Banfe. . Bewohner im Banfetal wollen ihre Ideen auch verwirklicht sehen. Workshop-Leiter signalisieren: Ihr Konzept wird für die Förderung aufbereitet
In Klassenstärke hatten sich die Bürger aus dem Banfetal versammelt, um für ihre Ortschaften Projekt-Ideen zu sammeln. 30 Teilnehmer drückten im Foyer der Banfetalschule nach langer Zeit wieder einmal die Schulbank. Ihre Hausaufgaben für den Ortsteil-Workshop in der Grundschule hatten die Bewohner der meisten Dörfer Banfe, Bernshausen, Herbertshausen, Hesselbach und Fischelbach allerdings gemacht – und waren deshalb gut vorbereitet. Drängend für einige der Teilnehmer: die Frage nach der Finanzierbarkeit.
Zauberteppich erfolgreich gefördert
Ob die gesammelten Projekt-Ideen denn am Ende auch wirklich förderfähig seien, wollte einer der Bürger in der Runde wissen. „Gucken Sie erst einmal nicht so darauf, was es kosten soll“, meinte Raumplanerin Vera Lauber, deren Büro die Erarbeitung des Integrierten Kommunalen Entwicklungskonzept (IKEK) gemeinsam mit den Bürgern begleitet. Und Thomas Dörr von der Lokalen Aktionsgruppe Wittgenstein für das zweite Förderprogramm LEADER signalisierte den Workshop-Teilnehmern: Wir können Ihre Ideen so aufbereiten, dass sie auch förderfähig sind.
Hesselbach: Treffpunkte im Ort aufwerten
Zwei zentrale Projekte stellt Hesselbach beim Workshop vor.
So soll das Freibad im Ort soll zur „Freizeitanlage Banfetal Freibad Hesselbach 4.0“ und damit zu einem „wetterunabhängigeren Dorf-Treffpunkt“ auch für Wanderer und Radfahrer aufgewertet werden – samt freiem W-LAN als drahtlosem Internet-Zugang.
Ferner soll das Dorfgemeinschaftshaus in der früheren Volksschule saniert und barrierefrei umgestaltet werden.
Wie das funktioniert, macht Dörr an einem Beispiel deutlich. So sei etwa der Zauberteppich für den Hesselbacher Gletscher bereits aus Geldern des LEADER-Programms gefördert worden. Dabei handelt es sich um ein Personen-Förderband, mit dem die Kinder bei der Skischule des SV Oberes Banfetal sicher den Hang hinauf befördert werden können. Zauberwort hier: Sportförderung.
Bus und Backhaus ganz oben
Blick nach Bernshausen, mit seinen 68 Einwohnern der kleinste Ort beim Workshop-Abend. Ortsvorsteherin Sonja Dickel notiert die wichtigsten Ideen, „für die wir auch eine finanzielle Förderung bräuchten“. Ganz oben auf der Liste: die Sitzgruppe mit Feuerstelle oben am Waldrand. Sie sei ein idealer Rastplatz für Wanderer und Mountainbiker mit schöner Aussicht auf das Dorf, „aber leider total morsch geworden“, bedauert Dickel. Hier sei Eigenleistung, aber eben auch Geld gefragt.
Und: Das alte Backhaus mitten in Bernshausen wolle man wieder auflebenlassen, schildert die Ortsvorsteherin eine zweite Idee – um dort regelmäßig Backtage nicht nur für die Dorfbewohner zu veranstalten. Eine Backhaus-Gemeinschaft gebe es ja. Leider habe sich an dem Gebäude etwa 15 Jahre lang nichts mehr getan, sei mittlerweile das Dach undicht, müsse der Backstein im Innern erneuert werden. Und damit es mit den Fördergeldern einfacher wird, ist angedacht: Das sanierte Backhaus wird später eine Art Freiluft-Ableger des Banfer Heimathauses – interessierte Besucher also herzlich willkommen. Was Sonja Dickel und den Bernshäusern noch auf dem Herzen liegt: Der Bus der Linie R 32 sollte zumindest bei Bedarf im Ort halten. Dann hätten auch ältere Menschen die Chance, selbstständig mit dem Nahverkehr etwa zum Arzt nach Bad Laasphe zu fahren.
Radweg-Beleuchtung für Herbertshausen
Weitere wichtige Ergebnisse:
Banfe möchte die Verkehrsfläche rund um die Alte Eiche „wohnlicher“ auch für Fußgänger gestalten, ebenso Flächen an der alten Sparkasse und vor der Kirche.
Herbertshausen will den Radweg durch den Ort beleuchten und plant ein Jahreszeiten-Café.
Fischelbach
denkt über einen Bewegungspark mit Fitness-Geräten und eine Station mit Ladegerät für E-Bikes nach.