Raumland/Weidenhausen/Alertshausen/Arfeld. . Wenn die Fahrzeuge im Einsatzfall schnell herausgefahren werden, könnten die Helfer zwischen Wand und Fahrzeug eingeklemmt werden.
Die Arbeit in der Freiwilligen Feuerwehr ist gefährlich. Nicht nur am Einsatzort, sondern auch im Feuerwehrgerätehaus. Das hat eine große Untersuchung der Feuerwehrhäuser durch das Arbeitsmedizinische Zentrum Siegerland (AMZ) ergeben. Die zwingt die Wehrführung und die Stadt Bad Berleburg zum Handeln. Weil aber das Geld im Brandschutzbedarfsplan bereits verplant ist, ist eine kreative Kettenreaktion nötig. Die steht jetzt zur politischen Diskussion
Untersuchungsergebnis
Oft sind die älteren Gebäude eigentlich nur Fahrzeugunterstände gewesen und bieten aufgrund der beengten Verhältnisse großes Gefährdungspotenzial für die Feuerwehrleute. Wenn die Fahrzeuge im Einsatzfall schnell herausgefahren werden, könnten die Helfer zwischen Wand und Fahrzeug eingeklemmt werden. Sicherheitsabstände von mindestens einem halben Meter zu beiden Seiten des Fahrzeugs könnten zum Beispiel in Weidenhausen und Raumland gar nicht eingehalten werden.
Die Feuerwehrführung hat jetzt gemeinsam mit der Verwaltung einen Plan aufgelegt, wie die dringend sanierungsbedürftigen Gerätehäuser in Weidenhausen und Raumland baulich angepasst werden müssen und woher das Geld für diese Investitionen kommen kann. „Wir haben eine Priorisierung vorgenommen“, erläutert Wehrführer Klaus Langenberg. Auf diese Weise können die Gelder frei gemacht werden, die für die Umbauten und Anschaffungen benötigt werden. Außerdem hat die Wehrführung auch Eigenleistungen eingerechnet.
Alertshausen
Ganz konkret heißt das: Eine für die Löschgruppe Alertshausen geplante Ersatzbeschaffung eines Tanklöschfahrzeugs TLF16/24Tr. mit einem Volumen von 250 000 Euro wird hinten angestellt. Damit ist die Finanzierung im Haushalt sichergestellt. Langenberg verweist darauf, dass diese Zurückstellung zwei Gründe hat: Aktuell ist das Fahrzeug in Alertshausen noch in einem guten Zustand. Und außerdem müsste auch im Standort Alertshausen das Feuerwehrhaus erst für das neue Fahrzeug vergrößert werden.
Arfeld
In Arfeld liegen die Arbeiten am neuen Gerätehaus in der Endphase. Zwei Dinge müssen hier aber in Angriff genommen werden. So soll die Zufahrt gepflastert werden. Ursprünglich war eine Schotterung vorgesehen. Die alten Spinde sollten ursprünglich übernommen werden. Da sie aber zu klein sind für die neue Einsatzkleidung, plädiert die Feuerwehrführung auf der Anschaffung neuer Spinde – Es entfallen lediglich Materialkosten von 10 000 Euro. Der Einbau im Gegenwert von 12 500 Euro werde in Eigenleistung erbracht. Zusammen mit dem Pflastern sollten in Arfeld 30 000 Euro investiert werden.
Raumland
Auch in Raumland muss sich etwas tun, das macht das AMZ deutlich: „Um die gravierendsten Mängel zu beseitigen, ist ein Abriss der alten Fahrzeughalle und eine Neubau erforderlich“. Das gilt auch mit Blick auf das bereits bestellte Fahrzeug Löschfahrzeug TSFW und eine demnächst anstehende Ersatzbeschaffung für das Tanklöschfahrzeug in dem Ort mit der größten Einwohnerdichte Bad Berleburgs und entsprechenden Industrieansiedlungen. Weil aber ein DIN-genormtes Feuerwehrhaus am Standort nicht errichtet werden kann, müsste an anderer Ort gefunden werden. Ohne Grunderwerb rechnet man mit 570 000 Euro. Der Brandschutzbedarfsplan sieht hierzu alternativ die Errichtung einer Industriehalle als Fahrzeughalle am alten Standort vor. Auch in Raumland sind Eigenleistungen von rund 15 000 Euro eingerechnet, so dass die Kostenschätzung bei 120 000 Euro liegt.
Weidenhausen
In Weidenhausen ist die Lage ähnlich wie in Raumland. Die Fahrzeughalle entspricht den Sicherheitsvorschriften nicht und kann auch kein normgerechtes Fahrzeug beherbergen. Und auch hier ist es kaum möglich, ein neues Gerätehaus zu bauen.Das könnte laut Schätzungen 325 000 Euro kosten. Die Pläne der Wehrführung und Verwaltung sehen die Errichtung einer Industriehalle als Fahrzeughalle und eines Zwischentraktes vor. Die Gesamtkosten von rund 123 241 Euro werden aber durch erhebliche Eigenleistungen von 25 000 auf nur noch 98 241 Euro reduziert.