Bad Berleburg. . Der Helios-Mutterkonzern Fresenius bündelt sein Reha-Geschäft auch in Bad Berleburg neu. Rund 900 Beschäftigte sind davon betroffen.

Die Nachricht kommt für rund 900 Beschäftigte durchaus überraschend: Die Helios-Klinik Bad Berleburg, die Helios-Rehakliniken Bad Berleburg und das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) Bad Berleburg werden zum 1. Juli innerhalb des Fresenius-Konzerns von Helios zu Vamed wechseln. Die Gewerkschaft Verdi in Siegen hat diesen Wechsel im Blick, der Betriebsrat am Standort prüft derzeit mögliche arbeitsrechtliche Konsequenzen.

Sowohl innerhalb der Kliniken als auch in der Struktur der Sparte werde sich durch den Übergang nichts verändern, betont die Berleburger Helios-Sprecherin Antje Gröpl-Horchler in einer Mitteilung: Alle Mitarbeiter würden „mit unveränderten Arbeitsverträgen und Konditionen übernommen, auch alle lokalen und regionalen Strukturen bleiben erhalten“.

Ausnahme in Wittgenstein

Wie sich der Wechsel am Ende tatsächlich auf die Beschäftigten auswirke, könne man im Moment noch nicht beurteilen, sagt Thomas Mehlin, Gewerkschaftssekretär bei Verdi in Siegen. „Das sind zwei verschiedene Konzernteile.“

Bemerkenswert: Das Akut-Krankenhaus in Bad Berleburg und noch ein weiteres Helios-Akut-Haus im Ostseebad Damp sind nach Informationen unserer Zeitung die beiden einzigen innerhalb des Unternehmens, die mit unter das neue Reha-Dach von Vamed schlüpfen. Zum Vergleich: Das Attendorner Krankenhaus im Kreis Olpe zum Beispiel soll weiterhin zu Helios gehören.

Gewerkschaft hat Entwicklung im Blick

Als Grund für dieses Vorgehen nennt Gröpl-Horchler die enge Kooperation aller Kliniken und des MVZ am Bad Berleburger Standort. Und man werde „auch nach dem Wechsel eng mit Helios verbunden sein“, betont Dr. Dr. Jan Leister, Geschäftsführer der Helios Rehakliniken GmbH. Er hat das gesamte deutsche Reha-Geschäft zu verantworten. „Zwischen den Akut-Häusern und den Reha-Kliniken wird es weiterhin einen intensiven Austausch geben, um unsere Patienten optimal zu versorgen.“ Deshalb werde Sabine Braun auch weiterhin Geschäftsführerin aller Kliniken am Standort Bad Berleburg bleiben, so Gröpl-Horchler.

Die bundesweite Entwicklung bei Helios habe die Berliner Verdi-Konzernbetreuung im Auge, so Gewerkschafter Thomas Mehlin. Sollten sich besorgte Verdi-Mitglieder unter den Mitarbeitern in Wittgenstein in Siegen melden, werde man sie natürlich mit den notwendigen rechtlichen Informationen versorgen. Mit „Synergie-Effekten“ in Unternehmen, wie sie mit nun der Neuordnung bei Fresenius offenbar erzielt werden sollen, habe man bei Verdi allerdings nicht selten leidvolle Erfahrungen gemacht, so Mehlin – und zwar nicht gerade zu Gunsten der Beschäftigten.