichtet Saßmannshausen – aber auch zur neuen Großtagespflege der AWO, die gerade in Bad Laasphe entstehe. Hier sei man derzeit übrigens noch auf der Suche nach geeignetem Personal, so die Regionalleiterin: „Wittgensteinerinnen, die Tagesmutter sind, dürfen sich gerne bewerben“ sagt sie. Es fehle noch eine dritte Kraft für die insgesamt 2,4 Stellen laut Kinderbildungsgesetz (KiBiz).

Petra Tang, Ortsvorsteherin Hesselbach: „Einige Eltern hatten eine andere Vorstellung, wie die Betreuung aussehen soll.“
Petra Tang, Ortsvorsteherin Hesselbach: „Einige Eltern hatten eine andere Vorstellung, wie die Betreuung aussehen soll.“ © Eberhard Demtröder

Was Ortsvorsteherin Tang bedauert: „Einige Eltern hatten eine andere Vorstellung, wie die Betreuung aussehen soll“, beispielsweise von den Zeiten her. Allerdings sind gerade die in einer Tagespflege in der Regel flexibler als in einer Kita mit festen Öffnungszeiten. Auch deshalb wirbt die Ortsvorsteherin bei den Eltern im Dorf noch einmal nachdrücklich dafür, ihren Bedarf anzumelden. Das sei im Übrigen jederzeit möglich. Das zuständige Jugendamt des Kreises, aber auch die Stadt Bad Laasphe seien sicher gerne dabei behilflich.