Wemlighausen. Der Startschuss zur siebten Dörfertour der Bad Berleburger Landfrauen – er fällt in Wemlighausen. Stilecht gegeben vom Böllerverein.

Den Startschuss zur siebten Dörfertour der Bad Berleburger Landfrauen gab stilecht der ortseigene Böllerverein – schließlich sind die weiblichen Mitglieder „bis auf eine alles Landfrauen“, erklärt bei der Eröffnung am Schützenplatz die Vorsitzende Jutta Frettlöh. Sie hat in Wemlighausen Heimvorteil. Nach und nach sollen übrigens alle 23 Dörfer der Stadt Bad Berleburg erkundet werden.

Zur Begrüßung gibt es von ihr gleich allgemeine Informationen zum Ort, der an Schwarzenau und Odeborn liegt. Bianca Frettlöh schließt sich an – und berichtet speziell über das Neubaugebiet Hillerbach/Auf der Heide, das ebenso wie Winterbach, Laibach, Heidebach und Rüsselsbach dazugehört. Auch an der Grundschule „Im Odeborntal“, an dessen Turnhalle sich die Waldorf-Kita „Sonnenblume“ anschließt und zu der Valerie Frettlöh etwas beisteuert, gibt sie ihr Wissen weiter.

Gemeinsam singen in der Kirche

Wemlighausen in Stichpunkten

1173 erstmalig als Wenholdenhusen urkundlich erwähnt

Heute 11,2 Quadratkilometer mit 718 Einwohnern

Eigener Wasserverband

Ein landwirtschaftlicher Vollerwerbsbetrieb, elf Nebenerwerbsbetriebe

20 Gewerbebetriebe

Elf Vereine, meistens organisiert gemeinsam mit dem Nachbarort Schüllar

Dann zieht der Bandwurm aus 60 Landfrauen und Nicht-Mitgliedern weiter Richtung Odebornkirche. Besonderheit dort: zwei Eingänge, links für Schüllar, rechts für Wemlighausen. Drinnen informiert Presbyterin Margot Dörnbach. Das gemeinsam gesungene „Geh’ aus, mein Herz, und suche Freud“ wird wörtlich genommen – aber nicht nur Gärten wurden angeschaut, sondern auch Häuser.

Karin Homrighausen („Enes“) weiß nicht nur vom eigenen Wohnhaus, einem im Dreißigjährigen Krieg erbauten Bauernhaus und somit zu den ältesten in Wemlighausen zählenden gehörend, zu berichten, sondern auch von einigen anderen Gebäuden an der Strecke. Weiter geht es zum Maibaum an der Kreuzung im Oberdorf. „Eigentlich würde ich hier wohnen“, weist Jutta Frettlöh auf den Platz hinter ihr. „Aber wir sind 1975 abgebrannt und haben dann weiter oben neu gebaut.“ Heute ist es Ausstellungsgelände der Firma Bollhorst. „Auf dem Sand“ nebenan gibt es von Sabine Bollhorst nicht nur Interessantes aus der Firmengeschichte zu hören, sondern auch eine erfrischende Maibowle.

Kampagne „pumps@bauernhof“

Dorothea Freischlader, Wingeshausen: „Mit dem Melkroboter, das ist enorm. So einen Betrieb zu führen – Hut ab!“
Dorothea Freischlader, Wingeshausen: „Mit dem Melkroboter, das ist enorm. So einen Betrieb zu führen – Hut ab!“ © Ute Schlapbach

Dann nimmt die Gruppe den letzten Streckenabschnitt in Angriff: durchs Oberdorf bis zum Abzweig „Am Afflerbach“. An Jutta Frettlöhs Zuhause warten bereits Sohn Carsten und Schwiegertochter Sandra auf die Wanderer. Der landwirtschaftliche Nebener­werbsbetrieb wird vorgestellt, samt neuem Melkroboter. Am Stalltor weisen schicke Schuhe und Gummistiefel auf die Kampagne „pumps@bauernhof“ hin, bei der Landwirtinnen Verbandsmitgliedern, die nicht aus der Landwirtschaft kommen, ihre Betriebe zeigen. Nebenbei werden Leckereien in Form von Milchshake, Eierlikör-Bechern und Eiskaffee angeboten.

Ziel der Dörfertour durch Wemlighausen ist das Abenteuerdorf: Dort wartete ein Kuchenbuffet mit selbgebackenen Torten der Wemlighäuser Landfrauen auf die Gäste, die schönes Wetter und gute Laune mitgebracht haben. „Ich bin stolz auf meine Damen, die mir geholfen haben, alles vorzubereiten und Wemlighausen zu zeigen“, resümierte Jutta Frettlöh.

Neumitglied Resi Haake

Und die Arbeit hat sich gelohnt: Auch Resi Haake aus Bad Berleburg, erst seit kurzem Mitglied bei den Landfrauen, hat es „sehr gut gefallen!“ Deshalb sei sie auch Mitglied geworden – weil das Landfrauen-Programm immer so viel Schönes zu bieten habe. Kath­rin Dickel nickt: „Man kennt zwar das Dorf, aber hat es nun mal von einer anderen Seite gesehen.“ Jede Dörfertour sei auf ihre Art interessant. Tipp: Im September wird Wundert­hausen erkundet.