Herbertshausen. . Herbertshausen bekommt eine neue Straßenlaterne und besseres Internet im Laufe des Jahres. Ein Jubiläum wird es nicht geben.

Der Raum des Bürgerhauses füllt sich allmählich. Die anfänglichen Sorgen von Erich Scheffel erfüllen sich nicht, die Stühle für die Bürgerversammlung sind bis auf den letzten Platz belegt. Die Herbertshäuser sind neugierig, wie es mit ihrem Dorf weitergehen soll. „Ich muss heute Abend einige Anmerkungen der Stadt und von mir persönlich loswerden“, beginnt Scheffel schließlich.

Der Abend dreht sich vor allem um IKEK, die Mittel der EU zur Förderung der Dorfentwicklung. Scheffel erzählt von den umgesetzten Ideen anderer Gemeinden. Ein Beispiel ist der Dorfladen in Elsoff. „Aber“, merkt er schließlich an, „besteht hier in Herbertshausen ein Bedarf dafür?“ Die Diskussion ergibt: Nein. Der Weg nach Bad Laasphe ist schnell erledigt, ein Dorfladen wäre den Aufwand nicht wert.

Doch welche Ideen gäbe es noch? Betretenes Schweigen in der Runde, nur langsam kommen Ideen. Viele drehen sich um das Bürgerhaus: Behindertentoiletten, eine Renovierung, eine neue Bestuhlung, ein Anbau für kulturelle Events? Die Schaffung eines Dorfplatzes kommt zur Sprache. Scheffel merkt an: „Ich sehe das größte Problem darin, dass wir für die Ideen Leute brauchen, die es machen.“

Ein Mehrgenerationenplatz

Auch der Spielplatz rückt näher in den Fokus. „Wie wäre es denn mit einem Mehrgenerationenplatz?“, kommt der Vorschlag aus der Runde. Ein Spielplatz für die Jüngeren , mit Bänken zum Sitzen für die Älteren. Dieser Vorschlag stößt auf große Begeisterung. Scheffel notiert alles und bittet darum, fleißig bis Mitte Mai Ideen zu sammeln und an ihn weiterzuleiten. Dann fände in der Grundschule Banfe ein Workshop dazu statt, an dem er die Ideen präsentieren will.

Zu viele Raser

Termine für IKEK – Beteiligung erwünscht

Am Montag, 14. Mai wird ab 18.30 Uhr in der Grundschule Banfe ein Workshop stattfinden, in dem u.a. die Ideen der Herbertshäuser besprochen werden.

Am Mittwoch, 6. Juni, findet ab 16 Uhr eine Dorf-Rallye (Rundgang) mit dem Zuständigen von IKEK in Herbertshausen statt. Treffpunkt ist das Backhaus.

Im Zuge des Ideensammelns kommt noch ein anderes, ärgerliches Thema zur Sprache. „Wir müssen etwas wegen der Raser unternehmen. Hier ist Tempo 30 und die brettern hier im vierten Gang durch“, merkt eine Bürgerin an und erntet viel Zustimmung. Vor allem die Paket- und Lieferdienste würden trotz des Tempo 30 Schildes durch die Straßen rasen. Nun wollen sich die Herbertshäuser mal wegen einiger neuer „Vorsicht, Kinder“-Schilder umsehen.

Neue Laterne

Doch Scheffel kann auch Fortschritte verkünden: Herbertshausen wird in diesem Jahr eine neue Laterne bekommen. Scheffel hatte sich um mehr Licht in der Herbertshäuser Straße beim Fußgängerweg bemüht. „Denn gerade im Winter ist das eine dunkle Ecke und da laufen viele Schulkinder her.“

Außerdem, so merkt Scheffel an, bekomme Herbertshausen noch im Laufe dieses Jahres bessere Internetanschlüsse. Kostenlos. „Ich rate allen, es machen zu lassen. Wenn nicht für euch, dann für die Bürger nach euch.“

Eine Sache wird es aber nicht geben in Herbertshausen, zumindest nicht in den nächsten Jahren. „Von der Idee, ein Dorfjubiläum zu machen, sind wir abgerückt“, sagt Scheffel. „Wir müssen uns einfach eingestehen, dass wir den richtigen Zeitpunkt vor drei Jahren verpasst haben“, sagt Scheffel.